MAK
Nr. 14 
Internationale Sammler-Zeitung. 
Seite 215 
Pistolen, an denen besonders die hübsche Tauschier- ! Von den Erwerbungen der kaiserlichen Ci e- 
arbeit hervorzuheben ist, vermehrt; es sind französische j mäldegalerie sind an erster Stelle zwei hervor- 
Arbeiten aus der Zeit um 1700, j ragende altniederländischc Bildchen zu nennen, Täfel- 
Fig, 15. Aequatorialsonnenuhr. 
Fi2. 16. Mildner-Glas mit Porträt Kaiser Josefs II. 
chen von der Hand des am Hofe I s a b e 11 a s der Katho 
lischen tätigen niederländischen Malers Juan de F1 a n- 
d e s, dessen Werke zuerst Karl J u s t i zusammen 
gestellt hat. Die beiden Bilder, die Kreuztragung 
(Fig. 17) und die Annagelung Christi an das Kreuz 
(Fig. 18) darstellend, gehören zu einer Folge von mehr 
als vierzig Illustrationen zur Passion Christi und dem 
Leben Mariens, die, ursprünglich für die Gönncrin des 
Künstlers, Isabella die Katholische, gemalt, später zum 
größten Teil in die Sammlung Margarethas von 
Oesterreich, der Tochter Maximilans I., in 
Mecheln gelangten, wo sic Dürer 1521 sah und ihre 
feine Ausführung bewunderte (»bei 40 kleiner Täfelein 
von Oclfarben, dergleichen ich von Kernigkeit und Gut 
dazu nie gesehen hab«). Von dieser Serie, die auch für 
die Geschichte der Kunstbestrebungen des Hauses 
Habsburg ein großes Interesse hat, befinden sich heute 
fünfzehn Stücke im Escurial, ferner je eines in der Lon 
doner National-Gallery und in Apsley House, zwei in 
der Sammlung des Dr. Eduard Simon in Berlin, zwei 
weitere befanden sich vor Jahren in der Sammlung des 
Fürsten F o n d i in Neapel. Die beiden Stücke, welche die 
kaiserliche Galerie aus dem Pariser Kunsthandel er 
werben konnte, sind zwei aufeinanderfolgende Stücke 
der Serie und gehören ganz besonders die glänzend 
erhaltene und koloristisch sehr feine, reiche Darstellung 
der Annagelung an das Kreuz — zu den vollendetsten 
der ganzen Serie. 
(Schluß folgt.) 
Bilderpreise 
Zum Kapitel »Bilderpreise« schreibt uns ein gelegentlicher 
Mitarbeiter: 
Franz Graf he r, der alte Wiener Bibliophile, der ganze 
Bibliotheken durchstudierte, um Material für oft nur dünnleifotee 
Bücher zusammenzutragen, registriert in seinen im Jahre 1823 
erschienenen »Historischen Unterhaltungen« eine interessante 
Preisliste von Bild e r n vom Ende des XVIII. und Anfang 
des XIX. Jahrhunderts, aus der hier einiges samt seinen Glossen 
wiedergegeben sei: 
»Der heilige Hieronymus von Cor regio. 
Bonaparten wurde von dem Prinze n von Parm a, um 
es behalten zu dürfen, eine Million an getragen: der 
glückliche Sieger schlug es aus. Johann V., König von 
in alter Zeit. 
Portugal, der 1750 starb, hatte für das nämliche Bild dem 
Anton von P a r m a 460.000 Livres ahsetragen. Sie waren 
schon auf dem Punkte, abzuschließen, als der Infant Don Philipp 
es mit Gewalt an sich brachte und in der Folge in einem der 
Säle der bildenden Künste zu Parma (gestiftet im Jahre 1757) 
aufstellen ließ. 
Die Charlatans, Tableau auf Leinwand von 
Carl D u j a r d i n, kaufte dAngui Ilers irri Jahre 1783 für 
das königliche Kabinett um 18.300 Livres. 
Adam und Eva von Cignani. Der Künstler hatte 
dies Bild bloß für sein Vergnügen gemalt. Der Kardinal San- 
Cesario wollte es um jeden Preis an sich bringen. Cignani 
schenkte es ihm. Der Kardinal schickte ihm 500 Doppeldukaten
	        
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