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Internationale Sam niler-Zeitung. 
wie besonders charakteristische Werke von Duck, Neiveu, 
Maes, Teniers, Duchatel, dann eine Reihe hervorragender 
Landschaften von van der Meer van Haarlem, Rombouts und 
den flämischen Meistern Pieter Brueghel, Coninxloo u a. Her 
vorgehoben sei insbesondere das höchst interessante Karne 
valsfest des seltenen Lodewjk de Caulery mit zahllosen male 
risch wie kostümlich feinen Figuren. Ferner nennen wir einen 
prachtvollen Paulus Bril mit der Staffage eines italienischen 
Malers, vermutlich des Guercino Dacinto. Eine große Gebirgs 
landschaft von Gaspar Poussin dürfte in dieser ausgezeich 
neten Qualität außerhalb der Museen selten zu finden sein. 
Schließlich müssen noch die holländischen Stilleben erwähnt 
werden, unter denen sich wowohl der Größe wie der Güte 
nach ausnahmsweise schöne Gemälde von de Heem, Coose- 
mans, Jacob van Es, sowie ein besonders großes, künstlerisch 
wertvolles Bild des Jan Os befinden. 
Den Beschluß dieser Versteigerung bilden die Bestände 
einiger kleinerer Privatsammlungen aus Hamburg, Leipzig 
und Baden-Baden. Auch unter diesen Werken befinden sich 
sehr schöne Gemälde. Wir möchten auf einen ausgezeich- 
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neten Jan van Goyen besonders aufmerksam machen. Die 
Holländer und Flamen weisen viele gute Namen mit reprä 
sentativen Bildern auf. Wir nennen Brakenburg, Wouverman, 
Dekkcr, Dujardin, Flink und eine treffliche kleine Landschaft, 
signiert, von Hans Bol. Ein lustiges Bild des seltenen Peter 
Balten, Hooremans, Huysmans, eine ungewöhnliche Darstel 
lung der Geburt Christi von Knüpfer und ein schönes Porträt 
von Neufchatel. Von Jean Restout ist ein besonders frisch 
behandeltes Bildnis einer älteren Dame da und von dem außer 
halb Frankreichs nicht häufig vorkommenden Lesueur eine 
Austreibung der Wechsler. Endlich seien noch die acht Tafeln 
eines großen Altarbildes erwähnt, die von einem niederrhei- 
nischen Meister um 1520 stammen, dem Meister von Kappen 
berg nahestehend. Vier Bilder zeigen Darstellungen aus der 
biblischen Geschichte, die Rückseiten dagegen sind besonders 
gemütvolle Schilderungen der zahlreichen Sippe Christi. 
Der mit 35 Abbildurigstafeln ausgestattete Katalog 
Nr. 1999 ist durch Rud. Lepke in Berlin zu beziehen. Die 
Ausstellung ist am 14. April von 4 -6 Uhr, am 15. und 16. April 
von 10—2 Uhr geöffnet. 
Versteigerung 6ei SPauf 9raupe. 
Vom 16. bis 18. April versteigert Paul Graupe in 
Berlin Manuskripte, Inkunabeln, Holzschnitt- und Kupfer- 
stichwerkc, alte. Medizin, Technik und Naturwissenschaften, 
illustrierte Bücher des 18. und 19. Jahrhunderts, deutsche 
Literatur, Luxus- und Pressendrucke, Kunstliteratur und Bib 
liographie. Es ist eine Versteigerung von gewohtem Rang, 
die aus allen aufgezählten Gebieten besondere Kostbarkeiten 
bringt. 
Unter den Manuskripten ragt vor allem die kostbare 
persische Miniaturenhandschrift des Firdusi vom Jahre 1668 
hervor, auf deren einer Miniatur der Künstler sich selbst 
nennt; ferner ein Psalterium, französische Klosterarbeit um 
1250, mit. reizenden Miniaturen von kulturgeschichtlichem 
Werte. 
Unter den Inkunabeln sind vor allem die deutschen 
Holzschnittbücher geistlichen und weltlichen Inhalts vorzüg 
lich vertreten. Zu nennen wäre der Breydenbach, die vielen 
Ausgaben der Heiligenlegenden, der Nicolaus de Lyra aus 
Roms erster Druckerei vom Jahre 1471 1472, der Ptolemäus, 
Rom 1460, das erste Buch mit Landkarten in Kupferstich, 
ferner kostbare Einbände, wie der hebräische Pergament- 
manuskript-Einband zum „Schatzbehalter“ und ein Leder 
tapeteneinband. Das kostbarste Stück der Holzschnitt- und 
Kupferstichwerke ist die Prager Haggadah von 1526—1527, 
vielleicht das seltenste hebräische Druckwerk, von dem noch 
nie ein Exemplar auf dem Markt war. Diese Abteilung bringt 
ferner das Beste der deutschen Produktionen des 16. Jahr 
hunderts in schönen Exemplaren. 
Besonders interessant ist die Abteilung mit den natur 
wissenschaftlichen, medizinischen und technischen Werken. 
