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I n t e r n a t i o n a 1 e S a m m 1 e r - Z e i t u n g.
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Werkstätten. Miinzteller, Becher, Schalen, Terrinen, Pokale,
Leuchter, Zierrosen, Toilettegerät, Spiegel aus edelsten Mate
rialien und von hoher kunstgewerblicher Kultur. Porzellane
aus Meißen und Kopenhagen und schöne französische Qob e-
1 i n s sprechen vom Geschmack alter Epochen.
Wundervoll ist eine Garnitur von Sesseln und Fußschemeln
aus der Zeit um 1780, mit Seidenbeztigen, die von der Hand
der Königin Anna von Frankreich und ihren Hofdamen
für den französischen Marschall Josias Rantzau gestickt sein
sollen. Fast. alle schleswig-holsteinischen Adelsfamilien haben
bereitwillig zu dieser anziehenden Ausstellung beigetragen. An
der Spitze all dieser alten Namen, der Rantzau, Buchwaldt,
Ruhmer. Brockdorff, Reventlow, Liliencron, stehen die Herzoge
Ernst Günther zu S c h 1 e s w i g - H o 1 s t e i n und
Friedrich Ferdinand zu Schleswig-Holstein-
Sonderburg-Qlücksburg.
Meisterzeichnungen deutscher Künstler.
Von dem schönen Gedanken geleitet, daß für unsere
Jugend das Beste gerade gut genug sei, hat Karl R e i c h h o 1 d
eine Anzahl der vorzüglichsten Zeichnungen deutscher Künstler
jedes einzelnen Meisters. Haben doch alle Künstler der Ver
gangenheit ihre Studien mit dem Kopieren von Arbeiten ihrer
Lehrer begonnen und sicher standen die Erfolge gegen die
Fig. 1. Schadow, Kaffeevisite.
in einem Bande * vereinigt, der ein großartiges Anschauungs
material für den Kunstunterricht darstellt. »Soll der Unterricht.«
bemerkt der Herausgeber in seinem Vorwort, »dem Gefühle für
die ideale Kunstgestaltung Unterstützung und Förderung ange
deihen lassen, so kann das nur geschehen durch die Vorlage von
Werken der Kunst, durch das Hineinleben in die Schöpfungen
der Künstler.« Und er fährt weiter fort: »Dank unserer modernen
Reproduktionstechnik stehen uns solche für die Jugend geeignete
Vorbilder in tadelloser Wiedergabe zur Verfügung. Es sind dies
die Meisterskizzen, die in ihrer einfachen Erscheinung und der
Unmittelbarkeit ihres Ausdruckes wie kein anderes Mittel ge
eignet sind, der Empfänglichkeit für die hohe Kunst als Grund
lage zu dienen. Ganz besonders aber führen sie zu weittragender
Erkenntnis über die nicht gering anzuschlagende technische Be
handlung, über die Strichführung und über die ganze Auffassung
* Meisterzeichnungen deutscher Künstler. Für den Kunst
unterricht herausgegeben von Karl R e i c h h o 1 d. München. F.
Bruckmann A. G.
des gegenwärtigen höheren Kunststudiums kaum zurück.«
— Neben der Jugendfoifdung verfolgt aber das Werk noch einen
anderen Zweck, über den sich der Herausgeber wie folgt aus
spricht: »Gegenüber der ins Riesenhafte sich steigernden Ver
breitung von Kunstwerken aller Art in mehr oder weniger voll
kommenen Wiedergaben hat die Reproduktion von Skizzen und
Handzeichnungen bisher eine auffallende Vernachlässigung er
fahren. Wenn aber ein richtiges Verständnis für das künstlerische
Schaffen geweckt werden, wenn die Kunst wirklich ein frucht
bringender Faktor in der Bildung des Volkes werden soll, dann
muß die Aufmerksamkeit mehr als bisher auf die Meister-
Zeichnungen, auf die schlichten, alle augenbestechenden
Mittel verschmähenden Studien der Künstler gelenkt werden.
In diesen Zeichnungen offenbaren sich die geheimsten Regungen
des künstlerischen Genius, sie lassen das Entstehen und Reifen
der Kunstwerke erkennen, über sie allein führt der Weg zu einem
tiefeten Verständnis der Kunst.«
Die Zeichnungen sind zu ihrem größeren Teil aus den
graphischen Sammlungen zu Berlin, Dresden, Leipzig und Mün-