MAK
Seite 232 
Internationale Sammler-Zeitung. 
Nr. 15 
die Kunst des Eisenschneidens von seinem Vater 
erlernte, und den Berichten zufolge in der Feinheit der 
Ausführung seiner Arbeiten seinen Meister übertraf. Seine 
Medaillen w aren so zierlich und zart gearbeitet, »daß sich 
an ihnen das Auge nicht genug weiden konnte«. Er lebte 
noch im fahre 1625. 
Fig. 6. Skizze von Maulpertsch. 
Valentin Maler hinterließ trotz seines jahrelangen 
künstlerischen Schaffens kein nennenswertes Vermögen; 
ja, seine Witwe muß 1605 bekennen, daß ihr Schwager 
Wenzel Maler, welcher in Augsburg lebte, ihnen zu 
wiederholtenmalen ausgeholfen, und daß sie ihm nicht 
weniger als 1100 fl. schulden. Dieser Betrag wird als 
siebente Post auf das Haus in der Hundsgassen vor- 
gemerkt. Das Haus übernahm Christian Male rvonseiner 
Mutter und seinen Geschwistern im Jahre 1606 für die auf 
demselben haftenden Schulden im Betrage von 1900 fl.; 
den Erben des Künstlers Valentin Maler blieb also nichts. 
Valentin Malers Münzen und Medaillen werden ge 
sucht, und die Räume der Nürnberger Sammlungen 
schmücken zwei große Porträts, welche der Nachwelt die 
Züge des Meisters überliefern. 
Sein Meisterzeichen ist eine Vereinigung der Buch 
staben V und M (VM). Im zweiten Teile der »Niirn- 
bergischen Münz-Belustigungen« (gedruckt in Altdorf, in 
Kommission bei Georg Peter M o n a t h in Nürnberg, 1765) 
sind drei seiner Münzen, beziehungsweise Medaillen ab 
gebildet, eine größere Anzahl derselben besprochen, ge 
schildert und erklärt. 
Die »feine Nürnbergische Stadt- und Pflegemünze 
vom Jahre 1580« zeigt auf der Hauptseite innerhalb eines 
Kreises in sieben Zeilen den Wunsch (in lateinischer 
Sprache): »Es dauere in Ewigkeit die Ehre der Stadt, der 
Stand der Herren Aelteren, die Nürnbergische Republik 
und die Bürgermeister; 1580, den 1. Jenner.« Um diesen 
Kreis herum befinden sich die Wappen der damaligen 
sieben Stadtälteren von Nürnberg, deren Namen in dem 
daran gemachten Rand sauber eingestochen sind. Die 
Rückseite zeigt — wieder in einem Kreise sowie innerhalb 
eines Lorbeerkranzes die beiden zusammengebundenen 
Stadtwappen von Nürnberg, rechts den Schild mit dem 
Jungfern-Adler und links den geteilten Schild mit dem 
halben Adler und den drei Schrägbalken. Um diese herum 
befinden sich die 16 Wappen der riürnbergischen Pflegen 
oder Städtlein und Schlösser auf dem Lande. Der äußere 
Rand begreift wieder die eingestochenen und in Felder 
abgeteilten Namen der Orte, die sich auf das gerade 
unter ihnen stehende Wappen beziehen.* 
Die zweite, in dem vorgenannten Werke abgebildete* 
Medaille ist eine nürnbergische Stadt- und Pflegmedaille 
vom Jahre 1596. 
Auf der Vorderseite enthält sie innerhalb eines 
Lorbeerkranzes, wieder in sieben Zeilen, denselben 
Wunsch, ude die früher besprochene Münze; um den 
Kranz herum befinden sich die Wappenschilder der da 
maligen Stadtälteren, und zwischen denselben vielerlei 
Verzierungen. Auf der Rückseite sind innerhalb eines 
Lorbeerkranzes die zwei zusammengebundenen Wappen 
der Stadt Nürnberg. Um diese herum im Kreise sind die 
Pflegwappen gruppiert, der Zahl nach zwölf, und in der 
Ausführung größer und deutlicher als auf der früher be 
schriebenen Münze. 
Gleich sorgfältig ausgeführt, aber schon deshalb un 
gleich interessanter, weil sie auf der Vorderseite das 
Bildnis des Künstlers zeigt, ist das auf Seite 137 des 
Willschcn Werkes wiedergegebene »Jetton auf den künst 
lichen Münz-Eiscnschncider Valentin Maler«, eine Denk 
münze, welche das links gekehrte Brustbild Malers mit 
einem langen, zugespitzten Bart zeigt, mit der Linken 
nach dem Fußgestelle einer kleinen Statue greifend, in 
der Rechten einen offenen Zirkel. Die Umschrift lautet; 
»Domine tuo iussu.« (Herr, nach deinem Befehl!) Im Ab 
schnitt steht: »EFElüi. es VALENT, ini MALER.« Die 
Rückseite der Münze zeigt ein Wappen, das Kaiser 
Maximilian den Künstlern verlieh, und dessen sich 
Valentin Maler mit einigen Veränderungen bediente. Zur 
Umschrift sind die Worte Davids, Psalm 143, 9 gewählt: 
Ö HERR, RETE (rette) MICH V.on MEINEN FEIDEN 
(Feinden).« Uebereinstimmend mit diesem Bilde auf der 
Vorderseite der Gedenkmünze ist das große Oelgemälde 
in der Stadtbibliothek in Nürnberg. Es trägt die Unter- 
* Pas Bild dieser Münze auf S. 12t der »Münzbelusti 
gungen«. 
** Auf Seite 129 desselben Werkes.
	        
Kein Volltext zu diesem Bild verfügbar.
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