stets von kräftigen Schorn-
steinen bekrönt sind. Dazu
kommt ferner die Verschie-
denartigkeit der Fenster,
vom kleinen Dachfenster bis
zum grossen bay-window,
die in England übliche Aus-
bildung der Traufrinnen mit
ihrem grossen Abflussrohr
als Schmuckglied verwendet.
Bei den Häusern der bes-
seren Beamten kommt Holz-
schnitzerei am Gebälk, mit
freier Hand in den Ziegel-
stein oder in den Stuckver-
putz geschnittenes Orna-
ment und vor allem die er-
höhte Rücksicht auf farbige
Wirkung des Materials hin-
zu. Alle Stilforrnen von der
Gothik bis zur spätesten
Renaissance finden sich,
sind aber meist sehr selbst-
ständig fortgebildet.
Das Ganze ist eine
Kunsterziehung in grösstem
Stile, die offenbar ihren cul-
tivirenden Einfluss auch auf Besteck, Perlmutter und Vermeil, Cardeilhac, Paris,
die Bewohner gehabt hat. Pariserweltausstellung rgoo
Wer die Arbeiterquartiere
englischer Industriestädte kennt, wird aufs höchste überrascht sein über
die auffallende Sauberkeit und Nettigkeit der Häuser in Port Sunlight,
sowohl des Äusseren, als ganz besonders auch des Inneren. Erstreckt sich
diese ungewohnte Sauberkeit doch sogar auf die Bewohner selber, die
hinter den mit netten Gardinen und Blumen besetzten Fenstern sichtbar
werden. Wer an einem schönen Sommerabend den erhebenden Anblick
dieser Arbeiterwohnstätte genossen hat und dann vom Purpur der
sinkenden Sonne umflutet längs der Küste dem verräucherten Liverpool
zuwandert, den wird eine unvergessliche Hoffnung auf Erfüllung der idealsten
Menschheitswünsche nicht mehr verlassen. In gewissem Sinne können
die I-Iäuser der Arbeiterstadt Port Sunlight als das letzte ideale Ziel des hoch
entwickelten englischen Wohnhausbaues gelten. Ein bequemes, auch bei
bescheidensten Verhältnissen mit einem gewissen Comfort ausgestattetes
Heim, das nicht für fremde Besucher prunkvoll hergerichtet, sondern für den