MAK
Nr. 12 
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG 
Seite 147 
Chronik. 
AUTOGRAPHEN. 
(Autographen-Versteigerung bei Stargardt,} Bei der am 
12. und 13. Mai bei J. A. Stargardt in Berlin abga- 
haltenen Autographenversteigerung, der 306. der Firma, wur 
den folgende bemerkenswerte Preise (in Markl notiert: 
Goethe, Schiller und ihr Kreis. 
9 Goethe, Schriftst. m. U. 14 S 170 
10 Ders., Brief IS 155 
11 Ders., Br. 4 S 415 
12 Ders., Schriftst. m. U 70 
13 Ders., Br. m. U SO 
36 Jung gen. S t i 11 i n g, Br. 2 S 54 
38 Karl August v. Weimar, Br. IS 60 
41 Ch. K e s t n e r, Br. 1K S 125 
53 Jean Paul, Br. 4 S 130 
58 S c h i 11 e r, Personen verzeichnis zu „Teil“, US,,. 1000 
59 Charlotte v. Schiller, Br. 4 S 200 
66 Charlotte v. Stein, Br. 3 S 230 
67 Varnhagen v. Ense, 16 Br 73 
73 Wieland, Br. (französisch), 2 S 71 
75 Ders., Br. 4 S 145 
76 Ders., Br. 2% S 73 
Literatur. 
88 Andersen, Br. 3 S 82 
131 Hebbel, Br. 2/4 S. 155 
139 Immermann, Br. IS 160 
142 Klopstock, Br. 3 S 300 
143 Ders., Manuskript, IS 51 
146 Förster, Br. 16 S 55 
150 Lenau, Br. 4 S 65 
153 C, F. Meyer, Br. 4 S 70 
169 Jean Paul, Br. 3 S 70 
170 Ders., Br. 4 S 160 
207 Voltaire, Sehr. m. U. 1 S '. . . . 190 
210 W a c k e n r o d e r, Br. 1% S. (sehr seltenl .... 51 
Convolute. 
217 Dichter und Schriftsteller, ca. 225 Autographen ... 57 
220 Desgl., 160 Autographen 74 
Wissenschaft. 
240 Condillac, 5 Br 240 
241 Gabr. C r a m e r, 2 Br 55 
244 Alb. Einstein, Br. K S 54 
250 Fraunhofer, Manuskript, 14'A S 810 
251 Gauß, Br. IS 72 
258 Alex. v. Humboldt, 6 Br. 12 S 82 
261 Kästner, 28 Br. 93 S 430 
277 Röntgen, Br. IX S 79 
286 Chr. Frh. v. W o 1 f f, Br. 2)4 S 130 
Convolute. 
289 Astronomen u. Mathematiker, ca. 220 Autgr 195 
295 Mediziner, ca. 90 Autogr 200 
307 Zoologen und Anatomen, ca. 220 Autogr 50 
Geschichte. 
317 Blücher, Br. 2 S 235 
319 Christine v. Schweden, Br. IS 150 
327 Friedrich d. Große, Br. J4 S 56 
328 Friedrich III. v. Preußen, Br, 4 S 185 
339 Karl V., Urkunde m, U 100 
342 Karl August v. Weimar, Br. AS 60 
350 Metternich, Br. 2 S 56 
353 Napoleon I., Urkunde m. U 130 
Kunst. 
391 L o r t z i n g, Br. IS 51 
423 Ludwig Richter, Orig. Bleistiftzeichnung, unsign. . 95 
432 Robert Schumann, Br. IS 55 
434 Ders., Br. 3 S 79 
435 Desgl., 80 
447 S p o h r, 24 Br. 65 S 72 
450 Rieh. Wagner, Br. 1 S 72 
451 Desgl 72 
Autographen- -Literatur. 
463 G i 1 p i n, The Papers of James Madison 54 
473 Die Autographensammlung Alex. Meyer-Cohns ... 60 
BIBLIOPHILIE. 
(Bibliotheksankauf.) Die Firma Leo Liepmannssohn, 
Antiquariat in Berlin, erwarb den noch im Besitze des Herrn 
Dr. Werner Wolffheim verbliebenen Rest seiner Musik 
bibliothek, die eine größere Anzahl sehr bedeutender Selten 
heiten enthält. 
(Hamburger Bücher - Versteigerung.) Man berichtet uns 
aus Hamburg: Die Auktion der modernen Büchersammlung 
des verstorbenen Dr. Ing. h. c. Alfred C a 1 m o n durch die 
Bücherstube Hans G ö t z war überraschend gut besucht, und 
besonders die auswärtige Beteiligung war so stark, wie lange 
nicht auf einer früheren Auktion. Es waren 220 verschiedene 
Aufträge eingelaufen und einzelne Nummern zehn- und zwölf 
fach beboten, wodurch die vorsichtigen Taxpreise natürlich des 
öfteren erheblich überschritten wurden. Trotzdem war man 
ches schöne Buch noch sehr billig zu haben. Typisch war, daß 
die Luxus-Ausgabe des Propyläen-Goethe, die mit den 
vorliegenden 46 Bänden einen Neuwert von Mark 2300. dar 
stellt. bei einem Ausrufspreis von Mark 500.— keinen Abneh 
mer fand; die Luxus-Ausgabe der Werke Friedrich des Großen 
ging zwar auf Mark 300.—, konnte aber um diesen Preis nicht 
abgesetzt werden. Recht gut bezahlt wurde die 18 bändige 
Ausgabe der 1001 Nacht, mit den Illustrationen von Bayros mit 
Mark 260.—; der Hofmannsthal der Bremer Presse kam 
auf Mark 170.—, ein Exemplar von 24 Bänden der Dionysos- 
Bücherei auf Mark 140.—. Die beiden Drucke der Doves- 
Press waren mit Mark 185.— und Mark 135.— noch recht 
preiswert. 
