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Inhaltsverzeichnis: Das Kaiserl. Königl. Österreichische Museum für Kunst und Industrie

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I. i 
en unmittelbaren Anstoss zur Gründung des Öster 
reichischen Museums gab die zweite allgemeine 
Industrie-Ausstellung in London (1862), die dritte 
in der Reihe der Weltausstellungen. 
Hatte man sich an der ersten Ausstellung von 
18 51 mit einem gewissen naiven Enthusiasmus 
betheiligt, der von dem Unternehmen sehr viel 
Grosses und Schönes erwartete, über das „Was” aber völlig im Un 
klaren war ; so führten schon ihre Ergebnisse zur Aufstellung festerer 
Gesichtspunkte und brachten Beziehungen zum allgemeinen Bewusst 
sein, welche bis dahin nur von Wenigen erkannt worden waren. Man 
prüfte genau, von welchen Bedingungen die Geltung eines Industrie- 
Products auf dem Weltmarkt abhängig sei, erörterte eingehender das 
Wesen des Geschmackes und die Mittel zu dessen Hebung. Denn der 
Vergleich zwischen den Leistungen der verschiedenen Nationen auf dem 
weiten Gebiete der Industrie und die Nachweise über die Absatzfelder 
überzeugten Jedermann von der grossen Bedeutung eines künstlerisch 
gebildeten Geschmackes für beinahe jegliche Art gewerblicher Thätigkeit. 
Am wenigsten konnten diese zunächst von Aesthetikern und 
Künstlern discutirten Fragen der Aufmerksamkeit der Staatsmänner 
entgehen, welche in der Steigerung des Werthes der Kunst- und Industrie- 
Producte, der Ausdehnung ihrer Absatzgebiete, ihrem Zutritt zum 
Weltmarkt und ihrer Behauptung auf demselben mächtige Hebel zur 
Erhöhung des Nationalwohlstandes erkennen mussten. Die Ausstellung 
von 1851 hatte die Welt in Beziehung auf diese Fragen noch unvor 
bereitet getroffen, 18 5 5 liess der Donner der Kanonen vom schwarzen 
Meere her kaum zu ruhigen Erwägungen dieser Natur kommen; um so 
geneigter war man zu solchen 1862, da nach einem Zeiträume von eilf 
Jahren sich mannichfache Parallelen ziehen und die Erfolge der inzwi 
schen aufgetretenen Bestrebungen innerhalb der Industrie selbst wie auf
	        
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