MAK
Nr. 18 
Internationale Sammler-Zeitung 
Seite 269 
Geschmeides entäußerten, um ihr Scherflein zur Linderung der 
Not beizutragen. Für die goldenen Armbänder, Trauringe etc. 
erhielten sie eiserne Reifen, die die Aufschrift »Gold gab ich 
für Eisen« trugen. Die meisten dieser Ringe wurden in der 
königlichen Gießerei zu G 1 e i w i t z hcrgestellt und von Rudolf 
Fig. 6. Die Mutter Körners. 
Werkmeister (Berlin) unter Autorisation eines Allerhöchst 
verordneten Militär-Gouvernements vom Frühjahr 1813 an gegen 
Stiftung von goldenen ausgegeben. Von diesen schlichten 
Reifen, die sehr selten auf dem Markt auftauchen, kommen in 
der Sammlung Buhrig einige Exemplare vor. 
Fig. 7. Königin Luise. 
Unter den Uhren fällt besonders eine Spindeluhr auf. 
deren Zifferblatt emailliert und mit einer polychromen Dar 
stellung des Kaisers Franz unter einem Baldachin mit dem 
österreichischen Doppeladler versehen ist. Mannigfach sind die 
Darstellungen auf den Tabaksdosen. Man begegnet da Stücken 
mit vergoldeten, getriebenen Medaillonbüsten des Kaisers 
Franz und seiner Familie, des Königs Friedrich 
Wilhelm III., der Königin Luise, Napoleons, seiner 
Gemahlin Maria Louise, Blüchers, des Feld 
marschalls Fürsten von . Schwarzenberg u. a. Wir 
reproduzieren in Fig. 11 eine Tabaksdose aus Bein, auf deren 
goldgerändertem Deckel die Schlacht bei E1 c h i n g e n 
(14. Oktober 1805) eingraviert ist. 
Diversen Gegenständen aus Porzellan und Steingut, 
Tellern, Tassen und Figuren schließt sich als eine der reich 
haltigsten Abteilungen die Tschakos, Uniformen. Montierungs 
stücke und Musikinstrumente umfassende an. Da ist neben einem 
Tschako des Lützowschen Freikorps mit dem kleinen Toten- 
kepf, der nach dem Regimentsbefehl vom 3. Jänner 1814 nicht 
mehr getragen wurde, ein Hut und Säbel Bonapartes aus dem 
Besitz des Senators Z a r n e 11 i in Mailand. 
Der Hut ist noch republikanisch und 53% Zentimeter 
lang, der vordere aufgeschlagene Rand 18% Zentimeter, der 
Fig. 8. Napoleon auf St. Helena. 
hintere 21 Zentimeter hoch, die Kokarde fehlt. Der Rand läßt 
das hohe Alter deutlich erkennen, ist stellenweise brüchig und 
vielfach durchlöchert, der Kopf ist erneuert. 
Der Säbel sitzt in einem rechteckigen, vergoldeten Gefäß 
mit einfachem Bügel, der in einen Delphinkopf ausgeht, als 
Knauf dient ein Löwenkopf. Die breite, leicht gebogene Klinge 
zeigt zwei halb verwischte Trophäenornamente. Die Scheide 
aus schwarzem Leder trägt drei stark vergoldete Bronze 
beschläge mit punzierten und ziselierten Ornamenten ge 
schmückt, darunter sechs Trophäenroselten. 
Als Beleg über die Herkunft der beiden Stücke liegt ein 
Schreiben des Antiquitätenhändlers Karl Ed. Schulze in 
Straßburg vom 16. April 1831 bei, der die Sachen wohl direkt 
vom Senator Zarnelli erwarb lind von diesem wohl auch 
einwandfreie Belege über Herkunft und Authentizität derselben 
erhielt, was damals noch leicht möglich gewesen sein dürfte. 
Derartige Reliquien sind von größter Seltenheit. Von den 
verschiedenen Hüten Napoleons sind zum Beispiel nur zirka 
neun Stück erhalten, davon nur einer aus der Konsularzeit. 
Der Katalog ist mit einem Personen- und Ortsregister 
ausgestattet, die die Orientierung bedeutend erleichtern.
	        
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