MAK
Seite 174 
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG 
Nr. 16 
(Wandzeichnung aus der Steinzeit.) Aus der bayerischen 
Ostmark kommt die Meldung vor. einem aufsehenerregenden ur 
geschichtlichen Fund, der für die gesamte europäische Vor- 
geschichtsforschung von großer Bedeutung ist. Im unteren Alt- 
mühltal hei Obernit wurde an einer Felswand die Ritzzeichnung 
einer in kräftigen Strichen wiedergegebenen Hirschkuh entdeckt 
Die Zeichnung ist 13,5 Zentimeter lang und 14 Zentimeter 
hoch, teilweise von liechten und Kalkalgen überzogen, aber in 
allen Einzelheiten deutlich erkennbar und wohlerhalten. Um diel 
Zeidmtmng vor Beschädigung zu bewahren, hat der üau- 
heimatpfleger der bayerischen Ostmark, Professor Dr. Brand 
im Einvernehmen mit der üauleitung sofort die zum Schulz der 
Höhle notwendigen Maßnahmen getroffen und die innere 
I iölile, in der der Fund gemacht wurde, durch ein eisernes 
Schutzgitter absperren lassen. Im Frühjahr soll durch Heran 
ziehung geeigneter Fachkräfte der wertvolle Fund weiter unter 
sucht werden. 
(4000jährige Bronzen.) In einer Lehmgrube im anhaitischen 
Ort Trebihau wurden bei Grabungen 21 Bronzearmreifen und 
Spiralen in einer Urne freigelegt. Professor Götze in Köthen 
stellte fest, daß es sich um einen sogen. Rauhtopf aus der 
Aujetitzer Periode der frühesten Bronzezeit, etwa 2000 v. Chr., 
handelt. Der Fund wurde dem Heimatmuseum in Köthen 
überwiesen. 
MUSEEN. 
(Der Gmundner Musealverein) hielt am 21. Oktober im 
Hotei „Goldener Brunnen“ seine Jahreshauptversammlung ab, 
Der verdienstvolle Obmann des Vereines, Herr Direktor "R e i 
senbichler konnte im Jahresbericht die Erreichung des 
lange angestrebten Zieles, eines neuen würdigen Heimathauses, 
als großes Ereignis des Jahres buchen. Mit der Errichtung 
des Museums mehrten sich die Sammlungen. Fis wurden Zu 
weisungen gemacht, die Sammlungen wurden aber auch durch 
Kauf um einige gute Stücke bereichert, so um eine Bauern 
orgel aus dem Jahre 1680. Die Neuaufstellung, mit der eine 
gründliche Ausbesserung und Reinigung der Gegenstände 
verbunden war, hat drei Vierteljahre beansprucht. Dabei sind 
infolge des mangelnden Raumes noch nicht alle Zimmer 
eingerichtet. Wenn Räume verfügbar werden, wird noch ein Bib 
liothek-, ein Gmundner-, ein Zunft- und das Bauernkriegszim 
mer eingerichtet. Die Uebersiedhmg und Neuordnung hat dem 
Musealverein entsprechende Auslagen auferlegt, die jedoch 
durch das verständnisvolle Entgegenkommen von Stadtgemeinde 
und Sparkasse wesentlich erleichtert wurden. Der Obmann 
dankte allen Faktoren, die sich um das Zustandekommen und 
die Neuaufslellung verdient gemacht haben, wärmstens. Kassier 
Moosbauer legte einen ausgezeichneten Kassenbericht für 
1937 vor. Die Vereinsleitung wurde mit Hauptschuldirektor 
Reisenbichler als Obmann wiedergewählt; lediglich Frau Haupt- 
schullehrerin Kotoborsky wurde neu als Schriftführer- 
Stellverrteterin gewählt. 
(Schwazer Heimatmuseum von Obdachlosigkeit bedroht.) 
Aus Innsbruck wird uns berichtet: Für den 11. November 
ist vor dem Bezirksgericht Scliwaz die Versteigerung aes so 
genannten Kößlerhauses in Schwaz angesetzt. Das Haus, das 
unter Denkmalschutz steht, enthält das Schwazer Hei 
matmuseum, das Eigentum der Gemeinde ist. Man fürch 
tet nun, daß es zur Auflösung des Heimatmuseums kommt, 
wenn der neue Ersteher der Gemeinde die Museumsräume nicht 
zu einem billigen Zins überläßt. 
(Auflösung eines Museums.) Das Rheinmuseum in Ist e.i n, 
das wichtige Funde aus der Gegend des Klotzen und geschicht 
liche Erinnerungen aus dem Gebiete des Rheinvorlandes aufbe 
wahrte, muß über Verfügung des badischen Kultusministeriums 
aufgelöst werden. Die Bestände kommen teils nach Karl s- 
ruhe, teils ins Heimatmuseum in Lörrach. 
(Eine Heimaigalerie in Asch.) Die Ascher Kunstausstellung 
„Heimische Künstler stellen aus" hatte außer ihrem moralischen 
Erfolg auch einen beträchtlichen finanziellen Ueberschuß. Die 
Veranstalter kamen überein, dieses Geld für Aufträge für hei 
mische Künstler zu verwenden. Die auf diese Weise geschaffe 
nen Werke sollen den Grundstock für eine Ascher Hei m a t- 
g a 1 e r i e bilden. 
