D ie Ausstellung, welche der Wiener Kunstgewerbe-
Verein aus Anlaß seines 40iährigen Bestehens ver
anstaltet, soll eine Kundgebung seiner Daseinsberech
tigung, seiner Lebensfähigkeit und seines ernsten Wunsches
sein, durch Veranstaltungen persönlich künstlerischer Art
sich an der Entwicklung des modernen Kunsthandwerks
zu beteiligen.
Der Verein trat mit 135 Mitgliedern ins Leben, heute
zählt er 286 Mitglieder. In seinen Reihen befinden sich die
meisten großindustriellen und die besten gewerblichen
Betriebe des einschlägigen Gebietes, er durfte sich daher
von Anfang an als einen hervorragenden Repräsentanten des
spezifisch wienerischen Kunsthandwerks betrachten. Daß er
den ersten geglückten Versuch der Schaffung einer Arbeits
und Interessengemeinschaft des Wiener Kunstgewerbes dar
bot, ist sein hohes Verdienst. Die Initiative zur Gründung
des Vereines ging vom Österreichischen Museum
für Kunst und Industrie aus.
Der Organisator des Museums Rudolf von Eitel
berger hatte mit vorbildlicher Umsicht und Hingebung die
Heranziehung der kunstindustriellen und kunstgewerblichen
Werkstätten Österreichs zur Mitarbeit an den erziehlichen
Aufgaben des Museums betrieben und durch die von ihm
geschaffenen Sammlungen, Bibliothekseinrichtungen, Vorträge
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