Nr. 9
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Seite 97
108 Bronzestatuette, Moses, nach der Statue des Michel
angelo. Italienisch (?), 19. J 500
109 Zwei Bronzestatuetten, Bacchant und Bacchantin.
Paris, um 1870 60
110 Zwei Bronzeleuchter. Frankreich, 19. J 30Ü
111 Zwei Bronzeleuchter. 1. V. 19. J • • 140
112 Zwei Marmorvasen in Bronzelassung. Stil Louis XVI. 320
113 Majolika. Italienisch, 16. J 120
114 Zwei zweiarmige Leuchter aus vergoldeter Bronze.
19. J 130
115 Porzellankorb mit Maskarons nach Modeli von 1730.
Meißen, 19. J • 150
116 Porzellanteller mit historischer Darstellung. Berlin,
Anf. 19. J 50
117 Zwei Porzellanvasen mit Kupferlüster und Golddekor 180
118 Zwei Teller in der Art italienischer Majoliken ... 50
119 Suppenterrine. Neu-Meißen 20
120 Zwei Blumentöpfe mit holländischen Kacheln .... 80
121 Mahagonischreibtisch. Erstes V, 19. J 180
123 Sofa. 17. J 750
124 Kommode. Stil der italienischen Renaissance .... 600
125 Französische Mahagoni-Kommode. Stil Louis XVI. , 550
126 Zwei holzgeschnitzte, vergoldete Rahmen. Ital., 18. J, 500
127 Fauteuil. Mitte 18. J. . 650
128 Garnitur, bestehend aus einer Sitzbank und vier
Fauteuils. Deutsch, 18. J. 300
129 Drei Sessel auf Balusterfüßen mit geschnitzten Stegen,
Italienisch (?), 17. J 550
131 Zwei Hocker. 17. J 130
132 Fauteuil auf Vierkantfüßen. Ital., 17. J 8C0
133 Nußholzfauteuil. Italienisch, 17, J 160
134 Fauteuil auf Vierkantfüßen, Ital., 17. J 550
135 Büfettschrank. Französische Renaissance? 1200
136 Zwei Fauteuils auf Pfostenfüßen. Italienisch, 17. J, . 1200
137 Nußholz-Fauteuil auf Vierkantfüßen. Französisch,
2. H. 16. J 750
138 Büfett. Italienische Renaissance 700
139 Zwei Türflügel, aus Holzschnitzereien des 17, J. . . 650
140 Schrank (vermutlich Waffenschrank). Siena 1573 . . . 600
141 Kommode mit zwei bemalten Türen. Siena. 2. H. 16. J. 300
142 Nußholztisch. Französisch, 16. J 160
143 Truhe, Italienisch, 16. J 650
144 Tisch, Florenz, 16. J 1500
145 Zwei Büfettschränke, Ital., Ende 16, J. - 5500
147 Tisch auf Balusterfüßen. Italienisch, 17. J 400
148 Zwei Holzkandelafoer, Italienisch, Ende 16. .1 1600
149 Truhe. Oberitalien, Ende 15, J 950
150 Kommode mit Marmorplatte. Italien, 2. H. 18. J. . . 450
151 Damenschreibtisch Holländisch (?), Mitte 18. J. • . 2200
152 Toilettetischchen mit Intarsiendekor. 18. J 380
153 Kommode, Mitte 18. .1 700
154 Mahagonitischchen, Anfang 19, J. 280
155 Rotes Lacktischchen. Holländisch, 18. J 120
156 Rundes Mahagonitischchen. Anfang 19. J 110
157 Runder Tisch mit Marmorplatte. Franz., um 1780 . . 300
158 Zwei Mahagonitischchen. 19. J 50
159 Mahagonitischchen, Anf. 19. J 70
161 Truhe. Italienische Renaissance 280
162 Sofa. Französisch, 19. J 550
163 P.runkschrank. 19. J 550
164 Vitrine auf Spking en . Englisch, 19. J 250
165 Vier eiserne Wandlampen 90
166 Bronzebeschlag mit Puttenköpfen und Strahlenkranz . 15
167 Ledertapete. 18. J 20
Teppiche.
