MAK
Seite 278 
Internationale Sammler-Zeitung. 
Nr. 18 
mehrere Stangenwaffen, interessante Fahnen, auch einige 
Orientalia. Ganz besonderes Interesse werden zwei nieder 
rheinische Gemälde des ersten Drittels des 16. Jahrhunderts er 
regen. Es sind die Bildnisse eines Ehepaares mit beigemaltcn 
Alliancewappen mit Datierung. Im Anschluß an den Nachlaß 
Pickcrt kommt ein sehr schönes Schaperglas zur Auktion: 
Landschaft mit Figuren im Stile Callots durch ein schön 
ausgeführtes Wappen unterbrochen und vom Künstler mono- 
grammiert. Am ■ Ende des Kataloges ist eine Sammlung 
S. Stapelbergs (Odessa) angefügt, die hauptsächlich 
Kaukasus-Waffen, levantinische Orientalia und Persica enthält. 
Besonders hervorzuheben sind hier die persischen Mctall- 
arbeiten und die Waffen, doch findet sich auch manches aridere 
interessante Stück, so ein in Zinn montierter Kokosnußpokal mit 
den Bildnissen Peter des Großen und der Kaiserinnen Elisa 
beth und Katharina, eine hübsche russische Arbeit des 18. Jahr 
hunderts. Der illustrierte Katalog ist gratis gegen Portoersatz 
durch die Firma Hugo H e 1 b i n g, München, zu beziehen. 
(Eine Segantini-Versteigerung in St. 
Moritz.) In St. Moritz sind die hinterlassenen Gemälde 
Segantinis öffentlich versteigert worden; die wertvollsten 
sind in den Besitz von Fremden übergegangen, die sich sehr 
zahlreich eingefunden hatten. Im ganzen kamen 23 Gemälde 
und Zeichnungen des Meisters, der dem Engadin seine hin 
reißendsten künstlerischen Eingebungen verdankt, zum Ver 
kauf. Den höchsten Preis, 200.000 Franken, erzielte das Oel- 
genrälde »Die beiden Mütter«, das 1906 zu Wien mit der 
goldenen Medaille ausgezeichnet wurde; es stellt das Innere 
eines von einer Stallampe schwach erhellten Kuhstalles dar, 
in dem neben der Gruppe einer wiederkäuenden Kuh und ihres 
behaglich daliegenden Kalbes in ebenso behaglicher Ruhe die 
Bäuerin mit ihrem schlummernden Kinde sitzt. Die »Liebes 
göttin«, eine packende und rätselhafte Frauengestalt, die wie 
von einem Wirbelwinde fortgerissen wird, wurde für 60.000 
Franken, zwei große Zeichnungen, »Die Liebenden« und »Der 
Bauer«, erstere eine Studie zu dem großen Gemälde »Die Liebe 
an den Quellen des Lebens«, wurden fiir 12.000 Franken ver 
kauft. Von den übrigen Gemälden seien genannt: das Pastell 
bild »Sankt Moritz bei Nacht«, ursprünglich als Teil des großen 
Triptychons »Natur, Leben und Tod« gedacht, aber skizzen 
haft geblieben (20.000 Franken), »Das galoppierende Pferd« 
(15.000 Franken), »Kopf einer Ziege« (7000 Franken). Der Ge- 
sarnterlös stellt sich auf zirka 360.000 Franken. Befremdet hat 
es, daß die italienische Regierung sich nicht bemüht hat, eine 
Erwerbung für das Vaterland des Meisters zu machen. — Nur 
drei der kleineren BiWer hat das in Sankt Moritz begründete 
»Segantini-Museum« an sich gebracht, dessen Hauptschatz das 
schon genannte Triptychon bildet. Die 500.000 Franken, die für 
Errichtung des Museums und Erwerbung des Meisterwerkes 
erforderlich waren, sind zur Hälfte vom Bundesrat beige 
steuert, zur anderen Hälfte durch Sammlungen aufgebracht 
worden. Die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern betragen etwa 
8000 Franken jährlich und dienen zur Amortisierung der leih 
weisen Beiträge. Sind sie zurückgezahlt, so soll der Eintritt 
unentgeltlich werden. 
