MAK
Nr. 1 
Seite 7 
Internationale-Sammler Zeitung 
101. Guillermus, Postilla 340 
102. Sammlung von 8 doppelseitig bedruckten Original 
seiten aus Gutenbergs Druckwerken 6350 
103. Hans vom Bühel, Von eines Königs Tochter 420 
104. Herpf, Sermones 340 
105. S. Hieronymus, Vita ed epistole 6350 
106. Horae ad usum Romanum 420 
107. Hug Schapler, Ein lieplichs lesen 42000 
108. Desgl. 250 
110. Jacobus de Clusa, Quodlibetum 290 
111. Theramo, Belial 4200 
112. Jacobus de Voragines, Heiligenleben 1700 
113. Ders, Sommerteil und Winterteil 1250 
114. Ders., Heiligenleben 1000 
115. Desgl. 550 
116. Desgl., Niederdeutsch 1000 
117. Desgl., Niederländ. 2400 
118. da Todi, Laude 385 
120. Institoris, Malleus 369 
121. Koelner, Notata 169 
122. Megenberg, Buch der menschlichen Natur 500 
123. Lichtenberger, Prognosticatio 1900 
124. Lirar, Schwäbische Chronik 5009 
125. Livius Decades ■ 350 
126. Ludolphus, Meditationes 250 
127. Ders., Boek van den Leven 700 
128. Desgl. 700 
129. Mandeville, Reise nach Jerusalem 24500 
(Fortsetzung folgt.) 
Stiftes Scßfaggenwafder SPorzeffan. 
“Von ^Ferdinand 31 e m e I s cd R e, SFinanzrat i. 31., SLCartsßad. 
Auf der Suche nach ältestem böhmischen Porzellan 
und Steingut entdeckte ich seinerzeit in Mies eine 
Porzellanschale (runde Dose, deren Deckel fehlt) mit 
einem Zeichen, purpur auf Glasur, welches in keinem 
Markenverzeichnisse enthalten ist. Lange Zeit später, 
vor mehreren Jahren, kam mir hier eine Porzellantasse 
(Obertasse) in die Hände, die mit dem gleichen Zeichen, 
gleichfalls Purpur über der Glasur, versehen ist, so daß 
sich wenigstens die Vermutung ergab, daß beide Ge 
genstände, über deren Herstellungsort auch sonst kein 
Aufschluß zu erlangen war, heimische Erzeugnisse sind. 
Die Schale, ungehenkelt, ist gelblich, steingutähn 
lich, 6 Zentimeter hoch und hat einen Durchmesser 
oben von 9 Zentimetern und unten von 6 Zentimetern. 
Die Obertasse ist von runder, ein wenig nach außen 
ausgebogener Form und bläulichweißer Farbe, mit ecki 
gem Henkel, ihre Höhe beträgt 7 Zentimeter, der obere 
Durchmesser 6-'/ g Zentimeter und der untere 5 Zenti 
meter, sie weist zwei Feuerrisse auf und ist teilweise 
rauchgeschwärzt. Beide Stücke sind, offenbar nicht von 
derselben Hand, mit Blumen bemalt. 
Vor einigen Jahren fand ich zufällig aus einem an 
deren Anlasse das gedachte Zeichen, nämlich Schlegel 
und Eisen nebst einem Rechen, auf einer kolorierten, 
das Schlaggenwalder Stadtwappen darstellenden Hand 
zeichnung im vierten. Felde desselben, ein ähnliches 
kommt im unteren Felde des dreiteiligen Schönfelder 
Wappens vor. doch werden in letzterem Schlegel und 
Eisen von zwei Mannsarmen gehalten. Sonach war das 
Rätsel gelöst und der Nachweis gegeben, daß es sich 
jedenfalls um Schlaggenwalder Porzellan aus der Zeit 
um 1800, vielleicht um die älteste oder eine der ältesten 
Schlaggenwalder Porzellanmarken handelt, zumal bereits 
im Jahre 1793 in einem Berichte des böhmischen Gu- 
berniums an die k. k. vereinigte Hofkanzlei „zur Ver 
meidung der Einschwärzung fremden Porzellans“ ge 
fordert und wahrscheinlich auch angeordnet wurde, 
eigene Zeichen in das Geschirr einzubrennen. (Vgl. den 
Aufsatz von Dr. Gust. E. Pazaurek „Schlaggenwalder 
Porzellan" in den Mitteilungen des nordböhmischen 
Gewerbe-Museums, 17. Jahrgang, 1899, Nr. 3, der mir 
ebenfalls erst vor einigen Jahren bekannt wurde. — In 
einer Mieser Stadt, zugleich Probzinnmarke auf einem 
Rokokoteller von dem Zinngießer Johann Sambier, 
Meister seit 1742, ist auch die Lilie aus dem dortigen 
Stadtwappen ersichtlich.) 
