MAK
Nr. 8 
Internationale Sammlef-Zeitung 
Seite 61 
satz Wallensteins zu eigen machen, der nichts Schriftliches von 
sich geben wollte. Wissen sie nicht, welcher Mißbrauch mit 
solchen Gutachten getrieben wird? Ueber die Komplizen des 
verhafteten Philipp Ueberall verlautet nichts, obwohl es 
sehr interessant wäre, zu erfahren, welche Maler sich in dessen 
Dienst gestellt haben. Denn daß der gewesene Marktfierant 
nicht selbst diese Bilder gefälscht hat, ist doch einleuchtend. 
Auch finden wir die Schonung unangebracht, die den Personen 
zuteil wird, die sozusagen die Mauer gemacht haben, die sich 
dazu hergaben, die gefälschten Bilder in ihren Salons auszu 
stellen, um die Käufer glauben zu machen, daß sie schon jahre 
lang in ihrem Besitze waren. 
GRAPHIK. 
(Das Werk von Hede von Trapp.) Herr Curt 
N a u b e r t ln Leipzig-Gohlis hat seiner Kunsthandlung, die sich 
bisher nur der Pflege alter Graphik widmete, einen Kunst 
verlag angegliedert, der gute moderne Graphik bietet. Den 
Anfang macht Naubert mit dem graphischen Werk der öster 
reichischen Künstlerin Hede von Trapp, von der sich geschätzte 
Arbeiten in der Albertina und dem Oesterreichischen Museum 
für Kunst und Industrie befinden. 
(Die Moderne Galerie Thannhauser, Mün 
chen) eröffnete in ihrem Graphischen Kabinett eine bis Ende 
des Monats dauernde Ausstellung von Landschafts-Aquarellen 
des Rheinpfälzers Eugen Croissant. 
PHILATELIE. 
(Die neuen deutschen Pfennig-Marken.) 
Deutschland beginnt mit der Ausgabe von Goldpfennig-Marken. 
Es liegen uns bereits Werte zu 5 Pf. (hellgrün) und 30 Pf. (vio 
lett) vor. Sonderbar ist, daß die Wertangabe bei der 5 Pf.-Marke 
ohne Währungsbezeichnung, beim 30 Pf.-Wert aber mit „Pf.“ 
versehen ist. 
(Briefmarkenausstellung in Aussig). Im Rah 
men der vom 1. Juni bis 1-. August in Aussig stattfindenden 
Ausstellung für Kultur und Wirtschaft wird auch eine großzügige 
Briefmarken-Ausstellung veranstaltet werden. 
(By ron^Ma r ken.) Aus Anlaß des 100. Todestages Lord 
Byrons soll am 19. April in Griechenland eine Gedenkseric 
ausgegeben werden. 
VERSCHIEDENES. 
(Das Salzburger Museum Carollno Augu 
steum) eröffnet am Palmsonntag im eigenen Hause eine 
kleine Ausstellung „Das Salzburger Landschafts 
bild“ als Ergänzung zu der um die Weihnachtszeit veranstal 
teten Ausstellung von Salzburger Stadtbildern, Die Ausstellung 
bringt Oelgemälde, Aquarelle, Farbstiche und Steinzeichnungen 
aus dem Besitze des Museums und der Wiener Kunsthandlung 
A r t a r i a. Die über Ostern dauernde Ausstellung ist täglich 
von 9 bis 12 und 2 bis 4 Uhr (Samstag nachm, ausgenommen) 
geöffnet. Im M a i wird dann die von Direktor Julius Leisching 
im Heilbrunner Monatsschlößchen neu aufgestellte „Bäuer 
liche Sammlung“ des Museums zur Eröffnung gelangen, 
wo ihre Trachten, Haus- und Feldgeräte und volkstümlichen 
Möbel, Spiele und Bräuche zu besonders wirksamer Geltung 
kommen werden. 
(Liquidation einer Auktionsfirma.) Das Kunst 
auktionshaus des Herrn S. Herzog, Wien, I. Tuchlauben 7a, 
liquidiert. Damit hört eine Auktionsfirma zu bestehen auf, die 
im Wiener Kunstleben nie eine Rolle gespielt hat. Wir erinnern 
uns nur an eine Auktion dieser Firma, die aber recht kläglich 
verlief. Später stellte Herr Herzog die Lokalitäten wiederholt 
der Firma Gilhofer <S Ranschburg für ihre Auktionen 
zur Verfügung. 
(128.000 Franken für ein Necessaire.) Ein aus 
der Zeit Ludwigs XVI. stammendes silbernes Toilettennecessaire 
im Gewichte von nicht weniger als 22 Kilo, ist, wie aus Paris 
geschrieben wird, dort im Hotet Drouot versteigert worden. Es 
stammte aus dem Besitz einer russischen Aristokratin, der Fürstin 
KiRStttanilliig Geori n. Henflaoii Fmomie, Wtsn I. 
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Autographen - Hand Zeichnungen 
Bücher mit handschriftl. Widmung 
Dichter, Fürsten, Gelehrte, Maler, Musiker, 
Schauspieler des 18.—20. Jahrh. 
VERSTEIGERUNG: 
am 6. und 7. Mai 1924 im Lehrerheim 
(Hotel Deutscher Hof). Ausstellung daselbst am S. Mai. 
Kataloge auf Wunsch umsonst und portofrei. 
