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Nr. 6 
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG 
Seite 49 
der Berechnung von Werten im Mittelalter stets die 
Gewichts - und die Zählmark auseinan 
der halten und die bedeutende Geldentwertung 
in Betracht ziehen, die einmal in der Zersplitterung 
des Münzwesens und zweitens in der fiskalischen 
Auslegung der Münzerlaubnis seinen Grund hatte. 
Es kam schließlich so weit, daß ganz Deutschland 
mit einem Netz der verschiedensten Münzstätten 
bedeckt war; dabei kam es, wie stets in der Münz 
geschichte: die gute Münze wurde von der schlech 
ten verzehrt, und nicht, wie man annehmen sollte, 
umgekehrt. Um dem Unwesen wenigstens in den 
Hansestädten einigermaßen zu ,steuern, wurde 1420 
der sogenannte W endische Münzverein 
von mehreren Hansestädten des wendischen Vier 
tels, darunter Hamburg, Lübeck, Lüneburg und Wis- 
mar gegründet. 
In Hamburg wurde 1189 mit der Gründung der 
Neustadt durch Adolf von Schaumburg und 
Wirad von Boizenburg eine Münzstätte errich 
tet. Der hierbei gültig gewordene sogenannte L ü b i- 
sche Münzfuß breitete sich dann nicht nur in 
der Nähe Hamburgs und in den übrigen Hansestäd 
ten aus, sondern namentlich auch im ganzen kolo 
nisierten slawischen Osten. Die Notwendigkeit grö 
ßerer Münzen für den Handel führte seit der Mitte 
des 14. Jahrhunderts zu der Prägung des sogenann 
ten Witten. Dieser Silbermünzfuß wurde 
dann wieder gefährdet durch das Eindringen von 
Gold m ü n z e n, insbesondere des Dukaten, der 
zwei Lübische Mark wert war und im Jahre 1559 
unter die Reichsmünzen aufgenommen wurde. 
Mit der Einführung des Talers im Jahre 1505 
wurde endgültig der Uebergang von der Gold- zur 
Silberwährung vollzogen, und als auch Hamburg sich 
1553 dieser Währung anschloß, löste sich der Wen 
dische Münzverein von selbst auf. Er hatte in den 
zwei Jahrhunderten seines Bestehens seinen Zweck, 
Ordnung in die Münzverhältnisse der Hansestädte, 
insbesondere des Ostens, zu bringen, erfüllt, 
JCunstauktion des Dorotheums. 
Die 414. Kunstauktion des Dorotheums, die Künstlers), Isidor Kaufmann (Porträt eines alten 
vom 21. bis 23. März stattfindet, fällt durch eine un- Juden), Ernst Klimt (Studienkopf einer Hanakin), 
gewöhnlich große Anzahl hochwertiger Gemälde auf. Johann Baptist Lampi d. J. (Aurora), Josef Na- 
Wir stoßen in dem Katalog, der mit Sorgfalt bear- wratil (Herbstliche Waldlandschaft mit Hirschen), 
beitet und reich illustriert ist, auf ausgezeichnete Rudolf Ri bar z (Fischerhäuser in der Picardie), 
Rilder von Meistern, wie Sir Peter L e 1 y, Joost de Eduard Schleich (Abendstimmung im Moor), 
Fi<J, 1. Karel du Jardin, Hirt und Hirtin. 
Mompers, Pord'enone (Der Sturz des Saulus), 
Ri d in ge r, Lukas van Ud'en (Die Weide), Jan 
Victors (Das Gleichnis vom Schuldner), Wou- 
w e r m a n s, Jan W y n a n t s. Unsere Abbildung 
(Fig. 1) zeigt ein von Hofstede de Groot experti- 
siertes Gemälde von Karel du Jardin, das eine 
Hirtenszene darstellt. 
Unter den Gemälden neuerer Meister 
finden wir Namen, wie Defregger (Der Sohn des 
Franz Stuck (Die Sünde), Waldmüller (Bild 
nis der Schauspielerin Baudini) etc. Wir greifen aus 
der Fülle das reizende Kinderbildnis von Antonio 
R o 11 a ,,Der letzte Sproß" heraus, das wir in Fig. 7 
reproduzieren. 
Unter den Aquarellen und Miniaturen 
begegnen wir Wiener Lieblingen, wie Rudolf von 
Alt, Anreiter, Daffinger, Thomas En der, Krie 
huber, Richard Schwager, Adalbert Such y, doch
	        
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