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INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Nr. 7
71 Kissenbezug, Norddeutschld., 17. J 2.200
72 Desgl., Norddeutschland, um 1600 1.900
73 Desgl., Norddeutschland, um 1600 2.600
74 Desgl., Norddeutschland, um 1600 2.000
75 Wandteppich, Brüssel, um 1600 20.000
76 Bildteppich, Brüssel, um 1530 49.000
78 Osmanischer Knüpfteppich, Kleinasien, 17. J. . • 1.000
79 Uschakteppich, Kleinasien, 17, J 6.000
82 Truhenvorderwand, Venedig, 16. J. 230
85 Truhenvorderwand, Venedig, um 1530 270
86 Truhenvorderwand, Venedig, 16. J 260
87 Truhenvorderwand, Venedig, 16. J 500
88 Stollenschrank, Rheinland, 16. J 600
89 Ka'binettschrank, Spanien, 16. J 2.000
90 Stollenschrank, Rheinland, 16. J 730
93 Zwischengoldglas, Schlesien, 18. J. 260
96 Glaspokal, Schlesien, 18. J 660
99 Stangenglas, Rheinland, 16.—17. J 4.600
100 Römerglas, Köln, 16, J 1.000
101 Großes Römerglas, Rheinland od. Flandern. 16, J. 3.550
103/4 Hinterglasmalereien, Norddeutschld., 1572 . . . 800
106 Glasmalerei, Flandern, um 1500 1.500
107 Glasmalerei, Süddeutsch, 1578 300
108 Schweizerscheibe, Felix Lindmeier d, J 4.200
109 Schweizerscheibe, um 1570 4.300
110/111 Zwei Glasmalereien, Schweiz, 16. J 550
112 Schweizerscheibe, 1570 2.900
113 Schweizerscheibe, 1561, B. Federlin 3.000
114 Schweizer Wappenscheibe, Hieronymus Lang . . . 2.400
115/7 Schweizerscheiben, Felix Lindmeier d. Ae. . . . 8.200
118/9 Zwei Emailmalereien, Limoges, 16. J, 500
120 Emailmalerei, Limoges, 16, J 640
121/2 Zwei Emailmalereien, Limoges, 16. J 1.300
123 Ein Paar Kupfervasen, China, Kien-Lung 300
130/1 Paar Porzellanflaschen, China, um 1700 350
134 Porzellanschüssel, China, Kang-Hsi, um 1700 . . . 2.300
135 Porzellanschüssel, China, Kang-Hsi, 18. J 850
138 Majolikaschüssel, Urbino, 16. J 270
140 Majolikavase, Castel Durante, um 1540 280
142/3 Ein Paar Majolikakannen, Urbino, 16. J 470
144 Majolikateller, Venedig, um 1569 710
145 Majolikaleller, Castel Durante, um 1530 310
146 Majolikagefäß in Eulenform, Italien, 16. J 1.900
147 Majolikaleller, Spanien, 15, J 500
148 Majolikakanne, Siena, um 1520 410
149 Majolikakanne, Siena, um 1520 600
150 Majolikavase, Castel Durante, um 1520 400
151 Majolikateller, Faenza, um 1500 360
152/3 Ein Paar Albarellen, Faenza, um 1515 580
154 Majolikateller, Castel Durante, um 1520 400
155 Majolikaschüssel, Faenza, Casa Pirota, 1535 . . - 4.500
156 Majolikaschüssel, Deruta, um 1530 900
157 Majolikavase, Deruta, um 1520 630
158 Majolikateller, Gubbio, um 1515 310
159 Majolikaschale, Florenz, 16. J 1.050
160 Majolikavase, Siena, um 1520 260
161 Majolikateller, Faenza, Casa Betini, um 1500 . . 280
162/3 Paar Majolikavasen, Siena, um 1525. . 4.200
164 Majolikateller, Siena, um 1500 1.000
165 Majolikaschüssel, Deruta, um 1520 2.100
166 Majolikavase, Florenz, Robbiawerkstatt, 16. J. . . 1.000
168 Fayencekrug, Süddeutsch, 18. J 330
171 Fayencekanne, Nürnberg, um 1720 600
172 Fayencekandelaber, Braunschweig, 18. J 1.900
173 Tisch mit Fayenceplatie, Kopenhagen, 1727—1749 . 1.750
174 Fayenceböwle, Kopenhagen, 1727—1749 3.400
175 Teebüchse, Fayence, Delft, um 1690 360
176/7 Zwei Fayenceplatten, Delft, um 1660 (Frytom) . 7.000
178 Messingkanne, Süddeutschland, um 1500 830
184 Zunftkanne, Zinn, 1752 250
185 Zinnhumpen, Annalberg, 16. J 1.100
186 Zinnhecher mit Deckel, Nürnberg, 16. J 450
187 Deckelkrug, Zinn, Nürnberg, um 1600 (N. Rumpler) 850
189 Marsschüssel, Zinn, Montbeliard, 16, J. (Briot) . . 710
190 Zinnschüssel, Frankreich, um 1600 t.300
192 Aktäonsschiissel, Zinn, Frankreich (Lyon), 16. J. . 950
193 Deckelkrug, Zinn, Nürnberg, um 1610 (Enderlein) . 1.350
194 Temperandaschüssel, Zinn, Nürnberg, 1611 (En
derlein) 1.200
Die erste £’igdor-Auktion.
