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INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Nr. 16
(Wandzeichnung aus der Steinzeit.) Aus der bayerischen
Ostmark kommt die Meldung vor. einem aufsehenerregenden ur
geschichtlichen Fund, der für die gesamte europäische Vor-
geschichtsforschung von großer Bedeutung ist. Im unteren Alt-
mühltal hei Obernit wurde an einer Felswand die Ritzzeichnung
einer in kräftigen Strichen wiedergegebenen Hirschkuh entdeckt
Die Zeichnung ist 13,5 Zentimeter lang und 14 Zentimeter
hoch, teilweise von liechten und Kalkalgen überzogen, aber in
allen Einzelheiten deutlich erkennbar und wohlerhalten. Um diel
Zeidmtmng vor Beschädigung zu bewahren, hat der üau-
heimatpfleger der bayerischen Ostmark, Professor Dr. Brand
im Einvernehmen mit der üauleitung sofort die zum Schulz der
Höhle notwendigen Maßnahmen getroffen und die innere
I iölile, in der der Fund gemacht wurde, durch ein eisernes
Schutzgitter absperren lassen. Im Frühjahr soll durch Heran
ziehung geeigneter Fachkräfte der wertvolle Fund weiter unter
sucht werden.
(4000jährige Bronzen.) In einer Lehmgrube im anhaitischen
Ort Trebihau wurden bei Grabungen 21 Bronzearmreifen und
Spiralen in einer Urne freigelegt. Professor Götze in Köthen
stellte fest, daß es sich um einen sogen. Rauhtopf aus der
Aujetitzer Periode der frühesten Bronzezeit, etwa 2000 v. Chr.,
handelt. Der Fund wurde dem Heimatmuseum in Köthen
überwiesen.
MUSEEN.
(Der Gmundner Musealverein) hielt am 21. Oktober im
Hotei „Goldener Brunnen“ seine Jahreshauptversammlung ab,
Der verdienstvolle Obmann des Vereines, Herr Direktor "R e i
senbichler konnte im Jahresbericht die Erreichung des
lange angestrebten Zieles, eines neuen würdigen Heimathauses,
als großes Ereignis des Jahres buchen. Mit der Errichtung
des Museums mehrten sich die Sammlungen. Fis wurden Zu
weisungen gemacht, die Sammlungen wurden aber auch durch
Kauf um einige gute Stücke bereichert, so um eine Bauern
orgel aus dem Jahre 1680. Die Neuaufstellung, mit der eine
gründliche Ausbesserung und Reinigung der Gegenstände
verbunden war, hat drei Vierteljahre beansprucht. Dabei sind
infolge des mangelnden Raumes noch nicht alle Zimmer
eingerichtet. Wenn Räume verfügbar werden, wird noch ein Bib
liothek-, ein Gmundner-, ein Zunft- und das Bauernkriegszim
mer eingerichtet. Die Uebersiedhmg und Neuordnung hat dem
Musealverein entsprechende Auslagen auferlegt, die jedoch
durch das verständnisvolle Entgegenkommen von Stadtgemeinde
und Sparkasse wesentlich erleichtert wurden. Der Obmann
dankte allen Faktoren, die sich um das Zustandekommen und
die Neuaufslellung verdient gemacht haben, wärmstens. Kassier
Moosbauer legte einen ausgezeichneten Kassenbericht für
1937 vor. Die Vereinsleitung wurde mit Hauptschuldirektor
Reisenbichler als Obmann wiedergewählt; lediglich Frau Haupt-
schullehrerin Kotoborsky wurde neu als Schriftführer-
Stellverrteterin gewählt.
(Schwazer Heimatmuseum von Obdachlosigkeit bedroht.)
Aus Innsbruck wird uns berichtet: Für den 11. November
ist vor dem Bezirksgericht Scliwaz die Versteigerung aes so
genannten Kößlerhauses in Schwaz angesetzt. Das Haus, das
unter Denkmalschutz steht, enthält das Schwazer Hei
matmuseum, das Eigentum der Gemeinde ist. Man fürch
tet nun, daß es zur Auflösung des Heimatmuseums kommt,
wenn der neue Ersteher der Gemeinde die Museumsräume nicht
zu einem billigen Zins überläßt.
(Auflösung eines Museums.) Das Rheinmuseum in Ist e.i n,
das wichtige Funde aus der Gegend des Klotzen und geschicht
liche Erinnerungen aus dem Gebiete des Rheinvorlandes aufbe
wahrte, muß über Verfügung des badischen Kultusministeriums
aufgelöst werden. Die Bestände kommen teils nach Karl s-
ruhe, teils ins Heimatmuseum in Lörrach.
(Eine Heimaigalerie in Asch.) Die Ascher Kunstausstellung
„Heimische Künstler stellen aus" hatte außer ihrem moralischen
Erfolg auch einen beträchtlichen finanziellen Ueberschuß. Die
Veranstalter kamen überein, dieses Geld für Aufträge für hei
mische Künstler zu verwenden. Die auf diese Weise geschaffe
nen Werke sollen den Grundstock für eine Ascher Hei m a t-
g a 1 e r i e bilden.