Helene Wolkonski, und war von Sachverständigen auf 
150.000 Franken geschätzt worden. Es wurde in der Auktion für 
127.000 Franken von einem Händler der Rue de Provence er 
standen, sieht also noch weiteren Schicksalen entgegen. 
(Das jüdische Bild und Buch.) Mitte April findet 
in Berlin eine große Kunstausstellung unter den Namen „Das 
jüdische Bild und Buch“ statt. Dieselbe umfaßt zwei Gebiete: 
1. die Kunstabteilung, welche eine Gesamtschau der Arbeiten 
jüdischer Künstler verschiedener Länder zeigt, und 2. die Buch 
abteilung, welche Musterbeispiele jüdischer Vcrlagswerke vorführt. 
VOM KUNSTMARKT. 
(Die Wawra-Auktion) ergab2.805,680.000, die Mini- 
aturen-Auktion bei Leo S c h i d 1 o f 950 Millionen. Die Ein 
zelpreise veröffentlichen wir in der nächsten Nummer. 
(347. Kunstauktion im Dorotheum.) Bei der am 
6. und 7. Februar im Wiener Dorotheum abgehaltencn 347. 
Kunstauktion (siehe Nr. 5, 6 und 7) wurden noch folgende Preise 
erreicht: 
Kunstmobiliar. Nr. 248a f. Garnitur 75. Nr. 250 Großer 
Luster, Empire 36. Nr. 252 Verglaster Vitrinenschrank, Spät- 
Biedermeier 4'5. Nr. 255 Garderobeschrank, Oesterr., Louis XVI. 
5'5. Nr. 256 Herrenschreibtisch, Spät-Biedermeier 4'8. Nr. 258 
Zwei Garderobekasten, Biedermeier 4'4. Nr, 260 Antiker Anatol- 
Teppich, 170 : 117 4 2. Nr. 261 Decke, Orient , Mitte 19. J. 3 3. 
Nr. 262 Zwei Garderobekästen, Biedermeier 2'5. Nr. 263 Luster, 
Biedermeier 9. Nr. 264 Konsolkästchen, Spät-Biedermeier 24. 
Nr. 265 Garderobekasten, Südd., 17. J. 4. Nr. 266 Schreibkom 
mode, Oesterr. um 1800 4i. Nr. 268 Standuhr, Werk von 
J. Straub ln Wien 46. Nr. 273 Truhe, Südtirol um 1700 3. Nr. 
276 Luster, Empire 3'4. Nr. 277 Kredenzkasten mit Stil von 
Nordd., Spät-Renaissance 3. Nr. 278 Zwei runde jardinieren 3’4. 
Nr. 279 Zwei Giradolen, Empire 2'5. Nr. 281 Brett und Nacht 
kästchen, Biedermeier 2'2, Nr. 286 Standuhr, Ende 18. J. 2'2. 
Nr. 287 Paravent, Biedermeier 2 2. Nr. 289 Trumeau, Bieder 
meier 2 3. Nr. 291 Standuhr aus Goldbronze, Früh-Empire 10'5. 
Nr. 294 Kaminuhr, Franz., Mitte 19. J. 3'6. Nr. 296 Deckelkrug 
aus Elfenbein, 19. J. 5'5. Nr. 297 Rundgruppe aus Höchster Por 
zellan, 18. J. 3'4. Nr. 298 Zwei Osaka Bronzelaternen 4 6. Nr. 299 
Suppenterrinne, Französ., 2. H. 19. J. 4. Nr. 300 Silberstatuette 
der Gottesmutter mit dem Kinde am Arm um 1750 4. Nr. 301 
Silberschüssel, Französ., 2. H. 19. J. 21. Nr. 302 jagdbesteck, 
Wiener Beschauz. 1856 2'8. Nr. 303 Silberteller, Französ., 2. H. 
19. J. 480 G. 17. Nr. 304 Nachbildung des Grabdenkmals der 
Erzh. Christine von Canova aus Marmor und Alabaster 2'8. 
Nr. 306 Mangal, Türk., 1. H. 19. J. 2. Nr. 307 Desgl. 17. Nr. 309 
Kreußener Krug 1'2. Nr. 310 Teppich, China 52 : 50 1'4. Nr. 311 
Chines. Porzellanvase l'l. Nr. 313 Zwei Porzellanbilder um 1850 1. 
Nr. 316 Zwei Schüsseln aus oberital. Majolika, 18. J, 13, Nr. 318 
Empire-Standuhr T3. Nr. 323 Zwei Kannen, Barock 1'5. 
(Die erste Goldmark-Auktion bei Lempertz.) Bei 
Matth. Lempertz ging am 19. Februar die erste Gotdmark- 
Auktion dieses Jahres vor sich, deren Ergebnis man in den 
Kreisen der Sammler- und Händlerwelt mit gespanntem Interesse 
entgegensah. Es handelte sich um Gemälde moderner und alter 
Meister, unter ihnen eine Reihe kleiner Werke französischer 
Impressionisten, deutsche Bilder Düsseldorfer und Münchener 
Maler sowie Niederländer hauptsächlich des 17. J. Von den be 
deutenderen Preisen führen wir folgende an: Anselm Feuerbach, 
Frauenkopf 5800; C. Jutz, Hühnerbild 3100; Eug. Isabey, Ge 
sellschaft am Strande 1500; H. Dillens, Poetische Vorlesung
	        
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