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I n 1 e r n a t i o n a 1 e S a m m 1 e r - Z e i t u n g
die Mehrzahl umfassen. Den Beschluß der Sammlung bilden
B ü eher und Graphik, sowie Gemälde und Hand-
zeichnungen des 19. Jahrhunderts. Unter den letzteren
ist besonders die Münchner Schule mit interessanten Proben
und Skizzen vertreten.
Kataloge sind durch die Firma Hugo H e 1 b i n g, Mün
chen, Wagmüllerstraße 15, erhältlich, welche auch jede, die
Versteigerung betreffende Auskunft gerne erteilt.
(Aus dem Kunstsalon Husch.) Rusch in Dres
den, der vornehme Kunsthändler, der sich nun auch in Berlin
ansässig gemacht hat, ist in weiten Kreisen, vor allem wegen
seiner gerade für unsere Zeit bedeutungsvollen Kennerschaft,
in Sachen Caspar David Friedrichs bekannt, ln seinem
dieser Tage erschienenen Katalog über einen Teil seiner
Bestände finden sich, genau beschrieben und .schön abgebildet,
zwei Gemälde des großen deutschen Malers, der von 1774
bis 1840 lebte, „Der Sommer“ und „Der Winter“, beide aus
dem Jahre 1808; jene ist das erste größere Oelbild Friedrichs.
Eine aquarellierte Federzeichnung desselben Meisters aus dem
Jahre 1797, eines der seltenen und frühesten bekannten Blätter
rfiis Friedrichs Lehrzeit in Kopenhagen und eine ebenfalls
sehr seltene Radierung, ferner ein von seinem Bruder nach
einer seiner Zeichnungen gefertigter Holzschnitt schließen sich
an. Die nahen Beziehungen R.usch zum ehemaligen sächsischen
Königshaus geben die Erklärung dafür, daß viele wertvolle
Objekte in seinem Haus zu finden sind. Um nur einiges
aus dem erwähnten reich illustrierten Katalog anzuführen, sei
auf die „Lukrezia“ Lukas Cranath d. Ae., auf drei T er
hör ch sc he Bildnisse, auf drei Gemälde Dietricys und
auf die stattliche Anzahl der Anton Graf f sehen Bildnisse,
sowie auf einige Werke von Carl Gustav C a r u s, und auf
R c t h e 1 s „Kaiser Max an der Martinswand“ hingewiesen.
(Verkauf einer berühmten Stradivari.) Aus
B e r 1 i n wird uns gemeldet: Ein „Michelangelo“ wechselte
den Besitzer. Diesmal handelt es sich aber nicht um ein Bild
des Meistermalers, sondern um eine berühmte Stradiva
ri u s g e i g e, der von Kennern eines Tages ihres farben
prächtigen Aussehens wegen diese Bezeichnung verliehen
wurde, unter der sie seither in Fachkreisen populär geworden
ist. Das Interessante ist noch der für diese „Stradivari“ erzielte
Verkaufspreis von 10.000 englischen Pfund, der wohl die
höchste Summe ist, die bisher für eine „Stradivari“ bezahlt
wurde. Der verstorbene Besitzer macht noch in seinem
Testament die Einschränkung, daß das Instrument, wenn auch
käuflich, so immerhin n u r in den Besitz eines der hervor
ragendsten Geiger gelangen dürfe. So ist sie dem ungarischen
Geiger Zoltän S z e k e 1 y zugeschlagen worden.
AUSSTELLUNGEN.
Berlin. Kronprinzcnpalast. Handzeichnungen des
Ls. bis 20. Jahrhunderts. (Neuerwerbungen der letzten
17 Jahre.
Dannstadt. Landesmuseum. Alte Kunst am Mittel
rhein.
Frankfurt a. M. M e ß g e 1 ä n d e. Musik im Leben der
Völker.
Hamburg. Galerie Commeter. Gemäldekollektion
von Prof. Ernst E i t n er (Hamburg). Kupferstiche und Holz
schnitte alter Meister, u. a.: Rembrandt, Dürer, Ostade, Schon-
gauer, Leyden und Kleinmeister. Original-Aquarelle von Emil
Nolde und Karl Schmidt-Rottluff.
Leipzig. Kunstgewerbemuseu m. Europäisches
Kunstgewerbe.
München. Graphisches Kabinett. Aquarelle und
Gemälde' Erich Heck eis aus den Jahren 1921/26.
Nürnberg. Germanisches Museum. Dürer-Aus
stellung.
Stuttgart. Kunsthaus Schalter. Bis Ende Sept.
Rolf Ne sch (Berlin) A. H. Pellegrini (Basel) Webereien
des Bauhauses.
A UKTIONEN.
20. und 21. September. Berlin. Rudolph Lepke.
Sammlung Dr. Jacobi (Kiel). Mobiliar des 18. Jahrhunderts.
Teppiche u. a.
24. und 25. September. Hamburg. Bücherstube Hans
G ö t z. Bibliothek Viktor Werner (Hamburg).
