MAK
Nr. 3 
Internationale Sammler-Zeitung. 
Seite 39 
übernehmen und den wirklichen Künstlern durch 
Arbeiten von Anfängern Konkurrenz machen. Ist das 
Publikum schon so weit, daß es das Schöne und 
künstlerisch Gute unterscheiden kann von der Markt 
ware? Wenn unsere Geldrnünzen noch so schön sind, 
wie wenige Menschen haben überhaupt das Auge, eine 
Kleinplastik auf einer Münze zu sehen. Werden die Aus 
stellungen von Medaillen dazu beitragen, im Publikum 
das Interesse für diese Kunst^wach zu erhalten? Ist es 
nur Mode, zum 50., 60., 70., : 80. Geburtstage Medaillen 
zu fertigen? Von Geburtserinnerungen, von silbernen und 
goldenen Hochzeitsmedaillen, von Sterbe- und ge 
schichtlich monumentalen Plaketten ist bei uns wenig zu 
erfahren. Warten wir ab! Durch die Konkurrenz in der 
Arbeit selbst können Meister ersten Ranges entstehen, 
und diese wären mit Freuden zu begrüßen. 
Die Japansammlung V. Oppenheimer. 
Die am 18. und 19. d. M. m der Galerie Helbing.in I 
München zur Versteigerung gelangende Japansammlung des I 
dortigen Architekten Viktor Oppenheimer zeigt in ihrer 
Zusammensetzung die stets wachsende Vorliebe der Sammler 
für die breite, großzügige Form in der japanischen Kunst der 
f: iiheren Knochen. 
von Wakasa; unter den Arbeiten in Elfenbein-, Lach- und 
Horn figurieren erste Narpen neben anonymen Arbeiten aus 
alten Zeiten, wo der Meister noch bescheiden hinter seinem 
Gebilde zurücktrat. 
Die Lacke zeigen in den verschiedensten Formen, Farben 
und Techniken die glänzende Linie der Entwicklung der japa- 
t't 3. Kakemono von Moronobti. 
Der Grundstock der Sammlung besteht aus Werken der | 
Schnitz- und Lackkunst; es sind neben einigen hervorragenden 
Kakemonos, wie dem in Fig. 3 abgebildeten, der auf Papier mit 
Brckatgrund und zierlichen Marmorbeschwerern ein in Farben 
des ersten Ukioye Meisters Moronobu ausgeführtes »Liebes 
paar beim Buvaspiel« zeigt, Bronzen, Schwertzieraten, Jade 
objekte und Färbenholzschnitte vertreten. 
Unter den Schnitzarbeiten sind die Figuren- und Tierdar 
stellungen sowie die Masken besonders bemerkenswert, dar 
unter' eine vortreffliche No Maske für das No Spiel »Magojio« 
nischen Spezialkunst vom primitiven Kogo und Koro bis zur 
Bliite der Lackkunst irn Inro und Suzubarikko. Interessant sind 
hier insbesondere die vorzüglichen Vertreter der Kamakura- 
und Higashima-Zeit, unter den Inros die hervorragenden Namen 
wie Konra, Koman, Kadyikawa, Ritsuo, Zeshin sowie die Ver 
treter der Korin- und Kagetsuschule. 
1 Unsere Abbildung (Fig. 4) präsentiert eine Dose in Gold- 
{ lack in der etwas ungewöhnlichen Form eines Kürbisses. Dar- 
auf sind Ranken und Blüten zu sehen, an denen sich eine große, 
j Heuschrecke und eine Wespe gütlich tun. Innen Goldflocken-
	        
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