MAK
Nr. 23 
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG Seite' 239 
782 Stehende Gottheit, Bronze. Indisch ........ 22 
785 Drei japanische Imariteller 26 
786 Zwei Benares-Schalen und eine Benares-Glocke . . 22 
787 Runde Benares-Platte 24 
790 Meissener Teller um 1800 16 
791 Lithyalinglas, um 1830 90 
793 Porzellanschale mit Untertasse, Blaumarke Z. ... 38 
795 Vergoldete iHolzskulptur eines Bärtigen Heiligen, 18. J. 50 
797 Alt-Wiener Silberplateau mit zwei Kannen und einer 
Zuckerdose, 3500 g 1250 
798 Alt-Wiener Silberbecher, 97 g, 1854 44 
799 Längliche Silberdose, 114 g 40 
800 Silber-Handspiegel 17 
801 Egerländer Silber-Halskette, um 1830 ‘24 
802 Perserteppich, Turkbaf, 690X410 . . . • ... 1500 
804 Küstenländische Oellampe, 18. Jahrh. . • • .... 16 
807 Ein Paar polnische Bronzeappliken mit Hirsch 
motiven, 18. Jahrh . 50 
809 Ovale Elfenbeindose mit Goldpique, Ende 18. Jahrh. • 44 
818 Hellebarde mit vierkantiger Stoßklinge, deutsch, 16. J. 15 
819 Drei Handschare, bosnisch, 18. bis 19. Jahrh. ... 15 
820 Krummsäbel, türkisch, Mitte 19. Jahrh. . . . -. . • 4 
821 Chinasilber-Karaffine und Chinasilber-Senftiegel . ■ 9 
827 Zwei Meissener Porzellanteller, um 1830 34 
828 Delfter Schüssel, um 1700 24 
829 Slowakischer: Zunftteller der Schuhmacher, dat, 1816 . 20 
Bibliothek eines Berliner Sammlers. 
Aus Berlin wird uns berichtet: 
Paul Graupes Versteigerung der Bibliothek 
eines Berliner Sammlers, die am 16, und 17. Novem 
ber vor sieh ging, wurde durch die Berliner Bibliopbi- 
len-Tagung begünstigt, deren Teilnehmer an beiden 
Tagen sich zahlreich an der Auktion beteiligten. Na 
türlich fehlten auch nicht Händler und Sammler aus 
dem Reich und aus dem Ausland. 
Die erste Abteilung umfaßte deutsche Literatur, 
Hier brachte die Gesamtausgabe von Arnims Wer 
ken M 275.—, Brentanos ,,Godwi“ M 180.—, das 
prachtvolle Exemplar des Manzoni mit zwei 
Goethe-Widmungen M 905.—, die Ganzleder-Reihe 
der Ausgaben letzter Hand M 510,—. Der erste 
„Werther“ kam auf M 220.—, der äußerst seltene 
„Rheinische Most“ auf M 530.—, die dreibändigen 
„Reisebilder“ von H e in e, mit langen eigenhändigen 
Widmungen in jedem Band, gegenüber einer Taxe 
von M 350.— auf M 590.—. Der Käufer des letzten 
Werkes erwarb auch Heines „Tragödien“ mit Wid 
mung an Rahel Varnhagen für M 250.—. Hein- 
s e s „Kirschen“, ein sehr seltener Druck, brachte 
M 135.—; eines der Glanzstücke der Auktion, die 
Prachtbände der ersten Hioseman n‘schen Hoff- 
mann-Ausgabe, kamen auf M 280.—, die seltene Ge 
samtausgabe von Immermann auf M 200.—. Das 
„Journal des Luxus und der Moden" erzielte 390 M, 
ein Königsberger Stammbuch mit eigenhändiger 
Eintragung Kants ging mit M 215.— nach Königs 
berg, Kellers „Grüner Heinrich“ in den Original- 
Umschlägen brachte M 260.—. Die Fürstenausgabe 
von Kl op Stocks Werken M 180.—, die erste 
Gesamtausgabe von S c hi Iler M 95.——-, : die sog. . 
Doktorarbeit Schillers M 45CL—, Die Fürsten 
ausgabe von W ielands Werken wurde für 650 M, 
die Kleinoktav-Ausgabe in roten Maroquinbänden 
für M 500.— von einem , Privatsamraler erworben. 
Das reizende Widmungsexemplar der „Grazien“ im 
Seidenband ergab M 180.— ,der seltene W i e 1 an d - 
sche Shakespeare M 175.—. 
Die zweite Abteilung der Versteigerung, brachte 
schöne Drucke, Americana, Naturwissenschaften und 
Kunstliteratur. Hier erzielte das Faksimile der Man- 
es.se-Handschrift M 810.—, das Unicum einer, groß 
artigen Sammlung alter Buntpapiere M 2350. —, die 
Sammlung sämtlicher Daumier-Arbeiten aus; dem 
Charivari M 1100.—. Goyas „Desastros“ kamen 
auf M 605.—, die ,, Taurom achte“ aüf M 565.—, ein 
modern gebundenes Exemplar des Berner „Hepta- 
meron“ brachte M 200.—, eine nahezu vollständige 
Reihe der M e r i a n'schen Topographien M 850.—-. 
