Nr. 4
Internationale Sammler -Zeitung.
Seite 55
K i n s k y, geb. Gräfin Dietrichstein, Janusz Fürst von Ra d z i-
w i I, Karl Paul Graf von Starhemberg, Heinrich Matthias
Graf von Thum, böhmischer und schwedischer General
(t 1634), Hans U e b e r m a n n, Bürgermeister von Wien, Ernst
Heinrich Graf von Windisch-Gra e t z, Präsident des k. k.
Hofgerichtes etc. Eins separate Abteilung bilden die Porträts
von der Hand Kriehubers, darunter Porträts der Gräfin
Gabriele A n d r a s s y - P a 1 f f y, Gabriele Fürstin Auers
perg, geb. Prinzessin Lobkowitz, Antonie Gräfin Bat-
thyan y, geb. Gräfin Zichy, Karl Graf C h o t e k, Oberstburg
graf von Böhmen (1783—1868), Maria Antoinette Gräfin
Czernin, geb. Gräfin Salm, Emilie Freiin von E s k e 1 e s,
Agnes Gräfin Ester hazy-Banffy (t 1831), Eugenie
Gräfin Festetics, geb. Gräfin Erdödy, Sam. Heinrich
Kaan von Albest, Rudolf Fürst von K i n s k y, Reg
Präsident in Oberösterreich, Franz Klein von Wiesen
berg, Anton Prinzessin Lobkowitz, geb. Gräfin Kinsky,
Johann Graf von Paar, Oberst (+ 1839), Sophie, Erz
herzogin von Oesterreich, mit den Erzherzogen Franz Josef
und Ferdinand Max als Kinder, Graf von Stadnicki,
Dominik Edler von V i v e n o t, Dorothea von W eitten-
h i 11 e r, geb. Wildauer, Graf Stephan Zichy etc.
In der Abteilung '»T h e a t r a l i a« begegnen wir ausge
zeichneten Karikaturen von beliebten Wiener Schauspielern,
so von Scholz, N e s t r o y, Lewinsky, Wagner etc.
J. C. S c h o e 11 e r, vor dessen Stift keine der zeitgenössi
schen Berühmtheiten sicher war, hat bekanntlich besonders
Scribe aufs Korn genommen. Von den seinerzeit viel be
lachten Darstellungen Schoellers geben wir in Fig. 11 das
»Bureau dramatique de Mr. Scribe« wieder — eine köstliche
Satire auf die Fruchtbarkeit des Dichters, dessen Werkstätte mit
Ideen, Esprit, Bonmots etc. gefüllt ist.
Die orientalische Sammlung von Henri Moser.
Von R. Zeller (Bern).*
Die orientalische Sammlung des Herrn Henri Moser auf
Charlottenfels ist in Form einer Stiftung am 26. Jänner
1914 an das bernische Historische Museum übergegangen. Ein
fürstliches Geschenk fürwahr, eine Sammlung von europäischem
Ruf, die größte orientalische Sammlung in Privatbesitz. Aus aller
Herren Länder kommen seit Jahren Fürstlichkeiten, Fachleute,
Fig. 10. Zampis, Die
wissenschaftliche Gesellschaften und Bekannte; allen öffnet Herr
Moser gastfrei sein Haus, und alle verlassen es voll Bewunderung
für das Lebenswerk dieses Mannes. Vom Auslande her liegen
ehrende Angebote vor, deutsche Kunstzentren bewerben sich um
die Sammlung, aber Herr Moser betätigt einen vorbildlichen
Patriotismus, indem er bei sich selber beschließt: Die Samm
lungen verbleiben dem Vaterlande. Und zugleich sicht er sich
um, wer die Hut über die Sammlung übernehmen könnte, wenn
dies einmal ihm selbst nicht mehr möglich sein sollte. Seinen
* Wir entnehmen diese interessante Schilderung dem
Berner »Bund« vorn 5. Februar d, J.
wundervollen Sitz Charlottenfels bei Neuhausen hat er schon
vor einigen Jahren in würdiger Betätigung alter Familientradition
der Stadt Schaffhausen geschenkt. Die definitive Verfügung über
seine Sammlungen aber hatte er sich Vorbehalten.
Mehrfache Erwägungen haben nun nach Herrn Mosers
eigenen Worten ihn bewogen, seine Sammlungen Bern anzuver-
neuen Wiener Moden.
trauen. Die zentrale Lage Berns, seine Bedeutung als Bundes
stadt und Sitz einer Universität, das schöne Historische Museum,
welches wohl nach dem Landesmuseum in Zürich am meisten
auch von Fremden besucht wird, die damit verbundene, nicht
unbedeutende ethnographische Sammlung, welche gleicherweise
dem Lehrzwecke wie der Wissenschaft zu dienen sich bestrebt,
sowie namentlich seine persönlichen Beziehungen zu den Leitern
der Historischen und der Ethnographischen Abteilung des
Museums. All dies habe ihm die Ueberzeugung gegeben, daß
seine Sammlung in Bern am besten aufgehoben sei und hier am
ehesten die Aussicht bestehe, daß sie für die einheimischen wie
füt die internationalen Besucher zur Geltung komme und zugleich