Unter ihnen befindet sich ein prachtvolles Exemplar des Gers- 
dorff’schen „Feldbuchs der Wundarznei“ vom Jahre 1517, 
eines der Hauptwerke zur Geschichte der Chirurgie, eine 
große Anzahl technologischer, geologischer und chemischer 
Werke, ferner ein wunderbares Exemplar des „Fürstlichen 
Baumeisters“ von Decker. Vorzüglich sind gleichfalls die illu 
strierten Bücher und die deutsche Literatur vertreten. Ein 
vollständiges Exemplar der „Caricature“ mit den Beiträgen 
von Daumier und Gavarni in schönen gleichzeitigen Einbän 
den ist wohl schon lange nicht mehr auf dem deutschen Markt 
gewesen. Ein einzigartiges Stück ist die Sammlung von Bil 
dern, die Lord Grey um 1840 zu dem Werk von Dover „Life 
of Frederic 11“ zusammengebracht hat. Dabei ist ein rich 
tiges „Livre truffle zustande gekommen, das mit seinen zahl 
losen zeitgenössischen Porträts, Ansichten, Plänen etc. zum 
Teil in Farbstich, wohl das kostbarste illustrierte Werk über 
Friedrich den Großen darstellt. Gut vertreten sind auch die 
Kostümwerke, vor allem durch die Eckert- und Montensschen 
Militärbilder; die Molierc-Ausgabc von 1734 mit den Stichen 
von Boucher ist in zwei Exemplaren im ersten und zweiten 
Diuck vorhanden. Eine ähnliche Kostbarkeit wie das Fried 
rich-Werk stellt das Herausgeber-Exemplar des „Paris Guide“ 
von 1867 dar. — Unter der deutschen Literatur ist vor allem 
ein Exemplar des „Römischen Carneval“ im Originalumschlag 
mit der Buchbindernachricht erwähnenswert, ferner eine 
ganze Reihe seltener Barockliteratur und einige schöne 
Stammbücher. - Dann kommen die Luxus- und Pressen 
drucke, die das Beste an deutschen, englischen und franzö 
sischen Stücken in gepflegten Einbänden bringen. 
Der Abschnitt „Kunstliteratur“ enthält eine Fülle von 
Oeuvre-Katalogen, Künstler-Monographien und Reproduktio 
nen. Der bibliographische Teil gibt den Käufer der anderen 
Abteilungen die bequeme- Möglichkeit, sich die unentbehr 
lichen Hilfsmittel zum Katalogisieren seiner Sammlung gleich 
zu beschaffen. 
TPie 296. VDawra-fJ)utition. 
Bei der 296. Kunstauktion von C. J. W a w r a in 
Wien (den Druckfehler 269 im Titel in der vorigen 
Nummer haben unsere Leser wohl selbst korrigiert) 
wurden ferner folgende Preise (in Schilling) erzielt: 
Porzellan und Glas. 
315 Schale mit- Untertasse, Wien 1803 50 
317 Schale mit Untertasse. Wien, 1825 65 
318 Schale mit Untertasse. Meißen, um 1780 120 
319 Schale mit Untertasse. Wien, 1794 100 
320 Zwei Untertassen. Wien, 1796 und 1801 70 
321 Gruppe, bunt. Wien, um 1780 450 
322 Vase, Wien, um 1740 80 
324 Flakon. Böhmisch, um 1850 50 
325 Figur eines Kroaten. Wien, 1849 40 
326 Hund. Wien, 1837 30 
327 Schale mit Untertasse. Wien, um 1770 35 
328 Schale mit Untertasse. Ellenbogen, 1824 45 
329 Schale mit Untertasse. Wien, 1811 15 
330 Zwei hohe Schalen mit Untertassen. Wien, blaue Marke 35 
331 Schale mit Untertasse. Herrend, 1847 40 
332 Schale mit Untertasse. Ellenbogen, 1824 15 
333 Schale mit Untertasse. Schlaggenwald, 1836 50 
334 Schale mit Untertasse, Wien, 1805 20 
335 Schale mit Untertasse. Wien, 1821 55 
336 Oberschale in Form einer männlichen Kopfkarikatur. 
. Wien, 1820 15 
337 Schale mit Untertasse. Schlaggenwald, um 1830 45 
338 Schale mit Untertasse. Berlin, 40 
339 Zwei Schalen mit Untertassen. Meißen, Schwertermarke 50 
341 Schale mit Untertasse. Wien, 1827 HO 
442 Desgl. 45 
343 Schale mit Untertasse. Süddeutsch, um 1830 45 
344 Schale mit Untertasse. Wien, 1830 90 
345 Schale mit Untertasse, in Form einer Muschel. 
’ Wien, 1825 70 
346 Schale mit Untertasse. Süddeutsch, 1830 35 
347 Schale mit Untertasse. Böhmisch, Marke F. & B., 1836 25 
348 Schale mit Untertasse. Wien, 1837 35 
349 Schale mit Untertasse. Schlaggenwald 170 
350 Schale mit Untertasse. Prag, um 1840 50 
351 Schale mit Untertasse. Um 1850 60 
352 Schale mit Untertasse, um 1850 45 
353 Schale mit Untertasse. Französisch, um 1830 25 
354 Schale mit Untertasse. 55 
355 Schale mit Untertasse. Schwarzes Glas, um 1840 50 
356 Schale mit Untertasse. Wien, 1834 ' 35 
357 Schale mit Untertasse. Böhmisch, F. & B. 60
	        
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