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Nicht in der Esplanade des Inva-
lides aufgestellt, aber noch in den
Bereich des Interieurs gehören drei
Interieursindem„TyrolerSchloss",
um deren Einrichtung sich der
feine Zeichner Tony Grubhofer
sehr verdient gemacht hat. Eine der
Abbildungen zeigt
das Capitelzimmer r
aus Schloss Reifen- 3
stein in Tirol, ein
Muster von Tiroler
Gothik aus dem XV.
Jahrhundert mit vie-
len interessanten
Flachschnitzereien
in Zirbelholz. Die
Arbeit wurde aus-
geführt von der
Staatsgewerbe-
schule in Innsbruck.
Sehr gut ist die
schwierige gothi-
scheI-Iolzschnitzerei
der Staatsgewerbe-
schule in Salzburg
bei ihrem Interieur-
Detail aus der Feste Kasten von Heal and Son (London)
I-Iohensalzburg ge-
lungen. Das beste Werk aber ist das Intarsiazimmer, das die Fachschule
Bozen nach einem Original aus dem Jahre I58I, dem Fürstenzimmer des
ehemaligen bischöflichen Ansitzes Velthurns angefertigt hat. Aus viererlei
Holz (ungarische Eiche, Birnbaum, Kirsche und Mahagony) ist durch
ungemein exacte Einlegearbeit ein abwechslungsreiches Bild erzielt worden.
Für gediegene Materialbearbeitung kann dieser Schule der erste Preis
gegeben werden.
Mit der Besprechung Frankreichs, Deutschlands und Österreichs kann
man die Kritik der continentalen Möbelindustrie abschliessen. Was Ungarn,
Italien, Russland, Spanien und weiters auch was die nordischen Länder an
Interieurs ausgestellt haben, verdient kaum Erwähnung. In Ungarn scheinen
Versuche da zu sein, ein nationales Kunstgewerbe zu schaffen, auch in
Dänemark, wo alle angewandten Künste ja sonst blühen, ist manches -
besonders aus dem Repräsentantenhaus - gut, was aber Italien, Russland
und Spanien ausstellt, das gehört zu der ärgsten Qualität von Schablonenware.
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