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Volltext: Die Ausstellung oesterreichischer Kunstgewerbe 4. November 1871 - 4. Februar 1872

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Der Lichtdruck oder die Albertotyple war durch vier Aus 
steller repräsentirt, nämlich durch Ludwig Anger er, Jul. Leth, Mär kl 
und Sebastianutti (Triest). Die Ausstellung des ersteren, eine reiche 
Sammlung der verschiedenartigsten kunstgewerblichen Objecte, Antiqui 
täten, ferner Reproductionen von Kupferstichen und Zeichnungen, endlich 
auch Portraits umfassend, zeichnete sich durch Schärfe, Correctheit, zarte 
Uebergänge und schöne Halbtöne aus und liess uns sehr bedauern, dass 
dieser ausgezeichnete Fachmann in diesem Augenblicke das Verfallt en, 
soviel uns bekannt ist, nicht ausübt. Die Blätter zeigten, welche ausge 
zeichneten Leistungen in diesem Fache erzielt werden können. — Ein 
reiches Album von Lichtdrucken hatte Sebastianutti aufgelegt, welchei 
in demselben besonders die Anwendung des Lichtdruckes für Visitkarten 
mit Portrait darstellte und auch Druckplatten beilegte. Der Farbton von 
S eb astianu tti’s Lichtdrucken nähert sich sehr dem der gewöhnlichen 
Albumincopien. J. Leth hatte eine kleine Sammlung von Lichtdrucken, 
besonders nach Rahl’schen Cartons, ausgestellt, die Zeugniss gaben von 
dem Eifer, mit welchem dieser emsige und gewandte Experimentatoi auch 
dieses Gebiet cultivirt. — Märkl brachte mehrere Lichtdrucke mit den 
zum Drucke derselben benützten Platten, dann einige Reproductionen 
nach Kupferstichen von bedeutender Dimension. 
Auch die Photogalvanographie hatte in Haüptmänn Schopf 
einen Vertreter gefunden, indem derselbe eine Landkarte und die hiefüi 
mit Hilfe der Photographie und der Galvanoplastik hergestellte Dtuck- 
platte zur Ausstellung brachte. 
Jeder leidenschaftslose Beobachter musste anerkennen, dass in dei 
photographischen Abtheilung der Museumsausstellung viele anerkennens- 
werthe Leistungen vorgeführt würden und dass in den am Eingänge dieses 
Berichtes angegebenen Richtungen ein entschiedener Fortschritt sich wahr 
nehmen liess. Wir wollen hoffen, dass die heimischen Photographen das 
Jahr, welches noch bis zur Eröffnung der Weltausstellung verstreicht, 
fleissig ausnützen und ihren ausländischen Collegen gegenüber sich als eben 
bürtige Concurrenten erweisen werden; wir wollen aber auch hoffen, dass 
ihnen bei der Ausstellung selbst die Gelegenheit geboten sein wird, zu 
zeigen, dass sie eine bedeutende Aufgabe, wie die Aufnahme der Aus 
stellungsobjecte, in kurzer Zeit und in anerkennenswerther Weise zu lösen 
im Stande sind. E. Hg. 
XXII. 
Druck, Bücherausstattung, Einbände, Kupferstiche. 
Die Buchdruckerkunst hatte sich an der Ausstellung des Museums 
in befremdlich geringem Umfange betheiligt. Daraus geht nicht hervoi, 
dass sie bei uns darniederläge; im Gegentheil sind die Druckereien mit
	        
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