MAK
Seite 54 
Internationale Sammler-Zeitung. 
Nr. 4 
Wurzbach erzählt uns, daß das Blatt, als es erschien, 
zwei Dukaten kostete. Neben dem Tableau waren aber auch 
die Bildnisse der darauf befindlichen Personen einzeln irn 
Kupferstich zu haben. 
von zwei Blättern angezogen werden', die sich auf die Aufstiege 
Blanchards in Wien beziehen. Das eine betitelt sich »Ankunft 
des H. Blanchards von seiner 38. Luftreise zu Stadt Oroß- 
Enzersdorf bei Wien v. 6. July 1791«, das andere »39. Luftreisc 
Lig. 8. Anton Elfingcr, »Erste Europäische Luftschiffahrt. 
Von den Löschenkohl-Blättern sei ferner auf die seltene 
Radierung hingewiesen, die »Josefs des Zweiten letzte Rede 
an seine Minister und hohe Generalität am 19. Februar 1790« 
betitelt ist. Sammler von aeronautischen Darstellungen werden 
Fig. 9. Franz Alt, Piazza d'erbe in Verona. 
des Herrn Blanchards zu Wien im Prater am 2. August 1791«. 
— Der Luftschiffahrt, die am Ende des 18. Jahrhunderts 
schon die Geister lebhaft erregte, ist auch sonst manch inter 
essantes Blatt gewidmet. So hat zum Beispiel Anton F. 1 f i n- 
g e r, der witzige »Cajetan« von Bäuerles »Theater 
zeitung« in seinem Aquarell »Erste Europäische Luftschiffahrt« 
(siehe unsere Figur 8) einem heute noch nicht verwirklichten 
Zukunftstraum, einer Luftfahrt nach — Afrika, Gestalt gegeben. 
Unter den Aquarellen und Handzeichnungen finden wir 
Arbeiten von B e n s a (Kaiserin Elisabeth mit Hofdame in 
Gödöllö in zweispännigem Daumontwagcn. Rechts Kaiser 
Franz Josef, links ein Kavalier zu Pferde), Dann 
hauser (Porträt Friedrich Halms u. a.), Peter Fendi (Ein 
Bauernweib mit zwxi Kindern), H. F. Füger, Artur Grott- 
ger (Danksagung König Sobieskis von Polen und der 
Verbündeten nach dem Entsätze Wiens), K i n i n g e r (»Ansicht 
des Kahlen- und Leopoldsberges von innern der Schwarzen 
Lacken-Auc«), Viktor Fürst Odescalchi, Karl Schütz 
(Die Pfarrkirche zu Mariazell und »Prospekt von Kayserlich 
und Tiirckisch Dubicza in Croatien ran dem Unna Fluß gelegen«), 
Balthasar Wigand u. a. Von der Aquarellistenfamilie Alt 
sind Jakob A11 und sein zweiter Sohn, der heute 93jährige 
Franz, vertreten; das berühmteste Mitglied der Familie, Rudolf 
von Alt, fehlt, doch zeigen einzelne Details an dem aus dem 
Jahre 1837 herrührenden Aquarell »Albergo al Angelo und 
Hafenplatz in Conio« von Jakob Alt unverkennbar die Hand 
Rudolfs, der den Vater damals auf der Reise begleitet hatte 
Unsere Abbildung (Fig. 9) präsentiert eine der Hauptarbeiten 
Franz Alts, die »Piazza d’erbe in Verona« (sign, und datiert 
1. August 1875). Anton Zampis (1820—1883) ist mit einigen 
satirischen Aquarellen vertreten, von denen wir »Die neuen 
Wiener Moden« (Fig. 10) hervorheben. Die Unterschrift gibt 
ein Pröbchen des berühmten. Wiener Schusterjungenwitzes. 
Zwei Schusterbuben betrachten eine Gruppe von »Gawlieren«, 
wobei einer zum änderen sagt: »Siehst d’ Sepperl, das sind 
unsere allerneuesten Engländer mit den Schottenfclder Hosen«! 
Stattlich ist die Reihe der Porträts; wir stoßen auf 
solche vom Fürsten Karl Josef v. Auersperg, Heinrich 
F ii g e r, dem Sohne des berühmten Malers, Therese Gräfin
	        
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