(Vier Frühwerke Giorgiones.) Das Britische M useu m 
in L o n d o n. hat vier Früharbeiten Giorgiones erworben, 
die Illustrationen zu Gedichten des im 15. Jahrhundert lebenden 
venezianischen Dichters Telia Ideo darstellen. Ein Direktor 
der Gajerie stöberte die Kunstwerke bei einem Kunst 
händler auf, wo sie unter verschiedenen minderwertigen Bil 
dern lagen. Er erwarb sie um eine relativ geringe Summe uni! 
ließ sie restaurieren. 
VOM KUNSTMARKT. 
(Paul Graupe & Cie. in Paris.) I Ierr Paul Graupe 
teilt uns mit, daß er seine Firma nach Paris verlegt habe, 
Ihr Titel lautet nun: Paul Graupe & Cie., Paris 16 Place Ven- 
dome. Seine Berliner Firma wird am 31. Oktober gelöscht. 
Gleichzeitig geht uns von der Firma Paul Graupe & Cie. 
in Paris ein Katalog, zu, der eine Auswahl von bedeutenden 
Kunstwerken reproduziert, die durch sie verkauft wurden. Es 
sind darunter Gemälde von Gerard David (die Heiligen 
|erome und Augustin), Rubens (Prinzessin von Spinola), Jacob 
van Rtiysdael, Jean Baptiste Pater, Drouais, Corot, Pissarro, 
van Gogh, eine Skizze von Raphael, eine Reiterstatuette von 
Riccio, prachtvolle Vasen aus den Manufakturen Meißen und 
Sevres, kostbare Tapisserien usw. 
(Interessante Wiener Hausversteigerungen.) In den letz 
ten l agen hat S. K e n d e in W i e n zwei Haus 
auktionen veranstaltet, bei denen auch Kunstobjekte versteigert 
wurden, die für Sammler Interesse haben. Es waren die Ver 
steigerungen der Wohnungseinrichtung IV., Tilgnergasse 5, und 
der Villeneinrichtung XIX., Hohe Warte 46. 
Wir notierten bei der Auktion der Versteigerung der 
Wohnungseinrichtung IV. Tilgnergasse 5. 
3 Mariage a la Mode. 6 Bl. Hogarth pinx., R. F. 
Cavenet se. 100 
27 Josef S a t o r y, Blumenstück in Landschaft, 
137 : 181 cm ' 1000 
50 M a u 1 b e r t s c h, Vision des hl. Bernhard von 
Clairvaux, 40 : 20 cm 1500 
55 Lazarus van der Horcht, Orpheus und die Tiere, 
50 : 66 cm 380 
70 Vitrine aus hellem Holz, Scheratoh'stil 140 
71 Büffetschränkchen, Sheratonstil 300 
72 Kleine Sitzgarnitur, und 
74 Ovales Tischchen, Sheratonstil 650 
82 Kamin aus rosafarbigem Marmor 150 
90 Zwei stehende Renaissance-Leuchterengel, Oesterr., 
Anf. 17. J. 130 
94 Barock-Ofenfauteuil 140 
95 Desgl., Alpenländisch, 18. J. 150 
97 Eckkamin aus rotem Salzburger Marmor 260 
98 Renaissancebufett, Ulm, Anf .17. J. 500 
107 Geschnitztes Relief der hl. Maria mit dem Kinde, 
Oesterr. 18. J. 100 
116 Ferd. Gatt, Die Stadt Hall in Tirol, Aquar., 
57 : 77 cm HO 
121 Zwölf silberne Teetassen mit Untertassen, 3360 g 280 
123 Große Barockfigur der hl. Cäcilie, Oesterr. 
Anf. 18. J. ' HO 
140 Zwei hochlehnige Barocksessel 100 
150 Metalluster, 12 flammig 100 
151 Agricola, De re metailica libri XII. 150 
153 Barocktelleruhr, Deutsch., Ende 17. J. 100 
167 Anatoüscher Seidenteppich, 161 :116 cm 150 
200 Marokko-Teppich, 388 : 173 cm 380 
202 Silberner Genäckkorb, 780 g 120 
203 Desgl., 8C0 g 130 
212 Silbertasse mit Barockrand, 800 g 120 
214 Mehlspeisesrliiissel aus Silber, 930 g 130 
248 Speisezimmereinrichtung, Mahagoniholz 1500 
265 Große Barocktruhe, Nußholz 200 
273 Glasservice 120 
280 Ferahan, 521 : 360 cm 500 
281 Metalluster, Louis XVI.-Stil 100 
288 Empire-Bronzeuhr, Wien um 1820 200 
Bei der Versteigerung der 
Villeneinrichfung XIX. Hohe Warte 36.: 
2 Leuchter aus Altwiener Porzellan 150 
3 Altwiener Porzellanschüssel 120 
5 Tintenzeug aus Altwiener Porzellan 130 
6 Schale mit Untertasse, Meister um 1730 400 
7 Oesterr. Maler um 1840, Die Bilder des Kaiser 
paares, 78 : 57,5 cm 300 
19 Lukas van U d e n, Vlämische Landschaft, 
46.5 : 60 cm 600 
19 Dreikerzige Silbergirandole, Nürnberg um 1770, 
1400 g ‘ 260 
21 Spieltisch in franz. Louis-XV.-Stif 220 
36 Zwei große Deckelvasen aus sächsischem Porzellan 450 
39 Zwei Louis XVI. Spiegel, Italien um 1780 150 
41 6 Louis XVI.-Stühle, Italien um 1780 240 
60 Darnaut, Herbstblumen in einer Gärtnerei, 
49.5 : 62 cm 200 
70 Mahal, 409 : 320 cm 650 
71 Kirman, 194 :126 cm 600
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.