MAK
Nr. 4 
Inte f ii a t i o 11 a le S a in m l e r - Z e i t u trg. 
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Gobelins ein bedeutender Knnstwert inne, der durch das lokale, 
berlinisch-preußische Interesse für uns noch gesteigert wird. Die 
Gobelins sollen zur Ausschmückung eines Saales in der Dienst 
wohnung des Reichstagspräsidenten verwendet werden, für den 
sie besonders geeignet erscheinen. 
Museen. 
(Geschenk des Kaisers Franz Josef.) Aus 
Budapest wird uns geschrieben: Kaiser Franz Josef 
hat dem vor kurzem konstituierten Verein der Museums- 
freunde, der sich mit der Erwerbung bedeutender Kunstwerke 
oder Reliquien von vaterländischem oder sonstigem histori 
schem Interesse befaßt und sie dem Museum für bildende 
Künste oder dem Kunstgewerbemuseum als Depot übergibt, 
ein sehr wertvolles Geschenk gemacht, nämlich einen großen 
flandrischen Wandteppich aus dem ersten Viertel des 
16. Jahrhunderts, der früher im Besitze der Diözesankirche in 
Raab war. Dieser Wandteppich kam im Jahre 1690 nach dem 
l'ode des Erzbischofs von Kalocsa in den Besitz dieser Kirche. 
Wahrscheinlich wurde er mit sechs anderen Teppichen, mit 
denen er zusammen eine Serie bildete, vom Kaufmann 
Bernhard P e r s t e i n in Prag erworben, was aus einer Auf 
zeichnung von Tycho de B r a h e hervorgeht, der zu jener 
Zeit bekanntlich Hofastronorn war. Der Kaufpreis betrug 
2823 Reichstaler für die ganze Serie, eine für jene Zeit außer 
gewöhnlich hohe Summe. Der Gobelin stellt die Geburt Christi 
dar. Die lichten Farben sind wohl ein wenig verblaßt, während 
die dunkleren recht frisch aussehen. 
(Münchener Neue Pinakothek.) Wie uns aus 
M ii 11 c h e n mitgeteilt wird, hat die Neue Pinakothek das be 
rühmte Bild von Eduard M a 11 e t, »Die Barke«, das den Maler 
selbst in seinem Boote zeigt, ehemals ein Hauptstück der Samm 
lung P e 11 e r i n zu Paris, erworben. 
Vom Kunstmarkt. 
(Die Haiulzeichnungssam m tu 111 n g A r n o 1 d 
Otto Meye r.) Die große Sammlung Schwindscher Ori 
ginale aus dem Besitz des in Hamburg verstorbenen Arnold 
Otto Meyer, die Mitte März in Leipzig bei der Firma C. 
G. Boerner versteigert wird, ist in der letzten Woche des 
Februar in Wien bei der Firma Artaria & Co., 1. Kohl 
markt 9, zur öffentlichen Besichtigung ausgestellt. 
Außer den Schwindschen Originalen sind dort auch noch die 
zahlreich und kostbaren Zeichnungen anderer deutscher 
Künstler, hauptsächlich Feuerbachs, Ludwig Richters, 
Steinles, Graifs, Prellers u. s. w r ., und die kostbaren 
alten Zeichnungen derselben Sammlung aus dem 15. bis 18. Jahr 
hunderts exponiert. Der Katalog der Holzschnitte, Kupferstiche 
und Radierungen der Sammlung Arnold Otto Meyer erscheint 
Mitte Februar. 
(Oelgemäldealter und moderner Meister.) 
In der Galerie Helbing in München kommen am 27. Februar 
Oelgemälde alter und moderner Meister aus mitteldeutschem 
Besitze zur Auktion. Hervorzuheben wäre ein schöner Jan 
W y n a n t s, eine paradiesische Landschaft von Roland 
Savery und ein hübscher Karel van Fa lens. Unter den 
späteren Landschaftern sind besonders Claude Lorrain, 
Rosa di Tivoli und Jan van Os zu nennen. Auch einige 
deutsche Meister des 18. Jahrhunderts sind vertreten, Groß ist 
die Zahl der im Katalog namenlos verzeichneten, meist späten 
Niederländern angehörenden Bilder. Bei den modernen Meistern 
finden wir die beiden Achenbach, dann Karl .1 u t z, einige 
Münchner, wie W. Lichten lield, den älteren Schleich, 
Stademan n, Wilh. Scheue h z er, Ra u p p und Wo p f- 
n e r, ferner einige Franzosen, wie Alex. G u i 11 e m a i n und 
Leon Rieh et. Der Katalog mit 12 Abbildungen ist gratis 
durch Hugo Helbing in München zu beziehen. 
(Die Kunstsam m 111 n g des Barons S c h a c k y 
auf S c h ö n f e 1 d.) Eine der nächsten großen Berliner 
Auktionen wird die der Münchener Kunstsammlung Baron Lud 
wig Schacky auf Schönfeld sein. Die Sammlung, die 
am 10. März bei Lepke ausgeboten wird, enthält hervor 
ragende Antiken, darunter Tanagrafiguren und Lekythen, die 
seinerzeit Furtwaengler für den Baron erworben hatte. 
Ferner Majoliken des Quattrocento und Cinquecento, Augsburger 
Silbersachen, Elfenbeine. Porzellane u. s. \v. Unter den Schacky- 
schen Bildern befinden sich bedeutende Italiener (Tintoretto. 
Canaletto, Guardi) und Niederländer (Patinir, Steen, van Goyen). 
