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INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Nr. 15
1324 Schmitz, Glasgemälde im Berliner Kunstmuseum . 55
1325 Beurdeley, Dessins 40
1326 Collection Bourgeois freres 11
1327 Le Dessins des Ecoles du . . . Dutuit . 16
1328 Sammlung J. A. Gottschald 21
1329 Hofstede de G r o o t, Meisterwerke der Por
trätmalerei auf der Ausstellung im Haag 21
1330 Becker, Handzeichnungen-Sammlung Hofstede
de Groot 65
1331 Sammlung Lanna 38
1332 Stadt. Kunstgewerbemuseum zu Leipzig 50
1333 Catalogue of Drawnings .. in the . . British Museum . 75
1334 A Catalogue of the Pictures ... in the National
Loan Exhibition 20
1336 Kunsthistorische Gesellschaft für photographische
Publikationen 11
1337 Regnault—Delalande, Cabinet de M. le
comte Rigal 10
1338 Katalog Galerie Weber 13
1339 Eigenberger, Gemäldegalerie der Akademie der
bildenden Künste 12
1340 Kataloge, 10 Bände 32
1341 Kellen, Le Peintre graveur hollandais ...... 50
1342 K r i s t e 11 e r, Kupferstich und Holzschnitt 30
1343 iB o c h e r, Nicolas Lancret 80
1344 Derselbe, Lavreince 60
1345 Senefelder, Lehrbuch der Steindruckerey ... 50
1346 L e h r s, Meister des Amsterdamer Kabinetts .... 160
1347 Jul. Meyer, Allg, Künstler-Lexikon 16
Cin Jubilar di
Jacques Rosenthal, der Inhaber des welt
bekannten Münchener Antiquariats, beging am 17,
Juli seinen 75. Geburtstag. Der deutsche Buchhandel
ließ den Anlaß nicht vorübergehen, ohne den Mann
würdig zu feiern, der sich um die Inkunabelkunde
unvergängliche Verdienste erworben hat.
Rosenthal gilt als einer der besten Kenner der
mittelalterlichen Handschriften und der Frühdrucke,
deren Studium ihn Leopold D e 1 i s 1 e, der französi
sche Gelehrte und Generaldirektor der Bibliotheque
Nationale zuführte. Mit großer Sachkenntnis sam
melte Rosenthal Jahrzehnte hindurch eine im Handel
kaum noch dagewesene Menge von wichtigen und
schönen Manuskripten, darunter berühmt gewor
dene, wie das karolingische Evangeliarium Prumense,
das er der Preußischen Staatsbibliothek zuzuleiten
verstand, Vielfach waren in früheren Jahren schon
Beschreibungen solcher Handschriften in seinen
Katalogen erschienen, als sich das Haus vor weni
gen Jahren zur Herausgabe eines noch nicht abge
schlossenen Serienwerkes entschloß: der Bibliotheca
Medii A.evi Manuscripta, einem historisch und
paläographisch musterhaften Sammelwerk. Im Jahre
1900 konnte Rosenthal zur Gutenbergfeier einen
1500 Inkunabeln umfassenden Katalog herausgeben,
der nach wenigen Jahren einen zweiten Teil, 2000
1348 Milin, Dictionaire des Beaux Artes 11
1349 M u r x, Beschreibung der vornehmsten Merkwürdig
keiten in Nürnberg H
1350 Nagler, Die Monogrammisten 80
1351 Ottley, A Collection of 129 facsimil.es 120
1352 Bartsch, Catalogue raisonne de ... Rembrandt . 32
1353 Blanc, L'oeuvre complet de Rembrandt 80
1354 C 1 a u s s i n, Catalogue raisonne de ... Rembrandt. 11
1355 S e i d 1 i t z, Krit. Verzeichnis der Radierungen Rem-
brandts und 1356 Die Radierungen Rembrandts ... 11
1357 Werke über Rembrandts Radierungen etc 10
1358 V o s m a e r, Rembrandt io
1359 British Mezzotinters 22
1360 Schreiber, Manuel de 1‘amateur 55
1361 S e u b e r t, Allgemeines Künstlerlexikon 10
1362 L e h r s, die ältesten deutschen Spielkarten .... 37
1363 Stella, Livre de Vases 80
1364 Turnierbücher 30
1365 Kunstkatalog Weigel 16
1366 7 Werke zur Kunstgeschichte 20
1367 Oeuvreverzeichniis alter Graphik 15
1368 und 1369 Versch. Werke über deutsche Kunst,
30 Bände 28
1370 Konvulut 15
1371 Desgleichen 55
1372 Desgleichen 22
1376 C. 65. neuere Kataloge 40
1374 und 1375 Katalogsammlung über 100 Bände .140
1376 C. 65 neuere Kataloge, Quart 32
? ^Antiquariats.
