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INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Nr. 5
Zu kaufen gesucht
Kostbarkeiten der Kleinkunst — Fayencen,
Tassen, Gläser, Miniaturen, Porzellane,
Kommoden, Sitzmöbel, Münzen. — Perser
Teppiche. — Zinn, Waffen bis 16. Jahrh.,
Klingelzüge, Garnituren,. Schmucksachen,
Gemälde, Guckkastenbilder, Chodowiecki,
alles über Bergbau, Börse, Apotheke,
Berlin, Eisen.
Herrliche Glasmalereien daselbst zum
Verkauf
Antiquitäten
Curt Sperhake,
Berlin SW.68
Zimmerstraße 99 Zimmerstraße 99
reich, um 1760, Karton von Franpois Boucher. Höhe
78, Breite 63 cm 2000
132 Skutari-Samt in Anordnung eines persischen Gebet
teppichs, 176 : 116 200
Gemälde.
136 Joost van Craesibeeck, Alte Frau im Keller,
45 : 36 cm 2000
137 Jacob Gerrits C u y p, Herrenporträt. 34 : 25 cm . . . 3800
143 Robert van der H o e c k e, Feldlager. 40:51.5 cm. . 1600
145 Hieronymus Janssens, genannt „Le Danseur,
Die Musikstunde. 47 : 37 cm 1000
146 Martin van M e y t e n s, Maria Theresia. 122 : 93 cm . 2000
147 Oesterreichischer Meister, um 1490, Kreuzabnahme.
49.5 ; 31.5 1600
148 Oesterreichischer Barockmaler, um 1700, Maria Him
melfahrt. 76 : 41 cm 250
150 Adam Pynacker, Italienische Landschaft.
32 : 25 cm 600
151 Christian Georg Schütz (Schüzj d. Ae,, Mainland-
echaft. 48:68 cm 1100
153 Vermeer van Haarlem (Jan van der Meer d.
Landschaft. 34 : 38 cm
155 Jan Wynants, Landschaft. 34:35.5 cm . . •
Diverses.
Ae.),
. . . 2500
. . . 2000
160 Quatre couleurs-Taschenuhr, Frankreich, Louis XVI. 580
161 Quatre couleurs-Golddose. Um 1840 • • ■ 950
169 Uhrständer für ein Nürnberger Ei. Deutsch, 17, J. . • 380
174 Christus an der Säule. Birnholz. Süddeutsch, um 1600 320
176 Christus am Kreuze. Bronze. Böhmen, Mitte 16. J. • 100
177 Vier kleine Barockleuchter, Deutsch, 17. J 250
179 Reliquiar, in Form einer jugendlichen Frauen-Halb-
büste. Italien, um 1600 700
Teppiche.
