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Nr. 4 
Internationale S 
da, mit bärtigem, wuchtigem Tellenhaupt; vom zweiten 
mehrere vorzügliche Zeichnungen. Schon aber entfalten sich 
die Schwingen der persönlichen Gesichte des Meisters immer 
rauschender: der »Tag« entsteht. Ein einfiguriges Gemälde, 
das wohl als erste Fassung des Vorwurfes angesprochen wei 
den dari, findet sich, mit einer anderen, späteren Figur, in der 
Sammlung. Damit treten wir ins zwanzigste Jahrhundert ein. 
Diese Zeit ist mit Landschaften und Figuren noch reicher als 
jede andere belegt. Landschaften: Ein »Niesen«, eine »Mond 
nacht«, »Goldene Aue«, »Stockhornkette«, namentlich aber 
eine ganze Reihe schlechterdings großartiger und unvergeß- 
amrriler-Zeitung. 
streitet vielleicht mit Buri um den Vorrang in der Sammlung 
Oiinzburger. Seine Werke darin sind zahlreich und wertvoll. 
Nachdem durch die »Schweiz« ein geeigneter Rahmen 
für das Werk Ferdinand Hodlers geschaffen war, durfte die 
Sammelfreude hie und da einmal über die Grenze greifen. 
Eine feine Landschaftszeichnung von C o r o t, einige neuere 
Pariser, namentlich aber drei Werke Emil Bernards, des 
Freundes der van G o g h und Cezann c, zeugen von sol 
chem Bestreben. 
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Fig. 8. Hodier: Frauenporträt. 
lieber Wiedergaben des Jungfraugipfels aus dem Jahre 1911. 
Neu, und weiten Kreisen noch unbekannt, ist die Ernte des 
letzten Jahres. Sie besteht aus einer Gruppe von Landschaften, 
die Hodicr am Thunersee und in Chesieres (Waadtländer und 
Walliser Alpen) gemalt hat. Diese Landschaften, alle groß ge 
halten, sind durchwegs kühn, klar und farbig reich. 
Mit Hodier hält, was Stärke der Vertretung in der 
Sammlung Günzburger anbelangt, nur Max Buri einiger 
maßen eine Vergleichung aus. Zugleich ist er aber so 
sprechend und gewinnend da, daß er den Rang auch ohnedies 
behauptet. Er imponiert mit einem Hauptwerk: »0 mein 
Heimatland.« T r a c h s e 1 ist mit seinem Selbstbildnis, G i a- 
c o m e 11 i und Boß mit Landschaften, B 1 o n d i n, Hermes, 
Haberjahn, L ii t h y ziemlich bezeichnend bald durch 
Figuren, bald durch Studien vor der Natur vertreten. Aelteren 
Malergenerationen gehören, mit vortrefflichen Stücken, 
Anker, C a s t a n, van Muy de n an. Otto V au t i e r 1 
Von unseren Abbildungen gehört Fig. 6 »Kircheninneres« 
der zweiten Schaffensperiode Hodlers an. Sie stellt einen 
Geistlichen auf der Kanzel von St. Peter in Genf dar, der zu 
Kindern spricht, die vorn in einer Reihe stehen. Rin frühgoti 
scher Chor bildet den Hintergrund der schummerig hellen, im 
Gesamtton lilafarbenen Malerei. 
Zwischen 189!) und 1895 ist »Der blühende Apfelbaum« 
entstanden, den Fig. 7 verbildlicht. Der Baum steht an einem 
Feldweg in lichtgrüner Frühlingslandschaft, am Fuße des 
Saleve. Sein klar und markig gezeichnetes Geäst steckt voll 
rötlichweißer Blüten. 
Fig. 8 ist eine der jüngsten Arbeiten Hodlers. Auf hellem 
Hintergrund hebt sich das Brustbild einer jungen Frau mit 
schwarzen Augen und Haaren und leicht geöffnetem Mund in 
lauschiger Haltung ab. Das Porträt ist rechts unten: »1912, F. 
Hodier« signiert.
	        
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