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Ehefrau, hlaria, stnrh 1692, und die zweite, Nlagdailenzi, fülgtß ihr im Tod
im Jahre 1709. Sein am 24. Mai 1683 im Taufhuch dieser Gemeinde
erwähnte Sohn (Johann) Georg ist aller Wahrscheinlichkeit nach der
spätere Hnfbossierer in Passau und München. lm Trauungsbuch der
Dompfarrei Passau, der nur Beamte und Hofbedienstete des Fürst-
bischofs angehörten, steht am 13. Mai 1709 vermerkt, daß „der kunst-
reiche Herr Jnhann Georg Härtl, Seiner Hochfürstlichen Eminenz
H0f7Possier allhier, von Stallwang, Vaterlandes Baiern gebürtig, mit
der ehrentugendreichen Jungfrau Anna Justina Voglin in facie Ecclesiae
sacramentaliter copuliert" worden ist. Johann Georg llärtl unterhielt
in der Folgezeit außer einer zahlreichen Familie, von der drei Söhne
und vier Töchter am Leben blieben, in Passau eine große Werkstatt.
Von ihr wurde im Jahre 1733 in einer Eingabe an den kurfürstlichen
Hof in München berichtet, daß in ihr ständig drei Gesellen arbeiteten.
Mit großer Wahrscheinlichkeit dürfen diesem „tigulus artificiosus"
Härtl, wie er einige Male urkundlich genannt wird, in Passau drei
weißglasierte und vergoldete Fayenceöfen zugewiesen werden, die
sich im Audienzsaal der Alten Bischöflichen Residenz, im Salon der
Neuen Residenz und 7 seit der Säkularisation 7 auf dem Vorplatz
des Rednutensaales in Passau befinden K). Das letztere Stück ging
erst nach 1945 zugrunde. In Passau diente Johann Georg Härtl
nacheinander drei geistlichen Fürsten: dem Kardinal Johann Philipp
Graf von Lamberg (gest. 1712) sowie dessen Nachfolger Raymund
Ferdinand Graf von Rabatta (171371722) und dem Grafen Joseph
Dominikus von Lamberg. Wie schnell der Ruhm dieser Prunköfen
Härtls über Passau hinausdrang, zeigt die Tatsache, daß das reiche
Augustiner-Chnrherrenstift St. Florian in Oberösterreich den Passauer
Meister im Jahre 1724 „zur vornehmen Ausrüstung der Gastzimmer
im oberen Stock, das ist im Kaiserstock" heranzog"). Nach den
Rechnungsprotokollen des Stiftes von diesem Jahr verdiente (r
„accordierter Maßen für zwei neu gemachte Heizöfen mit Zieraten
und Bassorilievo (_ Flachrelief) 200 Gulden, im folgenden Jahre für
zwei weitere in den Gastzimmern 140 Gulden". Gerade diese „Bassov
rilievo" und „Zieraten" zeigen sich als charakteristische Merkmale bei
allen Kachelöfen Härtls, ob wir an seine in Passau, in München 7
oder, wie wir noch sehen werden 7 später an die in Schloß Brühl
denken. Alle diese Öfen gehören dem Typus der „Wiener" Öfen an,
was für Härtl bedeutet, daß er 7 über die Vermittlung von Passau 7
die in damaliger Zeit auf dem Kontinent sehr berühmte Wiener Ofen-
kunst auf seiner Wanderschaft offensichtlich genauestens studiert hat,
während Frankreich für den Zierofen keine Anregung geben konnte,
da man dort nur den Kamin kannte. Die hauptsächlich in Wien von
italienischen Barockarchitekten geschaffene Form des repräsentativen
Kachelnfens ist der Ausgangspunkt der süddeutschen höf-ischen
Hafnerkunst des 18. Jahrhunderts. Wie hoch man die Wiener Öfen
einschätzte, läßt sich daraus ersehen, daß Kurfürst Max Emanuel die
für die Residenz in München und für Schloß Schleißheim bestimmten
Öfen in Wien 7 und nicht in München 7 durch Antonio Chanovese
herstellen ließ, was wir schon eingangs erwähnten. Die fürstbischöfliche
Residenz in Würzburg wurde ebenfalls mit Wiener Öfen durch den
Wiener Hafner Dominikus Eder ausgestattet, der 1734 mit 200 Gulden
Gehalt an den fürsthischöflichen Hof nach Würzburg berufen wurde. So
ist es nicht verwunderlich, daß schließlich auch der kurbayrische Hof auf
den im Wiener Ofenbau so wohl erfahrenen Kunsthandwerker Johann
Georg Härtl in Passau aufmerksam wurde. Daraus kann man sicherlich
mit Recht folgern, daß es damals in München unter den dort ansässigen
Meistern keinen gab, der Johann Georg Härtl als „Erdbossierer"
gleichkam. Nach den Akten der kurfürstlichen llofkammer war
Härtl von 172771729 98 Tage oder vier Wochen, von April 1729
bis März 1730 101 Tage oder 141;; Wochen und vom 11. Februar
1732 bis 31. März 1733 in München anwesend, um an der Ausgestaltung
der neuen Wohnräume in der Münchener Residenz unter Effner mit-
zuarbeiten. Dies führte zu der Aufstellung der beiden bereits von uns
erwähnten Zieröfen in den Audienzzimmern. Am 15. April 1733 wurde
Johann Georg Härtl zum „Hofbossierer" am Münchener Hof ernannt,
was zur Folge hatte, daß er aus den Diensten des Passauer Fürstbischofs
Graf Lamberg zwangsläufig ausscheiden mußte. Wie aus dem Brief-
wechsel der Söhne Härtls in späterer Zeit hervorgeht, ließ ihn der
Passauer Fürstbischof nur höchst ungern nach München ziehen. Für
die Errichtung einer für Härtl bestimmten Dienstwohnung und für
ein neues Schmelzlaboratorium im Hof des Münchener sogenannten
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