(Die Auktion im Wiener Dorotheum.) 
Schluß der in den Nummern 2 und 3 veröffentlichten Preise: 
Nr. 450 Alt-Wiener Speiseservice K 390.—; Nr. 451 Zwei Silber 
kannen, Wiener Probe, 1834, K 450.—; Nr. 452 Silbertablette, 
spanisch, K 200.— ; Nr. 453 Silberner Humpen im Stile des 17. 
Jahrh. K 320.—; Nr. 454 Sechs kleine Messingwandluster, hol 
ländisch, 17. Jahrh., A’ 510.—; Nr. 455 Großer Brotkorb irn Louis 
XV. -Stile K 170.—; Nr. 457 Wiener Silberkörbchen. Um 1805. 
K 240.—; Nr. 459 Zwei große Satsumavasen K 1050.—; Nr. 460 
Kleine Deckelterrine, Silber, Empire, K 110.—; Nr. 462 Tafel 
aufsatz. Silber, Wiener Probe 1807, K 150.— ; Nr. 463 Goldene 
Taschenuhr, altenglisch, 18. Jahrh.. K 155.—; Nr. 464 Langes 
goldenes Kollier, altspanische Arbeit, K 320.—; Nr. 465 Deckel 
pokal, Silber, 17. Jahrh., K 120.—; Nr. 466 Drcifußgestell, Em 
pire, K 120.—; Nr. 467 Goldenes Salzgefäß, Rokokostil, 
K 120.—; Nr. 468 Humpen, 17. Jahrh., K 215.—; Nr. 469 Ovale 
Glasschale, frühes 1.8. Jahrh., K 50.—; Nr. 471 Rokokoherren- 
tock K 85.—; Nr. 472 Delfter Fayenceschüssel. Um 1700, 
R 50.—; Nr. 473 Tintenfaß. Um 1840, K 45.—; Nr. 475 Sechs 
Kaffeeschalen, blauer Bindenschild, 1760, K 95.—; Nr. 477 
Wiener Empire-Standuhr K 270.—; Nr. 480 Dose, am Deckel 
eine Landschaft von Karl Hasch, K 75.—; Nr. 481 Reiseuhr der 
Spat-Empire K 90.—; Nr. 484 Porzellankännchen, sieben Schoko 
ladeschalen mit Henkeln und fünf Untertassen, Wien, blauer 
Bindenschild, K 400.—; Nr. 486 Goldenes Ringlein mit glattem 
Kasten, darauf eingraviert: »Gott erhalte den Kaiser« und 
»Leipzig, den 19. Oktober 1813«, K 80.—; Nr. 488 Zahnstocher- 
behälter, spanische Silberarbeit, erste Hälfte des 19. Jahrh.. 
K 100.— ; Nr. 489 Vergoldeter Silberrahmen, spanisch, 18. Jahrh,, 
K 30.—; Nr. 490 Tabatiere, spanische Kolonialarbeit, 18. Jahrh.. 
K 50.—; Nr. 491 Zwei Tafelaufsätze, spanisch. Um 1840, 
K 30.—; Nr. 496 a Buntes Genrebild auf Wiener Porzellan 
K 50.—. 
Kunstmobilia r. Nr. 499 Zwei große Konsoltische, 
Anfang des 18. Jahrh., J\ 620.—; Nr. 500 Französisches Kabinett 
auf Konsoltisch. Um 1700, K 2000.—; Nr. 504 Große Tapisserie, 
Flandern, 17. Jahrh., K 5000.—; Nr. 505 Tapisserie-Saiongarnitur 
im Louis XVI.-Stile Ii 1500.—; Nr. 508 Oberitalienische Truhe 
K 520.—; Nr. 509 Pfeilerschrank, Wiener Spät-Empire, K 300.— ; 
Nr. 510 Früh-Barockschrank. Um 1700, K 390.—; Nr. 511 
Bücherkasten im französischen Louis XV.-Stile K 370.—; Nr. 512 
Kommodenschrank. Um 1740, K 330.—; Nr. 514 Deutscher 
Rokokoschrank K 190.—; Nr. 515 Aufsatzschrank, Louis XVI.. 
K 160.—; Nr. 517 Kästchen, portugiesisch, 17. Jahrh., K 135.—; 
Nr. 518 Große Standuhr von Josef Posch in Wien K 310.—; 
Nr. 519 Aufsatzschrank K 290.—; Nr. 520 Kommode, Louis 
XVI. . K 155.—; Nr. 522 Zwei Lehnstühle, 18. Jahrh.. K 260.—; 
Nr. 523 Täbernakelschrank, 18. Jahrh., K 360.—; Nr. 525 b 
Schreibtisch, Biedermeier, h 190.—. 
Miniaturen. Nr. 526 Porträtminiatur auf Elfenbein, Be 
zeichnet »Ferstler Heinrich 1826«, K 65.—; Nr. 528 Porträt- 
riiiniatur auf Elfenbein, bezeichnet »Ferstler Heinrich 1829«, 
K 50.—; Nr. 529 Porträt der Gräfin Creszenz Szechenyi-Seilern, 
signiert »A. Fischer«, K 280,—; Nr. 530 Miniaturporträt von 
Overbeck R 140.—; Nr. 531 Miniatur auf Elfenbein, Bildnis der 
Gräfin Therese Fries-Hohenlohe, signiert »E. Peter 11. Viet«, 
IC 820.—; Nr, 534 Bunte Porträtminiatur auf Porzellan, be-
	        
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