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Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute.
Zuschriften 8.11 Hofrath Buoher. Anlässlich des am 1. August
d. J. erfolgenden Scheidens des Hofrathes Bruno Bucher aus der Direction
des Oesterr. Museums sind demselben von Seiten der k. k. Akademie der
bildenden Künste sowie der Künstlergenossenschaft in Wien ehrende Zu-
schriften zugekomrnen.
Der Rector der k. k. Akademie, Professor C. Kundmann, hat an
den scheidenden Director folgendes Schreiben gerichtet:
v-Hochverehrter Herr Hofrathl Viele der Akademie angehörige
Künstler haben Jahrzehnte hindurch die Freude gehabt, Zeugen
Ihres fruchtbringenden und anregenden Wirkens in allen Fragen der
Kunstpflege zu sein und Ihr stets zutreffendes, von gereifter Ob-
jectivität getragenes Urtheil voll und ganz zu würdigen. Mir und
meinen Collegen ist es deshalb ein wahres Bedlirfniss, Ihnen, hoch-
verehrter I-lerr I-Iofrath, jetzt, wo Sie der Natur ihr Recht gebend,
Ihre öffentliche Wirksamkeit einzuschränken im Begriffe stehen,
unsere hochachtungsvolle Sympathie und den herzlichen Wunsch
auszusprechen, dass die Vorsehung Ihnen noch viele von Zufrieden-
heit und körperlichem Wohlbehagen verschönte Lebensjalire vor-
behalten haben mögen:
Die Zuschrift des leitenden Ausschusses der Klinstlergenossenschaft lautet:
"Die Nachricht, dass Euer Hochwohlgeboren demnächst aus
dem Amte eines Directors des k. k. Museums für Kunst und In-
dustrie scheiden, macht es den Gefertigten Namens der Genossenschaft
der bildenden Künstler Wiens zur angenehmen Pflicht, Euer Hoch-
wohlgeboren wärmstens zu danken für all" das Wohlwollen und das
Interesse, mit welchem Sie, verehrter Herr Hofrath, jederzeit die
Bestrebungen der Künstlerschaft gefördert haben.
Die freundlichen Beziehungen, welche zwischen dem k. k. Museum
für Kunst und Industrie und der Genossenschaft der bildenden
Künstler Wiens von jeher bestanden, haben Euer Hochwohlgeboren
nicht nur stets wahrgenommen, sondern immer mit jenem Eifer ge-
pflegt, welcher einzig und allein dem warmen Gefühle für Alles,
was der Kunst angehört, entspringt. Ihr segensreiches Wirken
sowohl, wie der echt collegiale Sinn, mit dem Sie unserem Vereine
schon seit 27 Jahren angehören, sichert Ihnen ein bleibendes liebes
Andenken in allen Künstlerkreisen und die Genossenschaft der bil-
denden Künstler Wiens gibt sich der freudigen Hoffnung hin, dass
Sie auch fernerhin die freundlichen Beziehungen zu derselben wie
bisher aufrecht erhalten werdenm
Hüüßth Eduard v. Engerth Kurz vor Redactionsschluss
dieser Nummer erhalten wir die Nachricht von dem am 28. Juli erfolgten
Ableben des vormaligen Directors der kaiserlichen Gemälde-Galerie
Professor Hofratb v. Engerth. Derselbe wurde anlässlich seiner her-
vorragenden Betheiligung an der Ausarbeitung der Statuten der Kunst-
gewerbeschule 1867 zum Mitgliede des Curatoriums und des Aufsichts-
rathes der Kunstgewerbeschule des k. k. Oesterr. Museums ernannt und
war bis zu seiner vor einigen Jahren erfolgten schweren Erkrankung
mit der lnspection des Zeichen- und Malunterrichtes an der Kunst-
gewerbeschule betraut. In allen diesen Eigenschaften hat sich Engerth