Nr. 1
Internationale Sammler- Zeitung
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so stabil, daß sie, ohne zu verblassen, mit Seife abgewaschen
und der Einwirkung selbst stark wirkender Reagentien ohne
Schaden ausgesetzt werden können. Der Erfinder empfiehlt
auch ein Mittel, um brüchige Blätter wieder festzumachen,
und auch eine Wachsstange, um rauhen Pergamenten die frühere
Glätte und Weichheit Wiederzugeben.
Heraldik.
(Der Stammbaum Hindenburgs.) Nach den Ermitte
lungen des Generalleutnants v.Bar.d eieben sind zwei Geschlech
ter ähnlichen Namens streng zu unterscheiden: die v. Ben-
eckendorf, welche aus dem gleichnamigen Ort bei Salzwedel
stammen, auch in Salzwedel selbst ansässig waren und urkund
lich bereits im 13. Jahrhundert erwähnt werden. Ihr Wappen
zeigt im gespaltenen Schild einen halben Adler, hinten drei
Rosen. Dagegen gehören die v. Beneckendorf mit einem
Widder- oder Büffelkopf zum alten Adel der Neumark, wo ihr
Stammgut Klücken (Alt-Klücken) im Kreis Arnswalde liegt.
Auch in Pommern, Sachsen und Ostpreußen erwarben sie
reichen Güterbesitz. Johann Otto Gottfried v. Beneckendorf,
dessen Großmutter eine v. Hindenburg war, erbte von seinem
Großonkel Hindenburg, dem letzten des Geschlechtes, dessen
ostpreußischen Güterbesitz und erhielt am 2. Jänner 1789
die preußische Erlaubnis, Namen und Wappen der v. Hinden
burg mit dem seinigen zu vereinigen. Die v. Hindenburg,
ursprünglich Altmärker, waren auch in Pommern und Preußen
begütert. Das redende Wappen zeigt im Schilde eine Hindin
(Hirschkuh) vor einem Baum.
Numismatik.
(Notgeld.) Nach den uns bisher zugekommenen Mit
teilungen gaben während des Krieges Notgeld aus: In Öster
reich: Die Österreichisch-ungarische Bank Noten zu 2 Kronen,
die Städte Czernowitz (Bukowina) Noten zu 20 und 50 Hellern,
1 und 5 Kronen, Tustanowicc (Galizien) Warenanweisungen
auf 1 Krone, Drohobycz (Galizizen) Noten zu 1 Krone, die Filiale
Drohobycz der Bank von Przemysl Noten zu 1 Krone, Mährisch-
Schönberg Noten zu 10 Hellern, 1 und 2 Kronen. In Deutsch
land: Darlehenskassenscheine zu 1 und 2 Mark, Kolniar
Gutscheine auf 1 und 5 Mark, Danzig, Gleiwitz, Beuthen,
Zabrze, Zaborze, Papesdorf und Bielschowittz Gutscheine zu
1 Mark. In Frankreich: Die Handelskammer von Paris Noten
zu 50 Centimes und 1 und 2 Francs. In den Vereinigten
Staaten von Nordamerika: New-York: Das Clearing-
house (Bankabrechnungsstelle) Notpapiergeld (Emergen-
cjmoten.) —■ Weitere Mitteilungen über Notgeld werden
erbeten.
(Eine Münze des Varus im Berliner Museum.)
Von Quinctilius Varus, dessen Einbruch in Deutschland im
Teutoburger Walde endete, waren bisher vier Münzen bekannt,
aus einer Zeit stammend, wo der Gegner Hermanns des Che-
ruskers noch als Prokonsul in Afrika und als Statthalter in
Syrien saß. Jetzt hat das Berliner Museum in Wien eine fünfte
erworben, gleichfalls aus der Zeit der Landpflegerschaft in
Syrien. Es ist eine Kupfermünze von Laodikeia, mit dem Helios
kopfe und der stehenden Artemis. Darauf ist das Monogramm
des Varus angebracht. Der Kopf des Statthalters ist von den
anderen Münzen her bekannt: energisch und einfach,
entspricht er dem literarischen Porträt, das Heinrich v.