182 Kaschkai. 240 : 145 cm 480
183 Anatolischer Läufer, Frühes 19. J. 397 : 108 cm . . 450
185 Schirwan, Um 1800 . ... . 280
186 Bochara (Tekke-Turkmenen-Teppich). 1. H. 19. J.
296 : 213 cm 2000
188 Kula mit rotem Fond. 18. J. 195 : 126 cm 400
190 Sogen. Friedhof-Kula. Mitte 19. J. 153 : 99 cm . • • 180
191 Großer Afghan mit streng geometrischer Musterung.
415 : 327 cm ' 2200
193 Kula, Gebetteppich. Ende 18. J. 178 : 124 cm .... 420
196 Bidjar. 102 : 107 cm 320
197 Exote, Sarukmuster mit Senneknüpfung. 210 : 150 cm 1000
198 Yomud mit habenbesetzten Rhomben. Frühes 19. J.
303 : 179 cm 1400
200 Bochara-Yastik (Pendik), 87 : 113 cm 280
201 Alter Seiden-Keschan in blassen Farben. Mitte 19. J.
195 : 126 cm 2200
202 Kleiner Kirmangebetteppich. 83 : 61 cm 320
203 Kleiner Kaukasier mit angedeuteter Gebetnische.
Datiert 1888. 133 : 80 cm 160
204 Bochara (Tekke-Turkmenen-Teppich). 1. H. 19. J.
248 : 222 cm 2200
208 Täbris feinster Knüpfung. 387 : 290 cm 3800
211 Kirman, 1. H. 19. J. 377 : 223 cm 3500
212 Bochara (Tekke-Turkmenen-Teppich). 182 : 103 cm . 500
213 Alter Serabent. 472 : 204 cm 800
215 Bochara (Tekke-Turkmenen-Teppich). 18, J. 196 : 176 1350
216 Ein Paar Bochara-Yastiks (Tekke-Turkmenen, Mitte
19. J 450
218 Ghiordes-Exote. 1. H. 19. J. 180 : 120 cm 420
219 Ferahan. Mitte 19. J. 394 : 162 cm 850
220 Dschuschegan-Läufer. Ende 18. J. 281 : 115 cm . . . 550
221 Daghestan. 1. H. 19. J. 134 : 107 cm 180
223 Kula-Gebetteppich, Um 1800, 176 : 130 cm 380
227 Bochara-Yastik. 76 : 129 cm , . 300
228 Anatolischer Gebetteppich. Mitte 19, J. 158 : 133 cm 130
229 Ein Bochara-Yastiks (Tekke-Turkmenen). 1, H. 19. J.
124 : 70 cm 380
230 Kaukasier (Schirwan). Um 1850. 148 : 90 cm 320
Der Nachlass der Cbner-Cschenbach.
Während die berühmte Uhrensammlung der
Dichterin Marie Ebner von Eschenbach durch
Kauf in das Uhrenmuseum der Stadt Wien überging,
wo sie bekanntlich als Ganzes erhalten wird, ist
eine Reihe von Objekten aus ihrem Besitz laut letzt
williger Anordnung den Wiener Städtischen Samm
lungen einverleibt worden. Es befanden sich darun
ter neben einigen Handschriften der Schreibtisch
der Dichterin, eine Uhr und einige Plastiken. Nun
ist der Rest des literarischen Nachlasses der Ebner-
Eschenbach von der Wiener Stadtbibliothek
angekauft worden. Es ist darunter auch der größte
Teil ihrer Korrespondenz: vergilbte Briefe aus ihren
Jugendtagen, von Halm, Laube, Weilen, J. J. David,
Julius Rodenberg, Josef Lewinsky u. a. Von dem in
teressanten Briefwechsel der Dichterin mit ihrer in
timen Freundin Ida F 1 e i s c h 1 sowie mit Hermine
Willing er fand sich nichts vor, da die Ebner-
Eschenbach diese Briefe vernichtete, um ihren In
halt, der häufig pessimistische Stimmungen und Min
derwertigkeitsgefühle verriet, nicht auf die Nach
welt kommen zu lassen.
Dagegen findet sich ein ganzes Konvolut von
Briefen vor, die Ebner-Eschenbach an ihren Be
kanntenkreis gerichtet hat und die sie sich in einem
späteren Zeitpunkt von den Empfängern zurück er
bat. Auch Manuskripte, insbesondere der Gedichte
und Aphorismen, sind vorhanden, eine eigenhändig
geschriebene Erzählung, die im dritten Jahrhundert
spielt, »Agave«, sowie einzelne Dramen. Es ist be
merkenswert, daß die Feststellung, ob Manuskripte
von der Hand der Dichterin selbst stammen, oft auf
große Schwierigkeiten stößt. Die Sekretärin der
Ebner-Eschenbach, die mit dem Vornamen Angela
hieß, hatte nämlich eine Handschrift, die den Schrift
zeichen der Dichterin zum Verwechseln ähnlich war,
so daß es bei Briefen oft Mühe kostet, den Nach
weis zu erbringen, ob das Schreiben zur Gänze von
der Hand der Dichterin herrührt oder von der Se
kretärin auf das Papier gebracht und von der Ebner-
Eschenbach nur gezeichnet wurde. Ob diese über
raschende Aehnlichkeit der Handschriften auf ein
Einfühlen Angelas in das Seelenleben der Meisterin
zurückzuführen war oder ob es sich um unbewußte
Nachahmung handelte, läßt sich schwer entscheiden.
Von Bedeutung ist eine Sammlung von Notiz
büchern, in denen die Schriftstellerin Stoffe und
Ideen, oft nur in Schlagworten, vormerkte. Unter
■ d f r Korrespondenz finden sich zahlreiche Schreiben,
1 die der gefeierten Frau bei besonderen Anlässen zu-