Sehr begehrt waren die naturwissenschaftlichen 
Erst- und Frühdrucke, unter denen R e d o ul e‘s 
Lilien-Prachtwerk M 1350.—, die dritte Ausgabe der • 
V e s a 1 i‘schen Anatomie M 420.—, ein Prachtexem 
plar des Didot‘schen Racine in Bozerian-Bänden 
brachte M 660.—, B o d e‘s Rembrandt-Werk 400 M, 
der Morea üsche Rousseau M 350.—. 
Die Auktion hat aufs neue bewiesen, daß der 
I Buchmarkt trotz der Ungunst der Zeit stabil ist. 
Chronik. 
BIBLIOPHILIE. 
(Hermann Bahrs Bibliothek.) Aus Salzburg wird uns 
geschrieben: Der Dichter Hermann Bahr, der seit Jahren 
in München lebt, hat seine umfangreiche Bibliothek der Stadt 
Salzburg zum Geschenke gemacht. Einer Vereinbarung mit dem 
Dichter zufolge ist die Stadt verpflichtet, die Bibliothek in 
ihrer Gesamtheit zu erhalten. Sie wird in den Räumen der 
erzbischöflichen Studienbibliothek untergebracht. Es dürfte 
sich einschließlich der Broschüren um 15.000 bis 20.000 Bände 
handeln. Der große Wert dieser Bibliothek liegt darin, daß 
sie ein geschlossenes Bild der Literaturbewegung von 1890 bis 
zum Kriegsbeginn bietet. Die Gattin des Dichters, Frau Bahr- 
Mil den bürg, wird den musikalischen Teil ihrer Bibliothek 
der Internationalen Stiftung Mozarteum zukommen lassen, 
während die zahlreichen künstlerischen Prachtwerke das städ 
tische Museum in Salzburg bekommt. 
(Die älteste griechische Bibelabschrift gefunden.) Aus 
London wird uns berichtet: Angeblich aus ägyptischem 
Kirchenbesitz hat der englische Sammler A, Chester Beatty 
190 Papyrusblätter erworben, die griechische Bibelur- 
abschriften von unschätzbarem Wert darstellen. Die Bedeutung 
der Papyrusblätter, um deren Herkommen ein Geheimnis 
schwebt, liegt darin, daß es sich um die ältesten, bisher 
bekanntgewordenen Manuskripte der griechischen Bi 
bel, der sogenannten Septuaginta, handelt. Teilweise 
stammen die Blätter aus dem zweiten christlichen Jahrhundert. 
Sie bedeuten eine außerordentliche Bereicherung der alttesta 
mentarischen Wissenschaft. Dr. Ihscher, Kustos der Papy 
russammlung der Berliner Museen, ist nach London berufen 
worden, um die stark verklebten Blätter zu säubern. 
BILDER 
(Ein Bilderprozeß.) In dem Honorarprozeß, den der Wie 
ner Bilderrestaurator Moritz Lindemann gegen die Frei 
herren Louis und Alfons Rothschild angestrengt hat, 
wurde ein Lokalaugenschein im Palais Rothschild .vorgenom 
men. Sachverständige besichtigten die restaurierten Bäder, 
erklärten aber bei aller Anerkennung der hervorragenden Lei 
stungen Lindemanns seine Ansprüche für nicht gerechtfer 
tigt, Dr. Buschbeck meinte, für die Restaurierung des vaj 
Dyck halte er bei Rothschild ein Honorar von 10.000 ; S für 
angemessen; wenn' die Restaurierung für die Stäatsgalerie er 
folgt wäre, würde er das Honorar mit 5000 S festsetzen. Be 
züglich des behaupteten Wertzuwachses des Bildes durch die 
Restaurierung erklärte Baron Louis Rothschild, daß der van 
Dyck bereits in der Verlassenschaft seines Vaters, der Barons 
Albert Rothschild mit 300.000 Goldkronen bewertet.war: 
also ungefähr dem gleichen Betrag, auf den ihn die Sach 
verständigen heute schätzen. Er habe selbstverständlich als 
Sammler nach bestimmten Zeitabschnitten ein Interesse an der 
Restaurierung seiner Bilder zum Zwecke der Erhaltung, ohne 
hiebei jedoch an einen Konjunkturgewinn zu denken oder gar 
anzustreben. 
(Entdeckung eines frühgriechischen Bildwerkes.) An der 
' Piräus-Straße von Athen ist jetzt eine fast lebensgroße-Figur 
I des Dionysos gefunden worden, ein ausgezeichnetes arch-:
	        
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