(Vier Frühwerke Giorgiones.) Das Britische M useu m
in L o n d o n. hat vier Früharbeiten Giorgiones erworben,
die Illustrationen zu Gedichten des im 15. Jahrhundert lebenden
venezianischen Dichters Telia Ideo darstellen. Ein Direktor
der Gajerie stöberte die Kunstwerke bei einem Kunst
händler auf, wo sie unter verschiedenen minderwertigen Bil
dern lagen. Er erwarb sie um eine relativ geringe Summe uni!
ließ sie restaurieren.
VOM KUNSTMARKT.
(Paul Graupe & Cie. in Paris.) I Ierr Paul Graupe
teilt uns mit, daß er seine Firma nach Paris verlegt habe,
Ihr Titel lautet nun: Paul Graupe & Cie., Paris 16 Place Ven-
dome. Seine Berliner Firma wird am 31. Oktober gelöscht.
Gleichzeitig geht uns von der Firma Paul Graupe & Cie.
in Paris ein Katalog, zu, der eine Auswahl von bedeutenden
Kunstwerken reproduziert, die durch sie verkauft wurden. Es
sind darunter Gemälde von Gerard David (die Heiligen
|erome und Augustin), Rubens (Prinzessin von Spinola), Jacob
van Rtiysdael, Jean Baptiste Pater, Drouais, Corot, Pissarro,
van Gogh, eine Skizze von Raphael, eine Reiterstatuette von
Riccio, prachtvolle Vasen aus den Manufakturen Meißen und
Sevres, kostbare Tapisserien usw.
(Interessante Wiener Hausversteigerungen.) In den letz
ten l agen hat S. K e n d e in W i e n zwei Haus
auktionen veranstaltet, bei denen auch Kunstobjekte versteigert
wurden, die für Sammler Interesse haben. Es waren die Ver
steigerungen der Wohnungseinrichtung IV., Tilgnergasse 5, und
der Villeneinrichtung XIX., Hohe Warte 46.
Wir notierten bei der Auktion der Versteigerung der
Wohnungseinrichtung IV. Tilgnergasse 5.
3 Mariage a la Mode. 6 Bl. Hogarth pinx., R. F.
Cavenet se. 100
27 Josef S a t o r y, Blumenstück in Landschaft,
137 : 181 cm ' 1000
50 M a u 1 b e r t s c h, Vision des hl. Bernhard von
Clairvaux, 40 : 20 cm 1500
55 Lazarus van der Horcht, Orpheus und die Tiere,
50 : 66 cm 380
70 Vitrine aus hellem Holz, Scheratoh'stil 140
71 Büffetschränkchen, Sheratonstil 300
72 Kleine Sitzgarnitur, und
74 Ovales Tischchen, Sheratonstil 650
82 Kamin aus rosafarbigem Marmor 150
90 Zwei stehende Renaissance-Leuchterengel, Oesterr.,
Anf. 17. J. 130
94 Barock-Ofenfauteuil 140
95 Desgl., Alpenländisch, 18. J. 150
97 Eckkamin aus rotem Salzburger Marmor 260
98 Renaissancebufett, Ulm, Anf .17. J. 500
107 Geschnitztes Relief der hl. Maria mit dem Kinde,
Oesterr. 18. J. 100
116 Ferd. Gatt, Die Stadt Hall in Tirol, Aquar.,
57 : 77 cm HO
121 Zwölf silberne Teetassen mit Untertassen, 3360 g 280
123 Große Barockfigur der hl. Cäcilie, Oesterr.
Anf. 18. J. ' HO
140 Zwei hochlehnige Barocksessel 100
150 Metalluster, 12 flammig 100
151 Agricola, De re metailica libri XII. 150
153 Barocktelleruhr, Deutsch., Ende 17. J. 100
167 Anatoüscher Seidenteppich, 161 :116 cm 150
200 Marokko-Teppich, 388 : 173 cm 380
202 Silberner Genäckkorb, 780 g 120
203 Desgl., 8C0 g 130
212 Silbertasse mit Barockrand, 800 g 120
214 Mehlspeisesrliiissel aus Silber, 930 g 130
248 Speisezimmereinrichtung, Mahagoniholz 1500
265 Große Barocktruhe, Nußholz 200
273 Glasservice 120
280 Ferahan, 521 : 360 cm 500
281 Metalluster, Louis XVI.-Stil 100
288 Empire-Bronzeuhr, Wien um 1820 200
Bei der Versteigerung der
Villeneinrichfung XIX. Hohe Warte 36.:
2 Leuchter aus Altwiener Porzellan 150
3 Altwiener Porzellanschüssel 120
5 Tintenzeug aus Altwiener Porzellan 130
6 Schale mit Untertasse, Meister um 1730 400
7 Oesterr. Maler um 1840, Die Bilder des Kaiser
paares, 78 : 57,5 cm 300
19 Lukas van U d e n, Vlämische Landschaft,
46.5 : 60 cm 600
19 Dreikerzige Silbergirandole, Nürnberg um 1770,
1400 g ‘ 260
21 Spieltisch in franz. Louis-XV.-Stif 220
36 Zwei große Deckelvasen aus sächsischem Porzellan 450
39 Zwei Louis XVI. Spiegel, Italien um 1780 150
41 6 Louis XVI.-Stühle, Italien um 1780 240
60 Darnaut, Herbstblumen in einer Gärtnerei,
49.5 : 62 cm 200
70 Mahal, 409 : 320 cm 650
71 Kirman, 194 :126 cm 600