Nr. 4
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Seite 35
berliner Versteigerung.
Die Versteigerung der Sammlung S. (Berlin), die
das Internationale Kunst- und Auktions
haus am 2. Februar durchführte, hatte einen er
freulichen Erfolg: Fast alle ausgebotenen Objekte
gingen zu guten Preisen weg. Nachstehend die wich
tigsten Preise (in Mark):
10 und 11 Ein Paar Silber-Kandelaber im Stil Louis XV,
ca, 5000 ig • • •
24—26 Drei runde Silberplatten, 4800 g
42 Barock-Kommode, Holland, 18, J
91 Holzfigur, Maria mit Kind, Elsaß, 1. H. 15. J
97 Meister von 1561, Bibi. Held, Bronze
101 Bronze-Türklopfer, Florenz um 1600
129 Pilger mit Stab, Holz, Südd. um 1520
131 und 132 Ein Paar desgleichen
134 Stuckrelief, Maria mit Kind, Ital, Anf, 16. J
135 Holzgruppe, Anbetung der hl. 3 Könige, Schwaben,
15. J
146. Empire-Damenschreibtisch, Frankreich, um 1800 . . -
147—153 Empiregarnitur, Frankreich, um 1800
154 Kommode, Frankreich, Ende 18, J
155 Bücherschrank, Frankreich, um 1800
156 Directoiire-Aubusson-Teppich, 443:390 cm
157 und 158 Ein Paar. Kommoden, Frankreich, 2, H. 18. J. .
161 Schale, Rhodos, 17. J
165 Desgleichen
187 Desgleichen
210 Ausgrabung, Kugelbecherform, Syrisch, 4—6 J. . - -
220 Marmor-Torso einer ägypt, Lsisstatuette
223 Griechische Halskette, 4. J. v, Chr
239 Simon de V 1 i e g e r, Marine, 58:74 cm
264 und 265 Ein Paar Kupferstiche von Rosenberg . . .
276 Cornelius de V o s, Herrenporträt, 66:50 cm
277 Meister der Winterlandschaften, Dorf
landschaft im Schnee, 25:35 cm
282 J. Griff ier, Landschaft, 42:54 cm
287 Art des Salomon Ruisdael, Wasserlandschaft,
50:70 cm
289 W. K a 1 f, Stilleben, 40:35 cm
305 de H e e m, Früchtestilleben, 45:59 cm
309 J. H. Tischbein, Herrenporträt, 33:26cm . . . .
311 Flämischer Meister um 1520, Maria mit Kind,
305
365
200
260
280
160
205
910
400
380
300
620
350
450
750
640
200
150
130
170
650
400
230
285
440
430
300
500
350
350
170
33:26 cm 1700
313 Schule Raffael, Madonna mit Kind, 30:25cm . 260
316 David Vinckeboons, Waldlandschaft, 41:71cm . 280
318 Kreis des van G o y e n, Flußlandschaft, 46:35 cm . . 460
322 Van Dyck-Schule, Apostelkopf, 61:50 cm . . . 320
324 Frans Francken, Pieta, 51:38.5 cm 210
332 Savery, Das Paradies, 94:135cm . 310
340 C. Guys, 2 Grisetten im Balleaal, 16.5:19,5cm . . - 180
341 Derselbe, 2 Grisetten in Ballkleidern, 27:20 cm . . • 200
342 Fora in, Weibl. Akt, 44:28 cm 210
345 de V 1 a m i n c k, Blumenstillehen, 63:52 cm 230
346 Derselbe, Früchtestilleben, 44:158 cm 320
347 R i b o t, Zwei Fischerfrauen am Meeresstrand,
21,5:32 cm 230
348 Guillaumin, Rocher de Genetin, 73:93cm .... 550
351 Monet, Abendlandschaft, 22:34cm 420
353 Moriscot, Mutter und Kind, 53:36cm 810
358 R a y s k i, Pferd und Raucher, 48:61cm 400
360 Makart, Einzug Karls V. in Antwerpen, 66:106cm. 1000
361 M. Slavona, Blumengarten in Lübeck, 58:65cm . . 500
364 Corot, Wassermühle, 43:58 cm 5800
365 Courbet, Selbstporträt, 46:37 cm 1500
367 Sisley, Vorstadtstraße, 31.5:51cm 1020
368 Th, Rousseau, Viadukt von Auteuil, 23.5:30,5cm . 650
370 Kuhnert, Kamelreiter, 75:140 cm 510
371 H o g u e t, Küstenlandschaft, 90:180 cm 280
380 G. R a n z o n i, Sommerlandschaft, 48:85 cm 200
Luxusdrucke.
