IX
EINLEITUNG.
Die Ausstellung steht unter dem Zeichen von drei
Meistern der Glasdekoration: Johann Josef Mildner zu
Gutenbrunn (1764—1808), Gottlob Samuel Mohn in
Dresden, Leipzig und Wien (1789—1825), ferner von
Anton Kothgasser in Wien (1769—1851).
Man kennt die Art und Weise, in welcher Mildner^
seine Becher und Flaschen schmückte. Aus der Wandun?
o
der Gefäße sind ein oder zwei Ovale herausgeschliffen, in
welche der Mantelfläche des Glases entsprechend gebogene
Glasmedaillons eingesetzt wurden. Also eine Art Intarsia.
Häufig kamen auch runde flache Bodenmedaillons hinzu
sowie oben und unten je ein eingekitteter Glasreifen.
Die eingesetzten Medaillons sind auf der Innenseite mit
Blattgold belegt, aus welchen verschiedene Zeichnungen
herausradiert sind, oder es befinden sich bunte, auf Perga
ment gemalte Darstellungen, zumeist Porträts, auf der
Innenseite angebracht. Die in Gold radierten Zeichnungen
erhielten einen transparenten roten (seltener grünen) Lack
hintergrund. Den abgeschlififenen Teil der Gefäßwandung
' Literatur: Fritz Minkus: »Die Zwischenvergoldungstcchnik
und ihr letzter Vertreter Josef Mildner zu Gutenbrunn in Nieder
österreich« in »Mitteilungen des Österreichischen Museums« N. F.XII.
— Karl V. B e r t e 1 e, Lubereck. Kunst und Kunsthandwerk, XIII (1910)
p. 96f. — Robert Schmidt. Die Gläser der Sammlung Mühsam,
Berlin i9i-t, p. 7of-> und »Das Glas« (Handbuch), Berlin 1922, p. 368.
— Für das klassizistische Glas: J. Folnesics, Das Glas. »Der
Wiener Kongreß«, 1916, p. 177 f.