Nr. 3
Internationale-Sammler Zeitung
Seite 23
PHILATELIE.
(Neuheiten.) Albanien: Bildnis des Präsidenten
Achmed-Zogu u. zw. die Quindar-Werte in Zivil, die Franken
werte in Uniform. 1 Qu. orange, 2 rotbraun, 5 grün, 10 rot,
15 braun, 25 blau, 50 dunkelblaugrün, 1 Fr. weinrot, Mitte
dunkelblau, 2 grün, Mitte orange, 3 braun, Mitte violett, 5 violett,
Mitte schwarz.
Frankreich:15 Centimes dunkelrotbraun (Säerin-Muster).
Italien: Rohrpostmarke 40 Centesimi rot.
Norwegen: Dienstfreimarken 5 Oere lila, 10 hellgrün,
15 schwarzblau, 30 graugrün, 40 blau, 60 grünlichblau.
Vereinigte Staaten: 17 Cents grauschwarz (Wilson-
Bildnis).
(Deutschand-Ausstellung.) Vom 17. bis 31. Jänner
war in den Räumen der General-Postdirektion (Postgasse 8)
eine Deutschlan d-Ausstellung der österr. Postverwaltung
zu sehen. Die Ausgaben des deutschen Reiches waren da voll
ständig und zwar ungebraucht, vertreten, ebenso die deutschen
Kolonien.
WAFFEN.
(Die Sammlung Max Dreger.) Bei der von Rudolph
Lepke in Berlin am 8. Dezember versteigerten Waffensamm
lung Max Dreger wurden folgende Preise (in Mark) erzielt:
Nr.
17 Fechtdolch, Deutsch um 1600 200
18 Dolch mit Springklinge, Deutsch um 1600 210
19 Desgl. 330
20 Fechtdolch, Griffknauf usw. durchbrochen geschnitten,
Deutsch um 1600 330
22 Deutsche Ochsenzunge, um 1550 250
23 Fechtdolch, Griffknauf usw. im Feuer geschnitten,
Deutsch um 1600 200
27-28 Degen mit Spangenkorb, Spanisch um 160(3 300
29 Degen mit Spangenkorb, Deutsch 520
30 Degen mit halbem Spangenkorb, Sächsisch um 1600 340
38 Richtschwert, 1687 210
39 Desgl., um 1600 380
41 Jagdbesteck mst vier Beistücken, um 1620 900
44 Hifthorn aus Elfenbein 550
45 Desgl., in Relief geschnitzt, Sizilianisch, sarazenische
Arbeit, um 1200 (Dresdener Museum) 2000
Waffen des näheren Orients.
47 Säbel, Rumänisch, um 1700 320
48 Desgl., mit Brustbild Jan Zamoiski 350
53 Kleiner Handschar, aus Mokka 200
61 Säbel, Klinge mit Inschriften in Goldtausia ,350
62 Türkischer Säbel, der Griff mit silberner Parierstange,
23 Diamanten und 6 Smaragden 2000
Persische Waffen.
63 Säbel, Griff und Beschläge aus Silber, mit bunter,
transluzider Schmelzarbeit 290
66 Krummdolch, Klinge aus gelbem Damast mit gold-
tauschierten Inschriften 340
Indische Waffen.
70 Gerades Schwert, Klinge aus gelbem Damast, mit
Goldtausia 400
71 Säbel, Damaszierte Klinge mit Goldtausia ' 210
80 Yatagan, Scheide mit Goldtausia 230
83 Singalesischer Fürstensäbel 420
84 Krummdolch, Griff aus milchweißem Jade 220
Waffen aus H i nt er in d i en.
86 Kris, Griff mit Diamanten 250
90 Kris, Klinge alter Damast, geflammt 250
92 Gürtelsäbel, Elfenbeingriff mit Kopf eines Fabeltieres 250
98 Kris, Griff aus schwarzer Koralle -* 400
99 Kris, Klinge schwarz mit Goldranken 550
100 Kries, Ranken in Goldtausia mit Diamanten 600
Chinesische Waffen und Beschläge.
101 Sattelbeschlag, Eisen, in drei Schichten übereinander,
17. Jahrh. 1000
105 Mongolischer zweihändiger Säbel, um 1600 215
106 Mongolischer Säbel, Stichplatt mit fein graviertem
Goldplattenbelag 200
110 Doppelschwert, Elfenbeingriff 200
Japanische Waffen.
114 Langschwert (Katana), Beschläge in Silber, Bronze
und Gold 230
115 Langes Schwert zum Umgürten 250
118 Langschwert (Katana), Zubehör in Silber 200
119 Zweischneidiges Schwert 450
120 Langschwert (Katana), Zierate in Eisenschnitt mit
Goldeinlagen 400
122 Kurzschwert (Wakizashi), Zieraten und Beschlag Silber
Gesamtergebnis 25.500 Mark.
VERSCHIEDENES.