Dass die fraglichen Porzellangegenstände wohl bald 
nach ihrer Herstellung in Mies, beziehungsweise Karls 
bad in Gebrauch genommen wurden, ist, da zwischen 
den beiden Bergstädten Mies und Schlaggenwald Be 
ziehungen bestanden haben mögen und wegen der 
nahen Entfernung unseres Kurortes von Schlaggenwald 
leicht erklärlich. 
Möglicherweise tragen diese Ausführungen dazu 
bei, noch anderes derart bezeichnetes, gewiß seltenes 
Porzellan aus verschiedenen Jahren zutage zu fördern, 
welches sicherlich für die Geschichte unserer Porzellan 
industrie als mindestens besonders interessantes „Ver 
suchsmaterial" zu werten ist. 
Es ist sehr zu bedauern, daß in hiesiger Gegend 
eine größere, entsprechend geordnete böhmische Por 
zellan-Sammlung, für welche ja Karlsbad der richtige 
Standort wäre, fehlt. 
Qßroniß. 
BIBLIOPHILIE. 
(Die 9. Bücherversteigerung bei Hans Götz). 
Aus Hamburg wird uns geschrieben: Am 4. und 5. Dezember 
veranstaltete die Bücherstube Hans G ö t z ihre 9. Bücherver 
steigerung. An den beiden Vormittagen war der Besuch spär 
lich, an den Nachmittagen jedoch gut; am Sonnabend, als die 
modernen Bücher versteigert wurden, so stark, daß selbst der 
große, von der Finma Mendelson zur Verfügung gestellte Raum 
überfüllt war, der übrigens zur Behaglichkeit und guten Stimmung 
des Publikums erheblich beigetragen hat. Ueberhaupt fiel 
angenehm auf, daß die Organisation gut klappte und jede 
Sitzung in l‘/ ä bis 2 Stunden abgewickelt war. Die Abteilung 
Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts begegnete geringerem 
Interesse. Vieles ging zu niedrigen Preisen an auswärtige Auf 
traggeber. Die beiden im Katalog abgebildeten Einbände (Nr. 6 
und 52) fanden mit Mk. 80‘— und Mk. 155'— einen Hamburger 
Liebhaber. Lebhafter war das Interesse für deutsche Erstaus 
gaben. Es erzielten unter anderem: Nr. 256 Brentano, Gockel, 
Hinckel und Gackelaja mit den 14 Lithographien von Strixner 
Mk. 180'—, die Goetheausgabe letzter Hand Mk. 145'— Der 
erste Th. A Hoffmann mit sämtlichen Kupfern Mk. 410'— Des 
selben Schriften mit Federzeichnungen von Hosemann waren 
mit Mk, 200 sehr billig, während manches andere gute Stück die 
Schätzungspreise annähernd erreichte. Die illustrierten Werke 
des 18. und 19. Jahrhunderts fanden lebhaften Zuspruch. Preise 
über Mk. 100'— waren keine Seltenheit. Nr. 438 Das malerische 
und romantische Deutschland Mk. 120'—, Nr. 442 St. Poix in 
Maroquinbänden von Bozerian sign. Mk. 155 — Nr. 467 Lichten- 
bergs Erklärungen zu Hogarth im Erstdruck Mk. 115*—, Nr. 489 
Der Gil Blas mit den Holzschnitten von Gigoux auf starkem 
Papier Mk. 125'—, Nr. 513 Picart’s Musentempel Mk. 105. Einige 
Glanzstücke, wie die „Contemporaines“ des Restif in Erstdruck, 
42 Bände mit 283 Kupfern für Mk. 600'—■•, der Rousseau in 17 
Lederbänden d. Zt. mit Mk. 850'—, sowie der prachtvolle Folio- 
Shakespeare, in 9 Maroquinbänden und 96 Kupfern mit Mk. 770'— 
wurden den Zeitverhältnissen entsprechend angemessen, aber 
nicht zu hoch bezahlt. Die modernen Handeinbände waren 
äusserst begehrt. Die vorsichtig angesetzten Schätzungspreise 
wurden häufig überboten. Preise von Mk. 50'— aufwärts waren 
nicht selten. Im einzelnen brachten: Nr. 582 Cervantes mit 48 
Kupfern von Chodowiecki Mk. 100'—, Nr. 594 Ein vollständiger
	        
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