MAK
Nr. 20 
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG 
Seite 191 
Versteigerung der Wiener jporzellansammlung JCarl Jfiayer. 
Einen Höhepunkt auf dem Wiener Kunstmarkt 
bedeutet zweifellos die Versteigerung der Porzellan 
sammlung Karl Mayer, die der greise Besitzer 
vertrauensvoll in die Hände der Herren Glück 
selig gelegt hat. 
Die Sammlung Karl Mayer ist nicht eine be 
deutende Wiener Porzellansammlung; sie ist 
schlechtweg d i e Wiener Porzellansammlung. Denn 
in ihr spiegelt sich die Entwicklung der Wiener 
Porzellanmanufaktur in allen ihren wechselvolden 
k e s, des Generaldirektors des Deutschen Museums 
in Berlin, der Mühe unterzog, die in der Literatur 
schon behandelte Sammlung (wir verweisen auf 
F o 1 n e s i c s Werk „Die Porzellansammlung Karl 
Mayer“) wissenschaftlich zu überprüfen. Die Bilanz 
seiner Arbeit zieht Geheimrat von Falke in dem 
Vorwort zu dem Katalog, in dem er schreibt: „Be 
gonnen vor einem halben Jahrhundert aus rein 
ästhetischer Freude an der Schönheit und Liebens 
würdigkeit der damals noch wenig beachteten 
Fig. 3. Der Kaiserbecher von Hunger. 
Phasen. Durch systematische Spezialisierung auf 
ein umgrenztes Gebiet, hat Mayer an Vollständig 
keit auch unsere Museen übertroffen und es sei 
gleich gesagt, die Museen werden gut tun, sich 
rechtzeitig die entsprechenden Kredite zu sichern, 
um erfolgreich an dem Wettkampf um die einzel 
nen Objekte teilnehmen zu können, der sich vom 
19. bis 21. November im Kunstauktionshaus in der 
Müblgasse abspielen wird. 
Für die außerordentliche Bedeutung der Samm 
lung Karl Mayer spricht wohl beredt die Tatsache, 
daß sich ein Gelehrter vom Range Otto von F a 1 - 
Wiener Porzellanfiguren, ist die Sammlung durch 
eindringende Sachkunde, sicheren Blick für das 
künstlerisch Bedeutende und stilgeschichtlich Cha 
rakteristische und durch sorgsame Auslese allmäh 
lich die beste und lehrreichste Sammlung Alt 
wiener Porzellans geworden. Wer immer sich mit 
der Kunstgeschichte des europäischen Porzellans 
befaßt hat, der wußte längst, daß nirgends sonst ein 
so vollkommenes Bild der Wiener Porzellankunst zu 
finden war, eine fast lückenlose Darstellung ihrer 
Stilphasen in Geschirr und Plastik, ihrer Dekora 
tionsarten, ihrer Eigenart und Höchstleistungen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.