(Historische Fastnachtsausstellung in
Mannheim.) Die städtische Kunsthalle Mannheim eröff-
nete kürzlich eine neue umfangreiche Ausstellung unter dem
Titel „Fastnacht einst und heute“. In dem historischen Teil wer
den alte Masken und Kostüme, vor allem aus badisch-aleman
nischem Gebiet, gezeigt, ferner zahlreiche Abbildungen von Fast
nachtskostümen und Szenen aus den verschiedenen Jahrhun
derten, endlich eine Reihe der berühmten Alt-Nürnberger Schem-
barth-Bücher. Der moderne Teil enthält u a. die Ergebnisse
eines Wettbewerbes für künstlerische Fastnachtskostümentwurfe.
(Ausstellung alltrussischer Wandmalerei
in Berlin.) Der Generaldirektor der Eremitage in Leningrad,
Professor Dr. Theodor S c h m i t bereitet eine Ausstellung alt
russischer Kunstdenkmäler durch das Leningrader Reichsinstitut
für Kunstgeschichte vor. Sie soll zunächst in Berlin statt
finden. Prof. Wigand ließ bereits Kopien der byzantinischen
Wandmalerei der Latmos-Klöster herstellen, die allerdings noch
nicht ausgestellt worden konnten. Bei dem Ausstellungsplan
für Deutschland handelt es sich um das bedeutungsvollste Ma
terial alt-russischer Monumentalmalerei, das bis jetzt erforscht
und zugänglich gemacht werden konnte.
(Ein Archiv mit 1 Million Dokumenten unter dem
Hammer.) Das umfangreichste Familienarchiv, das jeweils
versteigert worden ist, ist das Archiv der spanischen Herzogs
familie von Osuna, das demnächst unter den Hammer kommt.
Der Besitz an Dokumenten dieses uralten Geschlechtes umfaßt
die Zahl von 1 Million Schriftstücken, von denen eine große
Zahl unbekannt sind. Das älteste Dokument stammt aus dem
Jahre 843. Zu den wichtigen Dokumenten gehört eine Schenkung
des Herrscherpaares Ferdinand und Isabella an den Herzog von
Arcos, und zwar erfolgte sie für eine Heldentat dieses Fürsten,
der mit einem kleinen Trupp von 40 Lanzen ein Heer der Mauren
zurückschlug, das Utrera angriff. Bei dem außerordentlichen
Wert des Archivs für die spanische Geschichte ist es begreif
lich, daß die spanische Regierung die Erwerbung beabsichtigt.
(Die Van-Gogh - Sammlung Kröller im Haag)
soll das Schicksal aller großen Gemälde-Sammlungen der Nach
kriegszeit teilen: diese größte Van Gogh-Sammlung soll ver
steigert werden. Erst auf dem Landgute der Frau Kröller unter
gebracht, war die Galerie für ein großes Privatmuseum im Haag
bestimmt gewesen, und van de Velde sollte es bauen.
(Gobelin-Fund in Venedig.) Die amerikanische
Kunsthistorikerin Phyllis Ackermann hat in einem Lager
schuppen der Markuskirche in Venedig 12 wundervolle mittel
alterliche Gobelins entdeckt, die dort jahrelang unbeachtet ge
legen waren. Auf den kostbaren Webereien ist die Leidens
geschichte Christi dargestellt. Man hat darin die älteste, voll
ständig vorliegende Gobelin-Serie zu erblicken, und die Ent
deckung ist umso wertvoller für Italien, als sonst ebenso alte
Gobelins — also aus dem 14. Jahrhundert — nur in Frankreich,
Flandern und einigen Kirchen in Nordspanien vorhanden sind.
Die Amerikanerin schätzt den Wert der für die Erforschung des
mittelalterlichen Kunsthandwerks äußerst wichtigen Wirkereien
auf zwei Millionen Dollar,
(Eine Sevigne-Ausstellung in Paris.) Im An
schluß an den 300. Geburtstag der Madame de S ö v i g n e, der
in diesen Wochen wiederkehrt (das Datum selbst.soll der 6. Fe
bruar sein, steht aber nicht unwidersprochen fest), bereitet der
Leiter des Musöe Carnavalet in Paris eine Ausstellung vor, die
nicht nur Erinnerungen an den „größten Journalisten“, wie die
geistvolle Frau genannt wurde, enthalten, sondern zugleich ein
Bild des alten Paris im Zeitalter Ludwig XIII. und XIV. geben
soll. Das Museum hat zu dieser Ausstellung noch eine persön
liche Veranlassung, da Madame de Sevigne in dem Jahrhun
derte alten Gebäude ihren Wohnsitz hatte, wenn sie sich nicht
auf ihren Gütern aufhielt, und die von ihr bewohnten Räume
werden für die Ausstellung wieder in ihrem damaligen Zustande
hergestellt. Außer Briefen Sbvignß werden auch Briefe des
großen Conde, Bourdalones und aller ihrer großen Zeitgenossen
in die Ausstellung aufgenommen. Ueber den Porträts ragt vor
allem das berühmte Pastellbild der Madame de Sevigne von
Nanteuil hervor, dann das Gemälde von Mignard, von dem sie
in einem ihrer Briefe spricht. Auch andere auswärtige Museen
werden Beiträge liefern, dazu viele Familienarchive, da man
auch die Gestalten derer in ihren Handschriften und Bildern
zeigen will, die der geistvollen Frau nahestanden, wie Trienne,
Rochefoucault u. a.