solcher Frühdrucke beschreibend, nach sich zog.
Dieses Sammelverzeichnis von 3500 Inkunabeln ging
als wissenschaftliches Hilfsmittel in alle Bibliotheken
der Welt ein.
Die Vertiefung Jacques Rosenthals in die Ge
schichte des Buchdrucks führte zu eigenen Entdek-
kungen und Forschungen. Ein Gutenbergdonat geht
heute in der Literatur unter seinem Namen. Die
Kenntnis vom frühesten italienischen Buchdruck
vermochte er durch Auffindung des ältesten Druck
fragmentes wesentlich zu fördern. Lange gesammel
tes Material zu einer Geschichte der Ausbreitung
des Buchdrucks im 15. Jahrhundert über die euro
päischen Länder übernahm der sachkundigste deut
sche Forscher auf diesem Gebiet, Konrad Haebler
in das Monumentalwerk: Die deutschen Buchdrucker
des 15. Jahrhunderts im Ausland,
Immer um die wissenschaftliche Verarbeitung
des ihm zugänglichen Materials besorgt, übernahm
Jacques Rosenthal auch den Verlag wichtiger biblio
graphischer Werke. So gibt er die vielbändige Reich-
lingsche Fortsetzung von Hains Repertorium der
Frühdrucke und eine eigene Zeitschrift „Beiträge zur
Forschung, Studien und Mitteilungen aus dem Anti
quariat Jacques Rosenthal“ heraus.
JSilderrahmen in alter und neuer Zeit.
Von Wilhelm von Bode.
(Fortsetzung *.)
Die Profilierung ist ausdruckslos, die Vergol
dung einförmig und hell in Farben, das Ganze lang
weilig wie die ganze Bologneser Kunst dieser Zeit.
Äehnlich wird das Fruchtkranzmotiv der vene-
tianischen Hochrenaissance in schablonenhafter
Weise in Bologna weitergebildet, während es gleich
zeitig in Venedig wenigstens noch eine derbe deko
rative Wirkung zeigt. Hier lebt die Rahmenbildnerei
auch sonst von den Ueberlieferungen der Renais
sance. Namentlich beliebt ist der breite, meist
Siehe die Nummern 11 bis 14 der „Internationalen Samm
ler-Zeitung", 1
prächtig vergoldete Blattrahmen, dessen kräftig sti
lisierte Blätter, in der späteren Zeit meist durch
brochen, von unten nach oben aufranken. Erst im
Anfang des 18. Jahrhunderts macht sich in Ober
italien, namentlich in Venedig, der Einfluß des Spät
barocks geltend, der sich namentlich in dem schma
len zierlichen Canaletto-Rahmen bis gegen Ende des
Jahrhunderts erhält.
Echte, wirkungsvolle Barockmotive zeigt Florenz
in seinen Rahmen aus dem 17, und Anfang des 18.
Jahrhunderts, die weniger durch die damalige flo-
I rentinische Malerei, als durch den Sammeleifer und