24. September. München. Hugo H e I b i n g. Moderne
Gemälde, Aquarelle und Handzeichnungen.
26. bis 27. September. Wien. Dorotheum. 38. Kleine
Auktion.
26. und 27. September. Brüssel. Galerie Georges G i -
r o u x. Sammlung A. F i n s e 1 s t (Paris).
29. September. Berlin. Karl Ernst H e n r i c i und Leo
Liepmannss o h n. Musikerautographen. Nachlaß Wilhelm
Hey er (Köln) und Sammlung Jos. Liebeskind (Leipzig).
Anfang Oktober. Berlin. Jac. Hecli t. Gesamtinventar
Schloß Wackerbarths Ruhe.
Oktober. Aachen. Ant. Creutzer. Sammlung des Herrn
Theodor Nell essen (Aachen).
10. bis 11. Oktober. Wien. Dorotheum. 381. Kunst
auktion.
11. Oktober. Berlin. Rudolph Lepke. Antiquitäten aus
der Sammlung Kommerzienrat Jacques Mühsam (Berlin),
Antiquitäten aus elsässischem Adelsbesitz. Stoffsammlung
Hugo Benario (Berlin).
13. Oktober. Köln. Math. Lempertz. Gemälde neu
zeitlicher Meister aus verschiedenem rheinischen Besitz.
17. ' Oktober u. f. T. Wien. C. J. Wawra und Albert
Werner. Sammlung Josef Salzer (Wien). Kunstgewerbe,
Arbeiten aus Email, Zinn, Bronze, Eisen und Messing, Silber,
Porzellan, Glas, Uhren, Dosen, Schmuck, astronom. Instru
mente, Elfenbein, Textilien, Möbel, Holzskulpturen, Musik
instrumente, europäische Schutz- und Angriffswaffen etc.
18. bis 20. Oktober. Freiburg i. Br. Altkunst-G. m.
b. H. Nachlaß Baron Schönebeck (Schloß Feldkirch).
Zinn, Fayencen, Bronzen, Textilien, insbesondere Gotik und
Renaissance.
25. Oktober. Berlin. Rudolph Lepke. Sammlung Doktor
Josef Kranz (Wien). Kunst des 16. bis 18. Jahrhunderts.
25. und 26. Oktober. Frankfurt a. Main. Hugo H e 1 -
hing. Ostasiatische Sammlungen Robert O h 1 y (London)
und E. C u r j e 1 (München), sowie Norddeutscher Besitz: Chi
nesische Frühkerarniken, Porzellane, Frühbronzen, Plastiken.
Japanische Gemälde und Piastik.
26. bis 27. Oktober. Wien. Glückselig. Gemälde,
Miniaturen, Porzellan.
Ende Oktober. Berlin. Jac. Hecht. Sammlung Dr. L.'
3, bis 5. November. Köln. Math. Lempertz. Antikes
Mobiliar, altes Kunstgewerbe, Ostasiatica..
8. November u. folg. Tage. Berlin. Rudolph L e p k e.
Sammlung Frau Dr. Goldschmidt (Wien). Möbel, Go
belins, Porzellan, Silber, Miniaturen, Teppiche u. a. m.
10. bis 12. November. Leipzig. C. G. Boernet. Kup
ferstiche alter Meister; Porträt-Sammlung Sir Alfred Mor
rison (London). Sammlung Chr. W.Rcichsgraf von N o s t i z-
Rieneck (geh. 1649, gest. 1712).
15. November. Köln. Math. L e m p e r t z. Gemälde alter
Meister aus deutschem und ausländischem Besitz.
17. bis 19. November. Leipzig. C. G. B o e r n e r. Lip-
siensiensammlung Franz Stöpel (Leipzig). Ansichten,
Bücher, Porzellan, Napoleon, Völkerschlacht, Karlsbad.
November. Frankfurt a. Main. Hugo H e 1 b i n g. Samm
lung Ludwig Marx (Mainz), vorwiegend gotische Plastiken.
Nachlaß G ü n t h e r, Gemälde. Silbersammlung aus auslän
dischem Besitz.
November. Frankfurt a. Main. Hugo H e 1 b i n g. Samm
lung Dr. Stefan von Licht (Wien): Alte und moderne Hand
zeichnungen.
22. bis 27. November. Wien. Glückselig G. m. b. H.
Nachlaß Mautner-Markhof. Gemälde hervorragender
Meister, Mobiliar, Ziergegenstände etc.
29. bis 30. November. Wien. Glückselig, G. m. b. H.
Nachlaß Mautner-Markhof. Mobiliar und Kunstgegen
stände der Neuzeit.
November. Hamburg. Galerie Commeter. Sammlung
Dr. Georg Bio hm (Hamburg). Handzeichnungen des 18. bis
20. Jahrhunderts.
1. Dezember. Köln. Math. Lempertz. Gemälde erster
moderner Meister.