(Die Japan-Sammlung Man o s.) Die Versteige 
rung japanischer Farbholzschnitte, Gemälde, Handzeichnungen 
etc. aus süddeutschem Privatbesitz und aus dem Besitz des ehe 
maligen Gesandten in Wien, Herrn Gregor M a n o s, in der 
Galerie Helbing zu München erbrachte die nachstehenden 
Preise: Holzschnitte: Nr, 1 Masanobu Okumura: Junger 
Mann, auf dem Tsusumi spielend, Mk. 125. Nr. 2 Der Dandy 
Narihira Mk. 38. Nr. 4 Kiyonobu i Torii: Schauspieler als 
Jongleur Mk. 41. Nr. 6 Kiyotada Torii: Samurai lesend Mk. 70. 
Nr. 8 Shigenobu i Nishimura: Der Schauspieler Bando Hikosa- 
buro als Samurai Mk. 85. Nr. 9 Der Schauspieler Ichimura 
Manyo als Marionettenspieler Mk. 50. Nr. 10 Kiyonobu il Torii: 
Schauspieler in Heldenrolle Mk. 30. Nr. 11 Der Schauspieler 
Ichikawa Ebizo als Miura Daisuke Yoshiaki zu Pferde Mk. 35, 
Nr. 12 Toshinobu Okumura: Mädchen mit Pflaumbliitenzweig 
Mk. 30. Nr. 13 Sukenobu Nishikawa: Der Narr Kutahachi prellt 
die Blinden Mk. 33. Nr. 15 Kiyomitsu Torii: Schauspieler in 
Frauenrolle Mk. 29. Nr. 17 Harunobu Suzuki: Junges Mädchen 
bei der Toilette Mk. 90. Nr. 18 Junger Mann schaut zwei 
Mädchen zu Mk. 29. Nr. 24 Koriusai Isoda: Liebespaar beim 
Shamisenspiel Mk. 44, Nr. 25 Das belauschte Liebespaar Mk. 33. 
Nr. 26 Mutter mit Kind und Dienerin Mk. 20. Nr. 28 Kind füttert 
einen Reiher Mk. 33. Nr. 29 Zwei junge Mädchen Mk. 51. Nr. 30 
Kiyonaga Torii: Junges Mädchen hängt Stoff zürn Trocknen 
auf Mk. 36. Nr. 31 Ein Samurai, zwei Mädchen und ein Affen 
führer auf einem Fährboot Mk. 45. Nr. 32 Zwei junge Mädchen 
im Frühlingswind Mk. 46. Nr. 33 Frauen zeigen ihren Kindern 
die Wasserschildkröten Mk. 65. Nr. 34 Junges Mädchen besieht 
sich im Spiegel Mk. 60. Nr. 35 Shuncho: Magd zeigt ihren 
Herrinnen die Eisdecke auf dem Hofbrunnen Mk. 65. Nr. 36 
Aufbruch zum Leuchtkäferfang Mk. 20. Nr, 37 Damen auf der 
Veranda Mk. 43. Nr. 38 Junger Mann grüßt zwei junge Mädchen 
Mk. 40. Nr. 39 Mädchen mit Fächer Mk. 37. Nr. 41 Kiyomine 
Torii: Junges Mädchen mit Trommel Mk. 46. Nr. 48 Shunsho 
Katsukawa: Wasserträgerin Mk. 33. Nr. 49 Schauspieler als 
Mädchen Mk. 21. Nr. 50 Schauspieler in Frauenrolle Mk. 27. 
Ni. 51 Drei Schauspieler-Hossoyes Mk. 40. Nr. 53 Buncho 
Ippitsusai: Oiran mit Shinzo Mk. 42. Nr. 54 Shunyei: Der 
Ringer Sendagawa Mk. 20. Nr. 63 Shunko: Landschaften mit 
Staffage Mk. 25. Nr. 64 Yeishi Hosoi: Bogenschiitzinnen Mk. 21. 
Nr. 65 Abbildung zu den Genji Monogatari Mk. 29.Nr. 66 Dame, 
ein Tuch über ein Geschenk breitend Mk. 55. Nr. 67 Eine 
schöne Oiran Mk. 40. Nr. 68 Drei junge Mädchen im Garten 
Mk. 26. Nr. 69 Zwei Mädchen Mk. 50. Nr. 70 Bootfahrt Mk. 30. 