Der Termin der ersten Figdor-Auktion,
die in W i e n stattfindet, steht nun fest: sie wird am
11, Juni beginnen und drei Tage dauern. Die
Versteigerung wird im Hinblick auf die zu erwarten
den ausländischen Interessenten sowohl am Vormit
tag wie am Nachmittag erfolgen, ein Vorgang, der in
den großen Kunstzentren seit langem geübt wird,
in Wien aber bisher nur einmal, bei der Versteige
rung der Bibliothek Gottfried E i s s 1 e r bei Dr. Ign.
Schwarz eingehalten wurde. Der Schauplatz der
Versteigerung wird der große Reitschulsaal
der ehemaligen kaiserlichen Hofstallungen sein, die
seit Jahren der Messe dienen.
Die erste Versteigerung wird den Kern der
Figdorschen Sammlungen, die kostbaren M ö b e 1,
ferner die Textilien, darunter Gobelins, Wand
teppiche und orientalische Teppiche sowie die
Blei-, Zinn und Goldschmiedearbeiten umfassen.
Der Versteigerung geht natürlich eine öffentliche
Schaustellung der Objekte voran, deren Dauer
noch nicht feststeht. Jedenfalls werden die beiden
Pfingsttage, der 8. und 9. Juni, in die Besichtigungs
zeit eingeschlossen sein.
Die zweite Figdor-Auktion soll erst im Sep
tember bei Cassirer in Berlin vor sich ge
hen. Dort werden die Gemälde und die Holz
skulpturen ausgeboten werden. Ueber die wei
teren Auktionen, die nicht vor 1931 stattfinden wer
den, sind zur Zeit noch keine Bestimmungen ge
troffen.
Ausstellung von JYZeisterdrucken.
Aus Leipzig wird berichtet:
Ein kostbares Begleitwort zum Tag des Buches bot die
Leipziger Stadtbibliothek durch eine Ausstellung, die durch
mustergültige und eindrucksvolle Proben die Entwicklung
des Buchdrucks in den Stilarten der Typographie und
der illustrativen Ausstattung des Buches vom 15, bis zum
20. Jahrhundert vergegenwärtigt.
Diese eigenartige Buchschau vom monumentalen schwe
ren Folianten der ältesten Mainzer, Augsburger, Nürnberger,
Frankfurter, Kölner, Leipziger, Venezianer Drucker bis zu den
eleganten gefälligen Drugulinausgaben der Insel und des Pan
sind ein Stück lebendiger Kulturgeschichte. Sie zeigen, wie
das Streben nach harmonischer Gestaltung des Buchstaben
materials und seiner Anordnung im Satzspiegel der Buchseite
zu einzelnen Zeilen Meisterwerke hervorbringt, die den Buch
druck als hochgeartete Kunst erscheinen lassen. Und jedes
Jahrhundert des Buchdrucks hat seine künstlerische Richtung,
die im Einklang steht mit der Stilart des Zeitalters, so daß
die ausliegenden Druckwerke wie ein Kapitel der Kunstge
schichte wirken.
Charakteristisch und streng bietet sich im Buchdruck des
15. Jahrhunderts die Verschiedenheit der Typen. Da baut sich
in den Mainzer Drucken von Peter Schöffer (1473) in steiler
Monumentalität und stolzer Verzierung die gotische Schriftart
auf, fließen breit und mit ausdrucksvoller Würde die Antiqua-
ausgaben des Nicolaus Jenson in Venedig (1470). Schön
heitssinn und Feingefühl verraten alle typographischen Spiel
arten, die auf deutschem wie auf italienischem Boden in der
Zeit der ersten Blüte der Druckkunst entstehen. Eine neue
Note bringt das 16, Jahrhundert. Dem Typengebäude des Bu
ches gesellt sich als vielgestaltiges illustratives Beiwerk der
Schmuck durch Initiale, Seitenleiste und Holzschnitt zu. Diese
Renaissancezeit wird durch ein prächtiges Liviusexemplar aus
der Offizin eines Druckereimeisters wie des Frankfurters
Feyerdank vergegenwärtigt, das vom Jahre 1568 stammt.
Das 17. Jahrhundert bringt den Kupferstich. Er berei
chert das Weltbild, das jetzt das Buch vermittelt, in hohem
Maße. Die Zeit der großen Entdeckungen hat das Verlangen
nach weitgehender Veranschaulichung wachgerufen. Aber die
Stilarten der Schriften sind nicht mehr so streng, sie zerfließen,