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Nr. 21 
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Internationale Sammler-Zeitung. 
T)ie Sammlung c Uiktor SJJauiner-HTiarkhof. 
Mit der Sammlung des verstorbenen Herrn Vik 
tor Mautner-Markhof, die das Wiener Auk 
tionshaus Glückselig vom 22. bis 24. November 
versteigert, gelangt eine der besten Privatsammlun 
gen Wiens zur Auflösung. Ihre Entstehung reicht 
in die Gründerjahre zurück. Viktor Mautner sen., 
der Vater des letzten Besitzers, begann mit dem Sam 
meln zu einer Zeit, wo die Kunstwerke noch sozu 
sagen auf der Straße lagen. Erst kürzlich hat Alfred 
von W a 1 c h e r in der „Internationalen Sammlerzei- 
bis 1543) und eine Hochzeit der heiligen Katharina 
von Giuliano Bugiardini (1475 bis 1554). Zwi 
schen letzterer, ihrer Malmethode nach schon der 
Mischtechnik angehörig, und den Barockbildern des 
Luca Giordano liegt die Entwicklung der Oelmalerei, 
die im Norden ihren Ausgang nahm. In die Zeit ihres 
Anfanges gehört noch das Haupt Christi von Quen- 
tyn M a s s y s, wohl gleich der Antwerpener Bewei 
nung aus dem Jahre 1511, und Jan Ma.bus.es Maria 
mit Kind. Aus der Verbindung nordischer und italie- 
Nicolas Poussin, Venus und Adonis. 
tung“ dieses goldene Zeitalter geschildert, wo man 
auf dem Tandelmarkt für zwei Dukaten gleich zwei 
Holbeins erhielt. Der Sohn hatte es mit dem Sammeln 
natürlich nicht mehr so leicht, aber mit Glücksgütern 
reichlich ausgestattet, ließ er es sich nicht verdrießen, 
große Summen an seine Liebhaberei zu wenden. 
Womit der ältere Mautner seine Sammlung be 
gonnen hat, ist nicht bekannt; betrachtet man die 
Sammlung chronologisch nach der Entstehung der 
Werke, so fallen in erster Linie zwei charakteristische 
Temperaarbeiten der italienischen Frührenaissance 
auf, eine Madonna des Francesco G'ranacci (1477 
uischer Elemente, die Mabuses Bild vollzieht, geht die 
romanistisch-flämische Malerei hervor, zu der man die 
mythologischen Landschaften des Jan B r e u g h e 1 
d. J. und die Staffagen-von Peter von Avo.nt und 
Hendrik van B a a 1 e n rechnen muß und die über die 
Tafel des Theodor van T h u 1 d e n sowie der übrigen 
Rubens-Schule (Wildens) in dem Weinsbergbild des 
Franz Franken ausklingt. 
So bedeutsam diese Bilder auch sind, der Schwer 
punkt der Sammlung liegt doch in der Reihe der hol 
ländischen Bilder, einer fast lückenlosen Spiegelung 
des damaligen Kunstschaffens. Die frühere Porträt-
	        
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