Unter den Einbänden der Sammlung Hinrichsen, 
die naturgemäß stärker von den Hamburger Liebhabern be 
boten wurden, die sie gesehen hatten, erzielte ein Gebetbuch 
■ im Samteinband Mark 150.—, ein Gesangbuch in Silber 
Mark 390.—. ein früher Kersten-Band von 1898 mit Jugend 
stilornamenten vermochte Mark 105.— zu bringen. Die Preise 
für die Ernst-Ludwig-Presse waren normal. Sehr lebhaft wur 
den die Klassiker des Altertums in den Vorzugs- 
Ausgaben beboten, wie überhaupt für die Klassiker-Ausgaben 
des Georg Müller- und Insel-Verlages starkes Interesse war. 
Ein Jahrgang des Pan in der Vorzugsausgabe erzielte 
Mark 105; das Gebetbuch Kaiser Maximilians in der 
Ausgabe von 1907 Mark 100.—. Der billige Preis von Mark 90.— 
für die schöne Ausgabe von Paul et Virginia in Maroquin d. Zt. 
von 1838 erklärt sich wohl daraus, daß die Interessenten für 
illustrierte Bücher eine solche Ausgabe in dieser Zusammen 
stellung nicht erwarteten. Der Gundolfsche Shakespeare ging 
auf Mark 100.—. Am stärksten geboten war auf die Gesamt 
ausgabe von Thackeray in der Luxus-Ausgabe, die lange Zeit 
nicht auf den Markt erschienen rvar; die Gebote lagen bei 
einer Taxe von Mark 30. —, zwischen Mark 15.— und Mark 
120.—, ein Zeichen, wie verschieden die Bewertung solcher 
Ausgaben bei den Interessenten ist; der Zuschlag konnte bei 
Mark 105.— erteilt werden. Ein unkomplettes Exemplar der 
Serie „Denkmäler des Theaters“ ging auf Mark 205.—; Ver 
eines Sagesse mit den Illustrationen von Denis erzielte Mark 
155.—. Unter den Hamburgensien war eine Sammlung 
der Rath- und Bürger-Schlüsse aus dem Jahre 1803 in Folio 
sehr begehrt wegen des herrlichen Maroquinbandes mit dem 
Superexlibris der Stadt; sie fand mit Mark 175.— einen Lieb 
haber, 
BILDER. 
(220.000 Schilling für einen Altdorfer.) Das Kunsthistori 
sche Museum in Wien hat, wie man uns mitteilt, vom Stift 
St. Florian ein Werk Altdorfers um 220.000 S erwor 
ben. Ü3s Bild, das 1518 für das Stift gemalt wurde, stellt die 
„Auferstehung Christi" dar und wird als eines der schönsten 
des Meisters bezeichnet. Das Geld ist zum Teil vom Bund bei 
gestellt worden, einen sehr bedeutenden Betrag hat ein Kunst 
freund, der nicht genannt sein will, beigesteuerl. Die Auferste 
hung ist nun das sechste Gemälde, das im Kunsthistorischen 
Museum die Kunst Altdorfers vertritt; noch vor einem Jahr 
zehnt besaß das Museum nicht mehr als zwei Altdorfer. 
VERSCHIEDENES. 
(Tödlicher Unfall des Kunsthändlers Caspari.) Aus Mün 
chen wird uns der Tod des Kunsthändlers Georg Caspari 
gemeldet. In der Nähe von Mainz ist er mit seinem Auto, das 
von seiner Frau gesteuert wurde, tödlich verunglückt; Frau 
Caspari kam mit unerheblichen Verletzungen davon. — Caspari 
war eine in der Kunsthändlerwelt bekannte und geschätzte 
Persönlichkeit. Er hatte sich im Kunstsalon Fritz Gurlitt in 
Berlin unter der Leitung Waldeggers in die Kunst der Moderne 
eingelebt und ging später, als Waldegger von Berlin nach Köln 
übersiedelte, nach München, um dort in der Brienner Straße 
ein altes Palais zu beziehen und eine, vor allem der Kunst der 
Gegenwart dienende, vornehme Kunsthandlung aufzumachen. 
Im Laufe der Jahre wandte sich Caspari auch der alten Kunst 
zu, und hatte das Glück, daß ihm auch auf diesem Gebiete 
zahlreiche Qualitäten erster Meister untergekommen sind, die 
er gut zu placieren verstand.
	        
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