Kleist in der Hermannschlacht von dem Römer ent
worfen hat.
(Eine Eduard Kremser-Medaille.) Der Roßauer
Männergesangverein in Wien hat beschlossen, das Andenken
des kürzlich verstorbenen Tondichters und Dirigenten Eduard
Kremser, seines Ehrenmitgliedes, durch Stiftung einer den
Namen und das Bildnis des Dahingeschiedenen tragenden
Medaille zu ehren, die an solche Persönlichkeiten und Körper
schaften verliehen werden soll, die sich auf dem Gebiete der
Pflege deutscher Kunst und besonders des deutschen Liedes
Verdienste erworben haben. Mit der künstlerischen Aus
führung dieser Medaille wurde der Bildhauer Otto Jarl
betraut.
(Münzfunde.) In Risum wurden von Arbeitern, die
Röhren für das Wasserwerk legten, 18 alte Münzen gefunden.
Die ältesten sind aus dem Jahre 1690, die neuesten von 1831.
Die ältesten Stücke haben die Bezeichnung 24 Mariengroschen,
die neuesten sind Vereinstaler. — Der Austrägler Simon
Riedmeyer in Hagau fand beim Pflügen einen irdenen Topf
voll Münzen aus den Jahren 1620 bis 1630. Es sind 2000 Stück
große, mittlere und kleine Münzen, welche an das Bezirksamt
Ingolstadt abgeliefert wurden.
Philatelie.
(Neuheiten.) Monaco hat eine Rote Kreuz-Marke aus
gegeben.
Rote Kreuz-Marke 10 Centimes, rot, mit rotem Aufdruck
eines Kreuzes und ,,5 C“:
Nicaragua. Von einer neuen Serie, die 12 Werte umfassen
wird, liegen bisher vier Werte vor, nämlich:
Briefmarke % Cent de Cordoba, blau
1 ,, ,, „ dunkelgrün
25 ,, ,, ,, orange
50 ,, ,, ,, hellblau.
Die drei ersten Werte zeigen den Regierungspalast in
Managua, die 50 Cent-Marke die Kathedrale zu Leon.
Portugiesisch-Guinea. Wie für Angola, Mozambique
und St. Thome und Principe sind auch hier die bekannten
7 Ganzsachen, 4 P. K. und 3 K. Br., zu melden.
Serbien. Auch die hohen Werte der kursierenden Serie
sind in geänderten Farben erschienen
Briefmarke 3 Dinar, gelb
5 ,, violett
Einf. Dr. 5 w. P. gez. 12:11%.
Venezuela. Drei neue Werte mit dem Bilde Simon
Bolivars in sehr hübscher Ausführung.
Briefmarke 5 Centimos, grün.
10 ,, rot
25 ,, blau
Einf. Dr. w P., gez. 14.
(Erfundene Briefmarken.) Das Wolffsche Bureau
meldete unter dem 20. v. M.: Der Pariser ,,Matin“ will den
Nachweis führen, daß Deutschland die Unabhängigkeit der
Schweiz bedrohe und erklärt, ein Beweis dafür sei, daß d eutsche
Briefmarken zu 10 und 20 Pfennig mit dem Aufdruck
„Schweiz, 10 Centimes“ und „Schweiz, 20 Centimes“ in
Berlin hergestellt würden. Das Blatt veröffentlicht eine photo
graphische Wiedergabe derartiger Briefmarken und behauptet,
es besitze davon 4 authentische Exemplare. Das Wolffsche
Bureau erklärte hiezu: Wie wir an amtlicher Stelle erfahren,
ist die Behauptung des „Matin“ betreffend die Herstellung
solcher Briefmarken selbstverständlich eine alberne Er
findung.