169 Kabistan. 165:88 cm 110
170 Ladig. 170:105 cm 190
171 Ferahan (beschädigt). 200:138 cm 360
172 Mossul. 270:100 cm . . . . . 200
173 Anatol (genäht). 220:105 cm 150
174 Bergamo. 200:125 cm 320
175 Dargestan, 330:100 cm 320
176 Exote. 180:125 cm 280
177 Anatol. 170:100 cm 200
178 Afghan. 310:200 cm 950
Jiufögraphenversteigening bei Ciepmannssohn.
Die 61. Autographenauktion, die Leo L i e p -
mannssohn in Berlin am 19. und 20, Mai ver
anstaltet, bringt ein ganz ungewöhnlich reichhaltiges
und interessantes Material. Dominierend sind, wie
immer bei Liepmannssohn, die Musikerautographien,
die durch wertvolle Musikdrucke und Handschriften
des 16, bis 18. Jahrhunderts ergänzt werden,
Am Eingang der Musiker-Abteilung steht Franz
Abt, der mit seinem reizenden Volkslied »Wenn die
Schwalben heimwärts ziehn« vertreten ist, Johann
Sebastian Bach, dem man auf dem Autographen
markt nur äußerst selten begegnet, scheint mit einem
eigenhändigen Schriftstück mit voller Unterschrift
auf. Es sind nur vier lange Zeilen, die aber ange
sichts des Raritätswertes mit 1000 Mark nicht zu
hoch geschätzt sind. Von Beethoven ist ein
Notizbuch mit Ueberschrift von der Hand Schind
lers da: »Notata von Beethoven«, 12 Seiten 12°, die
bis auf zwei Seiten voll beschrieben sind. Das recht
leserlich und auch übersichtlich geschriebene Notiz
buch enthält als wichtigste Eintragung, da zu seiner
Datierung dienend, den folgenden Satz.
-v , V
7 ! A- /■
, . y- i y
U
»Schmerz und Freude empfand ich.
Am 21 ten 130 fl. vorräthig.
Mittwoch am 18 ten September, ist meinem
lieben mir theuren Neffen sein Bruch operirt
worden.«
Aus dem berühmten Küchenbuch Beet
hovens finden wir zwei Seiten. Die Köchin schreibt
in einer grotesken und unbeholfenen Orthographie,
die unfreiwillig humorvoll wirkt, ihre Ausgaben nie
der, z. B. Rientfleisch 35 (kr.), Löhber (Leber) 9,
Mährg (Mark) 6, Krenn (Meerrettig) 4, Knohffl
(Knoblauch) 2, Miehlich (Milch) 3, Mänteln (Mandeln)
3, spöh’g (Speck) 3, Köhnnäteln (Knödel) 2.4, Suhben
auf die Naht (Abendsuppe) 6 (kr.). Die linke Seite
einer Folioseite ist mit Bleistiftnotizen der Köchin
ausgefüllt, die offenbar deren Fragen an den tauben
Meister betreffs seiner Wünsche für die Mahlzeiten
enthalten. Beethoven, dessen krankhaftes Miß
trauen gerade seinem Wirtschaftspersonal gegenüber
bekannt war und unter anderem auch von Grill
parzer bezeugt, addiert mit eigener Hand und in
Bleistiftschrift die Eintragungen der Köchin jeweils
für fünf Tage und notiert u, a. in seiner monumen
talen Schrift:
,,3 rechnung(en) 27 (fl.) 35 (kr.)
gege(ben) 17
bleibt 10 (fl.) 35 (kr.,
ferner
beide rechnung(en) . . 5 (fl.) 9 +
gege(ben) . . . . 12 (fl.) 30
Das obere v. unteren abgezogen
kommen heraus: 7 (fl.) 21.“
Brahms erscheint mit einer Anzahl von kost
baren Liedermanuskripten, von denen wir »Die
Schnur, die Perl’ an Perl’« und »Dämmrung senkte
sich von oben« hervorheben möchten. Von Anton
Bruckner finden wir vier ungedruckte
Briefe, die ein Licht auf sein Verhältnis zu dem ge
fürchteten Musikkritiker der »N. fr. Pr.« Eduard
Hanslick werfen. Bülow, Cornelius, Debussy,
Dvorak, Flotow und Niels Gade fehlen ebensowenig,
wie Gluck, Grieg, Gurlitt, Haydn und Konradin
Kreutzer, Von Liszt finden wir die beiden berühm
ten Konzertetuden „Waldesrauschen“ und „Gnomen-