Nr. 9
Internationale Sammler-Zeitung.
Seite 135
Danhauser, Stilleben von Ludwig Eibl, reizvollen,
intimen Landschaften von Remi van Haane n, einem
vorzüglichen »Pater Kellermeister« von Eduard
G r ii t z n e r aus der besten Zeit des Künstlers, neben
der sogar im Künstlerlexikon von Boettic'her angeführten
»Andacht« des Waldmüller-Schülers Guillaume Koller
und dem »Badenden Mädchen« des Müncheners
P i 1 o t y, neben ungarischen Motiven Augusts von
P e 11 e ii k o f e n, eines Wiener Malers, der auch in
Frankreich nachhaltiges Interesse zu wecken verstand,
begegnen wir den ganz Modernen.
Von den zwei zur Versteigerung gelangenden
Werken Albin E g g e r - L i e n z\ der nach kurzer Tätig
keit an der Kunstakademie in Weimar wieder in seine
Tiroler Heimat zurückgekehrt ist, führen wir in Fig. 6
»Das Gebet vor der Schlacht am Berge Isel« vor. Ein
alter Tiroler Bauer kniet mit gefalteten Händen, in An
dacht versunken; 'hinter ihm ein zweiter, jüngerer Mann,
das Steinschloßgewehr vor sich. Wir sehen hier zwei
Figuren zu dem berühmten Kolossalgemälde des
Künstlers vor uns, markig und pastös hingeworfen, einen
Begriff von der Großartigkeit des vielgestaltigen
Kolossalbildcs gebend. Das Bild, welches aus dem Jahre
1894 stammt, ist in der Größe 108 :89 überhöht auf Lein
wand gemalt.
Jakob Emil Schindler ist in der Wawraschen
Bilderkollektion mit nicht weniger als drei Werken,
einem Märchenbild »Die Geburt des Waldfräuleins«, und
zwei stimmungsvollen Wiener Landschaften, einer
»Aulandschaft aus dem Prater« und dem »Alten Wien
flußbett bei Hütteldorf«, vertreten; eines der so sehr be
gehrten »Stilleben« von Max Scho dl ist neben einem
»Wallachischen Hochzeitszug« des Budapester Gyorgy
Vas t ag .anzutreffen, womit der ungarische Künstler
auf der Wiener Weltausstellung 1873 Furore machte.
Die »Vroni« von Franz v. Defregger prangt neben
Porträts von Tito Conti aus Florenz. Die »Junge
Katze« des Müncheners Hugo Kauffmann und das
»Wartezimmer in einem Wiener Polizeikommissariat •<
vom Wiener Isidor Kaufmann, ebenso wie das mit
dem Nachlaßstempel versehene Genrebild »Holländische
Kartenspieler« des Meisters Ernst Juch bieten eine
solche Mannigfaltigkeit der Kunstrichtungen und Sujets,
daß man des Schauens nicht müde wird.
Besondere Aufmerksamkeit sei auf die Bilder Franz
Rumplers gelenkt. In der stattlichen Anzahl von fünf
Fig. 6. Egger-Lienz, Gebet vor der Schlacht am Berge Isel.