384 Manet, Marcels Verlag 34
389 Das Buch der 1000 Nächte, Wien 1906 70
390 Pax, 10 Schweinslederbände, 1895 115
392 Skizzenmappe, Marels Verlag 76
394 Vollard, Renoir 50
397 Handzeichnungen deutscher Impressionisten 50
401 Daumier, Recht und Gericht, Hyperion, 36
402 Daphnis und Cloe, Paris 1902 . 330
404 Lucas Cranach, Luxusausgabe der Ges. f. zeichnende
Künste 46
411 Ceyanne, Marels Verlag 51
451 Louis XVI.-Kommode, Italien, 18. J 300
460 und 461 Ein Paar Säulen, Italien, um 1700 200
476 Engl. Farbstich nach Westeal 51
482 Desgleichen 50
498 Dolch, Java 84
543 Eilfenbeinfigur, Madonna mit Kind, Südd., um 1700 . 100
545 Desgleichen 180
549 Elfenbeinrelief, Orpheus, Süddeutsch 200
550 Tierschrein, Achat, Augsburg, Anf. 18. J 200
556 Deckeldose, um 1790 105
571 und 572 Ein Paar Kommoden 310
573 Louis-XV.-Taburett, Frankreich, 18. J 170
581 Louis-XVI.-Paravent, 18. J 190
Chronik.
AUTOGRAPHEN.
(Versteigerung der Sammlung Henri Fatio.) Im Hotel
ürouot in Paris wurde unter sehr großer Beteiligung die
berühmte Autoigraphensammlung des verstorbenen Henri
Fatio versteigert. Die Genfer Bibliothek kaufte für 1250 Fr.
ein Brief des Grafen Coligny an K ar l IX. aus dem Jahre
1570. Ein sehr interessantes Manuskript Philipps von Cham-
p a, i g n e über maltechnische Dinge brachte 4650 Fr., ein Brief
Karls des Kühnen an die Herzogin von Mailand 2210 Fr.,
• ui Brief des heiligen Boromäus an den Herzog von Mai
land 1850 Fr,, ein Brief Diderots an den Maler Saint-
Äubin 3100 Fr,, drei Briefe Stendhal® 2700 Fr.
(Unbekannte Briefe von Lavater.) Bei der Uebergabe
einer Erbschaft des Dresdener Hofrats Winkler an seine
Erben in Lake Forest bei Chicago sind einige bisher unbe
kannte Briefe von Lavater und Elisa von der Recke ge
funden worden.
BILDER
(Ein früher Rembrandt entdeckt.) Die Galerien van
Diemen — Dr. Benedikt in Berlin haben ein Gemälde
von Rembrandt erworben, das der Frühzeit des Meisters
angehört und bisher unbekannt war. Prof. Dr. W. Martin
vom Mauritshuis im Haag, einer der besten Kenner der hollän
dischen Malerei des 17, Jahrhunderts, sowie Geheimrat Doktor
Max J. Friedländer in Berlin halten das Bild für durch
aus echt. Von dem Bild gibt Adolf Donath im „Berl. Tgbl.“
folgende Beschreibung: „Dieser neuentdeckte Rembrandt, der
auf Holz gemalt ist und 52 Zentimeter in der Höhe, 38 Zenti
meter in der Breite mißt, darf zu den erstrangigen Werken aus
der Frühzeit Rembrandts gezählt werden. Der Künstler, der
damals siebenundzwanzig Jahre alt war, malte hier seinen
Vater, Hermann Gerritsz, der ihm wiederholt Modell „geses
sen“ hat, in Kniefigur. Die linke Hand stützt sich auf den gold
glitzernden Knauf des Schwerte®, das goldbestickte Kostüm,
in dem der „Orientale“ prunkt, ist in sametigem ins Bräun
liche schimmernden Dunkelrot gehalten, um den Hals schlingt
sich eine Kette von Gold, Perlen imd Türkisen, und von dem
kleinen „Turban“, der den Kopf bedeckt, steigt keck eine weiße
Feder auf. Im schummerigen Hintergrund des Bildes, das von
wundersamer Leuchtkraft ist, taucht eine Säule auf, gleichsam
zur Erinnerung an Jacob Isaacs van Swanenburgh, Rembrandts
ersten Lehrer, der in Italien Architekturstücke gemalt hat.“
(Eine Erklärung des Direktors des Rijksmuseums Amster
dam.) In dem Kampf um das umstrittene Bild des Hieronymus
Bosch liegt jetzt eine Erklärung des Direktors de® Rijks
museums in Amsterdam, Dr. Schm i dt- D eigener, vor,
Schmidt-Degener sagt, daß weder bei ihm noch bei seinen
sachverständigen Beratern der geringste Zweifel an der Echt
heit dieses Werke® von Hieronymus Bosch bestehe. Tatsäch
lich sei eine gewisse Uebereinstimmüng zwischen der Tafel
de« Rijksmuseums und dem linken Flügel des von Max J.
Friedländer erwähnten Triptychons, im Museum zu Va
lencia. Allerdings werde die Echtheit diese® Triptychons aufs
stärkste bezweifelt, zum Teil sogar in Abrede gestellt, u. a.
auch von Friedländer selbst. Wahrscheinlich aber sei der linke
Flügel de«, Triptychons, eine Kopie nach dem vom Rijks
museum angekauften Originalbild ,Die Gefangennahme Christi’.
PHILATELIE.
(Wohlfahrtsmarken.) Aus Berlin wird uns berichtet:
Die Postanstalten und die Deutsche Nothilfe werden in den
nächsten Tagen mit dem Verkauf von Wohlfahrtsmar
ken zu 6 und 12 Rpf, zum Preise von 10 und 15 Rpf. beginnen.
Die Marken sind nach den Mustern der bisherigen Wohlfahrt«-