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Fig. 8. Dreiteiliger Altar von Raffaelino del Garbo. (Um 1466—1524).
Sammlung Dr. Josef Kranz, Haus Raach bei Wien. Auktion bei Rudolph Lepke in Berlin am 8. November.
handelte nur mit Bildern des englischen Malers David Cox,
die aus seinem Nachlaß stammen sollten.
MUSEEN.
(Eine Rubens-Landschaft für Berlin.) Die Ge
mäldegalerie des Kaiser-Friedrich- Museums in
Berlin beabsichtigt, durch einen Tausch (durch Abgabe
eines noch nicht bestimmten holländischen Bildnisses des 17.
Jahrhunderts) eine große Landschaft des Rubens zu er
werben,. die als ein Werk von höchster Bedeutung bezeichnet
wird. Das Gemälde, das aus dem Kunsterbe des Kardinals
Richelieu stammt, befand sich zuletzt im Besitz des Lord
Cavendish, eines Bruders des Herzogs von Devonshire.
Dargestellt ist ein Lieblingsthema des Landschafters Rubens:
Szenerie am Waldrande mit abziehendem Gewitter.
(Von den Wagner-Museen.) Zwischen Bayreuth
und Eisenach ist eine kleine Fehde ausgebrochen. Die Fest
spielstadt Wagners möchte ihr Wagner-Museum, das sie mit
Hilfe der vom Freiherrn von Glase napp gestifteten Samm
lung geschaffen hat, - ausbauen und bemüht sich, das in der
Reuter-Villa Eisenachs untergebrachte Wagner-Museum zu
erhalten. Die Eisenacher wehren sich aber mit allen Kräften
dagegen und weisen darauf hin, daß ihre Sammlung, deren
Grundstock von Nikolaus Oesterlein stammt, für 80.000
Mark erworben wurde. Davon hat Eisenach allerdings nur
12.000 Mark bezahlt, während der Rest durch Spenden auf
gebracht wurde. Die Stadt Eisenach denkt ihr Museum an
einer noch zu schaffenden Wagner-Gedenkstätte unterzu
bringen, um den Besuchern der Wartburg ihren Besitz leichter
zugänglich zu machen.
(Das neue Antikenmuseum in Ro m.) Wie uns
aus Rom gemeldet wird, wurde das auf den Trümmern des
Palazzo Caffarelli, dem früheren Heim der deutschen Botschaft
auf dem Kapitol, errichtete neue Antikenmuseum eröffnet.
Nach Mussolini benannt, deckt es nun eine Stätte, die
zehn Jahre lang Schauspiel nutzloser Barbarei war, wie die
Italiener selber sagen. Man suchte dort nach Ueberresten des
Jupitertempels und zerstörte dabei gänzlich, was vom Palazzo-
Caffarelli noch übriggeblieben war. Das negative Ergebnis
brachte das Witzwort in Umlauf: „Nun haben wir weder
einen Palazzo Caffarelli noch einen Jupitertempel.“
Italienische und holländische
Handzeichnungen
Ostasiatica, Netzukes, Csubas
Porzellan, Bronzen
Verkauf an den Handel
Max Hewesi, Wien I., "e^T
Für meine Sammlung ständig gesucht:
Alte optische Instrumente
wie Brillen, Klemmer, Mikroskope, Fernrohre, Laterna magicas, Guck
kästen, Zunftzeichen usf. auch Briefe, Autogramme, opt. Bücher etc.
Otto Kröner, München, Elisenstraße 6
VOM KUNSTMARKT.
(4 9 0.0 0 0 holl. Gulden für 5 2 Bilder.) Aus
Amsterdam wird uns berichtet: Die Versteigerung der
Berliner Sammlung James Simon hatte einen sensationellen
Erfolg. Neben deutschen und englischen Kunsthändlern waren
bei Fred. Müller auch französische und österreichische
Interessenten in großer Zahl erschienen. Für die Bilder
wurden wahre Rekordpreise erzielt. S e g h e r s Gemälde
„Landschaft“ erreichte 78.000 holl. Gulden, das „Seestück“ von
Jan van de Capelle den Riesenpreis von 72.000 holl. Gul
den, die Landschaft von Philips de Köninck 41.000 Gul
den, der „Meistertrunk“ von Brouwers 39.000 Gulden und
eine Landschaft von G r e c o 60.000 Gulden. Im ganzen brach
ten die Bilder rund 490.000 holl. Gulden.
(Sammlung Leo Hirsch.) Eine kleine, aber erlesene
Sammlung von Handzeichnungen und Aquarelle bringt das
Auktionshaus Albert K e n d e in Wien am 7. November zur
Versteigerung. Es handelt sich um die bekannte Sammlung
Leo Hirsch (Wien), in der die besten Namen vertreten sind.
Wir begegnen da Arbeiten von Ajdukiewicz (Polnisches
Brautpaar), A n g e 1 i, Tina Blau (Praterstudie), Rosa B o n-
heur (Pferdetruppe mit einem Wärter), Wenzel B r o z i k,
(Figuren aus der czechischen Geschichte), Wilhelm Busch
(eigenhändig geschriebenes orig. Gedicht, dazu eine Vignet-
ten-Illustration, darstellend Frosch und Rabe u. a.), Daniel
Chodowiecki (Die Lautenspielerin), Lovis C o r i n t h