Nr. 71 Sharaku Toshusai: Halbfigur des Schauspielers Bando 
Hikosaburo als Uranosuke Mk. 250. Nr. 72 Der Schauspieler 
Sawamura Sojuro Mk. 66. Nr. 73 IJtamaro Kitagawa: Kurti 
sanen als Mitglieder einer Musiktruppe Mk. 52. Nr. 74 Die 
Göttin Benten lehrt den Kaiser die Flöte blasen Mk. 35. Nr. 75 
Dienerin frisiert ihre Herrin Mk. 45. Nr. 76 Zw'ei Mädchen beim 
Saketrinken Mk. 24. Nr. 77 a Zwei Frauen, eine Stickerei be 
trachtend, Mk. 20. Nr. 79 Die Kurtisane Osoyi Mk. 26. Nr. 80 
Junger Mann frisiert ein Mädchen Mk. 22. Nr. 81 Junges 
Mädchen liest einen Brief vor Mk, 47. Nr. 82 Halbfigur eines 
Mädchens Mk. 22. Nr. 83 Liebespaar Mk. 30. Nr. 84 Lesendes 
Mädchen Mk. 20. Nr. 85 Halbfigur eines Mädchens Mk. 40. 
Nr. 86 Zwei Mädchen mit einem »Zwerg-Reisfeld« Mk. 25. 
Nr. 87 Mädchen mit Tabakspfeife Mk. 30. Nr. 88 Mädchen mit 
Pinsel und Schriftrolle Mk. 30. Nr. 89 Liebespaar Mk. 25. Nr. 89 a 
Mädchen in Halbfigur Mk. 30. Nr. 90 Halbfigur eines Mädchens 
Mk. 26. Nr. 95 Mädchen wahrsagend Mk. 27. Nr. 96 Sitzende 
Oiran Mk. 50. Nr. 97 Mädchen, einen Zweig in eine Vase 
steckend, Mk. 42. Nr. 98 Sitzende Oiran Mk. 33. Nr. 99 Oiran 
in Prachtgewand Mk. 46. 
Nr. 104 Zwei Mädchen Mk. 20. Nr. 106 Muschelsuche- 
rinnen am Meeresstrande Mk. 20. Nr. 115 Zwei Langblätter 
Mk. 20. Nr. 116 Konvolut von vier Blättern von Utamaro 
Mk. 21. Nr. 117 Desgl. drei Blätter Mk. 40. Nr. 118 Desgl. 
sechs Blätter Mk. 33. Nr. 119 Desgl. fünf Blätter, späte 
Drucke, Mk. 40, Nr. 126 Tsukimaro: Herr mit Damen in Land 
schaft Mk. 21. Nr. 127 Gesellschaft beim Baden Mk. 20. Nr. 130 
Riukoku: Sitzende Oiran Mk. 21. Nr, 135 Hokusai Katsushika: 
Holzträgerinnen Mk. 41. Nr. 143 Vogel und Kamelien Mk. 20. 
Nr. 144 Zwei Blätter aus der Serie der Wasserfälle Mk. 40. 
Nr. 145 Zehn Blätter aus dem »Kleinen Tokaido« Mk. 27. 
Nr, 146 Zehn Blätter aus derselben Folge Mk. 22. Nr. 148 
Musikalische Gesellschaft Mk. 55. Nr. 154 Hokuba: Zwei Suri- 
meno Mk. 20. Nr. 158 Toyokuni i Utagawa: Lesendes 
Mädchen Mk. 48. Nr. 159 Briefschreibendes Mädchen Mk. 51. 
Nr. 165 Damengesellschaft Mk. 25. Nr. 166 Mädchen bei der 
Toilette Mk. 90. Nr. 190 Kunyoshi-Utagawa: Rakan mit Tiger 
Mk. 20. 
Nr. 214 Hiroshige: Nächtliche Reise am Tokaido Mk. 26. 
Ni. 215 Fährboote im Nebel arn Biwa-See Mk. 42. Nr. 218
	        
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