MAK
Nr. 16 
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG 
Seite 165 
Lung-Periode bilden den Beschluß der Versteige 
rung chinesischen Porrzellans. 
Deutsche und alte englische Gläser, chinesische 
Holz- und Bronzefiguren und einige Tanagra- und 
Marmorfiguren leiten über zu den holländischen und 
englischen Möbeln, altes Heppelwhite Mahagoni, 
Chippendale, schönen Queen Anne Walnußmöbeln, 
vielfach mit Gobelins bespannt, sowie Möbeln aus 
der Zeit der Queen Mary und Williams, aus der 
Georgischen und Jakobinischen Periode. 
Es folgen herrliche Nadelarbeiten, Teppiche und 
Tapisserien chinesischer, türkischer und persischer 
Herkunft, aus Täbris und Saraband. 
Gemälde des 19. und 20. Jahrhunderts. 
Am l i. und 12. November versteigert das Mün 
chener Kunst- und Versteigerungshaus Adolf Wein 
müller Gemälde des 19. und 20. Jahrhunderts. 
Es handelt sich wohl um die Sammlung einer Per 
sönlichkeit, die Kunstverständnis und Geschmack bei 
der Wahl ihrer Bilder leiteten. Sie sammelte nicht 
Namen schlechtweg, sondern hervorragende Werke 
dieser Namen. 
Unter den 286 Gemälden, die der Katalog ver 
zeichnet, findet sich keines, dem man Qualität ab 
sprechen könnte. So ist, um nur einiges hervorzu 
heben, Friedrich von Amerling mit einem seiner 
reizenden Mädchenporträts vertreten, C o r o t ist durch 
seinen „Zeitungsleser“ repräsentiert. Von dem in sei 
nem Wahl-Vaterland Bayern sehr geschätzten D e- 
f r e g g e r finden wir zwei prächtige Gemälde, ein 
Mädchenbildnis in bayerischer Tracht und das „Der 
Eifersüchtige“ betitelte Bild. Wir begegnen in der 
Sammlung weiters Delcroix (zwei Landschaften 
und zwar Landsberg an der Lech und Donauwörth), 
Johann Jakob Dorn er dem Aelteren mit der An 
sicht von Biswang, Ludwig von Hagn mit seiner 
„Musikalischen Haltung im Park“, Charles Hoguet 
mit einem Obststillebcn. 
Fr. August von Kaulbach glänzt mit einer 
Kohlezeichnung, die Richard Wagner darstellt, Hans 
Thoma mit einem Blumenstilleben (Rosen in einer 
Glasvase, daneben ein Buch auf blaugrauer Tisch 
decke), das aus seiner besten Zeit stammt und sich 
durch besondere Zartheit auszeichnet. Nennen wir 
noch August Seidl, die den Wienern unvergeß 
liche Olga W i s i n g e r - F1 o r ian, so haben wir 
nur einen kleinen Teil der Künstler genannt, die 
erwähnt zu werden verdienen. 
Baron Haymerles Gläsersammlung. 
Die 449. Kunstauktion des D orot'iieu m s in 
Wien, die am 11. und 12. November stattfindet, ist 
eine Spezialauktion. Es kommen da nicht, wie sonst 
bei den Kunstversteigerungen dieses Instituts, Kunst 
gegenstände aller Art, sondern einzig und allein Gläser 
zeit" weltbekannt geworden ist und die so reichhaltig 
ist, daß deren Versteigerung zwei Tage in Anspruch 
nimmt. 
Freiherr von Haymerle begann mit dem Sam 
meln von Empire- und Biedermeier-Gläsern zu einer 
Fig. 3. 
unter den Hammer. Freilich, diese Abweichung von 
der sonstigen Gepflogenheit ist vollauf durch den 
Charakter der Sammlung gerechtfertigt, die zur Auf 
lösung gelangt. Es handelt sich nämlich um die 
renommierte Glassammlung des Sektionschefs 
Franz Freiherrn von Haymerle, die durch Pazau- 
reks Werk „Gläser der Empire und Biedenneier- 
Fig. 1. 
Zeit, als das Verständnis für diese. Spezialitäten noch, 
das Geheimnis weniger war. In einem uns erhaltenem, 
sorgfältigem handschriftlichen Katalog beschrieb und 
zeichnete er seine Schätze aufs genaueste ab: Die 
Wiener Glasbecher mit den transparenten Miniatu 
ren Anton Kothgassers, die farbigen böhmischen Glä 
ser, deren Leuchtkraft über alles, hinausgeht, was: 
Fig. 2. 
Ranftbecher von Kothgasser.
	        
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