MAK
Nr. 8 
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG 
Seite 73 
Silber, Porzellan, Glas, Diverses. 
303 Silberne Jar-diniere. Barock, 730 Gramm 110 
309 Silbernes schwarzes Kaffeeservice für 6 Personen, 
2480 Gramm 270 
310 Großes silbernes Besteck für 12 Personen, ca. 10.500 g 1280 
311 Elfenbeingruppe. Liebespaar auf ornamentiertem 
Silbersockel 160 
315 Dreifigürige große Meissner-Gruppe 150 
316 Dreifigürige große Meissner-Gruppe 140 
Teppiche, Textilien. 
325 Schirwan, 215:125 cm 170 
328 Bochara, 195:128 cm 170 
329 Karadagh, 190:126 cm, 19. Jahrh 150 
330 Bochara, 174:102 cm 170 
331 Khiwa, 145:118 cm 160 
332 Schirwan, 171:116 cm 480 
334 Kaukasier, 240:137 cm 160 
335 Daghestan, 200:118 cm 120 
Jlus Sammlungen 3Tiittelrheinischer Standesherren. 
Von Prof. Dr. Georg Swarzenski, Frankfurt a. M. 
Am 3. und 4. Mai findet bei Hugo H e 1 b in g 
in Frankfurt a. M. eine Versteigerung von 
Objekten aus „Sammlungen Mittelrheinischer 
Stande,sherren" statt. Dem prachtvoll ausgestatteten 
Katalog schickt Prof. Dr. Georg Swarzenski 
ein Vorwort voraus, das wir hier folgen lassen: 
Die Umschichtungen der letzten Jahre haben in 
gleicher Weise zur Auflösung alter und neuer Samm 
lungen geführt, und greifen immer mehr in den pri 
vaten und sogar den öffentlichen Kunstbesitz 
Deutschlands ein. Die Sammlungen der mediatisierten 
fürstlichen Häuser, aus deren Beständen das Mate 
rial dieser Versteigerung kommt, stehen gleichsam 
in der Mitte zwischen diesen Kategorien des übli 
chen Sammelwesens: Obwohl privater Besitz, stan 
den sie mehr oder minder auch dem öffentlichen 
Besuch der heimatlichen Kunstfreunde und der in 
teressierten Reisenden offen — obwohl sie vielfach 
durch die persönliche Liebhaberei eines einzelnen ge 
sammelt wurden, erschienen sie vor allem als Be 
standteil der Schlösser, die besonders im Südwesten 
Deutschlands das Charakterbild der kulturellen Land 
schaft so sehr mitbestimmen. 
Die in dem Katalog verzeichneten Werke bilden 
nicht einen einzelnen, vollständigen Besitz dieser 
Fi,?*. 3. Largilliere, Bildnis einer vornehmen Dame. 
Art, sondern zeigen eine sehr glückliche Auswahl 
aus mehreren Beständen, die zwar nicht am gleichen 
Ort sich befanden, aber durch die Gleichartigkeit der 
Provenienz verbunden sind und sich ergänzen. Sie 
ergeben einen sehr erfreulichen Gesamteindruck und 
sind bezeichnend für die Qualität und den Charakter, 
der diesen alten Schloß-Sammlungen eigen ist. Es 
vereint sich das Heimische, Bodenständige mit dem 
Internationalen, das Bedürfnis nach Repräsentation 
mit intimer Abgeschlossenheit, die reine Freude am 
Kunstwerk mit dem Gebrauchszweck und der deko 
rativen Bestimmung, Man empfindet es. als angenehme- 
Selbstverständlichkeit, daß alles den Stempel des 
Echten, Ursprünglichen und Unverfälschten trägt. 
Dabei zeigt sich zugleich der Reiz der meisten „al 
ten“ Sammlungen, daß sie Gelegenheit geben, im 
Fig. 4. Vernet, Napoleon I. 
Rahmen des Konventionellen und Typischen auch das 
Außergewöhnliche und Ueberraschende zu ent 
decken. 
Bei einem Ueberblick über die einzelnen Ge 
biete fallen zuerst die Gemälde auf. Die großen, 
historischen Maschinen, die in den Schloßgalerien 
oft den Besucher in Schrecken jagen, fehlen voll 
kommen; statt ihrer überwiegt das kleine, feine 
Staffeleibild, das stets, auch das bevorzugte Objekt 
der bürgerlichen Sammler war. Am Anfang stehen 
einige frühe Tafeln, unter denen allem Anschein nach 
einer der seltenen französischen Primitiven sich be 
findet und ein schon gegenständlich merkwürdiges 
Bild aus der Frühzeit des Manierismus die Kenner 
reizen wird. Es folgt eine Reihe niederländischer 
Meister des 17. Jahrhunderts, besonders der Land 
schaft und des Genre, in charakteristischen, gesicher-
	        
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