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V. Tunnelbau.
forderung (Zahl, Distanz, Höhenlage und Ausdehnung der Betriebs-
Örter, Sprengarbeit etc.) für sich berechnet werden muss.
Nach den neueren Erfahrungen und im Hinweise auf die
geradezu classichen Arbeiten, welche die berühmten Bergingenieure
Combes, Burat, Ponson und Gnibal, Serlo, Pfähler, Bluhme, Busse,
Bohr, Lottnerund Broja, dann Rittinger, Musil und Hauer bezüglich
der Zusammenstellung von Erfahrungen über Grubenventilation
geliefert haben, muss man füglich annehmen, dass in einem Tunnel
baue, dessen Vorstollen mit Bohrmaschinen bearbeitet wird, und
dessen Ausweitung diesem Stollen rasch folgen muss, sehr leicht
das Bedürfnis eintreten kann, einen Ventilator anzuwenden, welcher
eine Leistungsfähigkeit von 50 Kubikmeter frischer Luft pro
Secunde und darüber besitzt.
Eine solche Anforderung contrastirt allerdings ungemein gegen
die bisher üblichen Gewohnheiten beim Baue sehr langer Tunnel;
sie wird aber durchaus nicht überraschen, wenn darauf hingewiesen
wird, dass man schon Ventilatoren besitzt, welche weit grössere
Bedürfnisse befriedigen müssen. Denn auf der Grube Usworth bei New
castle steht ein Ventilator (System Guibal), welcher bei 13 - 7i6 Meter
Durchmesser 4162 Kubikmeter pro Minute = circa 70 Kubikmeter
pro Secunde ansaugt; auf den Gruben Bishop Auckland in England
befindet sich ein Ventilator (System Cooke), welcher pro Minute
5562 Kubikmeter, also pro Secunde circa 93 Kubikmeter Luftquantum
in Wirklichkeit liefert; endlich auf der Grube Usworth -Colliery hei
Washington arbeitet ein Guibal’scher Ventilator von 14- 6 3 Meter
Durchmesser und 94- 3 Kubikmeter Luttquantum pro Secunde
Leistung.
Diese gewaltigen Errungenschaften im Bergbaue, um welche
sich bezüglich der Construction insbesondere Combes, dann unser
leider zu früh dahingegangener Rittinger, ferner Struve, Fabry,
Lemielle, Glepin, Letoret, Root, Evrard, Nasmyth, Cooke und Guibal,
endlich auch Schiele und Dinnendahl (letztere Beiden allerdings um
kleinere Ventilatoren) ganz besonders verdient gemacht haben, waren
auf der Ausstellung namentlich durch das System Guibal
(belgische Abtheilung) vertreten, welches 1873 in England bereits
an 100, in Belgien an 69, in Frankreich an 58, in Deutschland an 28,
in Spanien an einem Orte im Betriebe stand. Tn den meisten Fällen