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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 5)

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führt, von diesem beherrscht wird, mit dem Bauwerk gleichzeitig gestalten 
wollen. 
Auch in den Urzeiten der Kultur wurde ein planmäßig errichtetes Bau- 
werk nicht unmittelbar in die Wildnis gestellt. Von dem architektonischen 
Gefüge, das ein ordnender Geist geschaffen, strahlt das Bedürfnis nach 
Ordnung und planmäßigem Gestalten auch in die Umgebung aus. Diese hat 
vorzubereiten und fortzusetzen; die horizontale Fläche und die vertikale 
Umschließung, welche im Hause herrschen, bestimmen auch Form und 
 
Garrenprospekt nach Vredemann de Vries (XVI. jahrhunden) 
Gestalt seiner Umgebung, leiten in diese über. So sehen wir bei den ältesten 
Kulturvölkern mit einer Entwicklung der Baukunst auch gleichzeitig eine 
strenge Gartenkunst entstehen, die förmlich in den Wirkungsapparat des Bau- 
meisters einbezogen wird. 
Eine ungebändigte Natur birgt mehr Gefahren und Schrecken als An- 
ziehungskräfte für den Menschen. Die Wüsten Ägyptens und Mesopotamiens, 
der Urwald Indiens sind in ihrer Größe und Furchtbarkeit zugleich auch die 
großen Lehrmeister der Menschheit geworden. Im Kampf mit ihnen ent- 
standen die ältesten Werke monumentaler Baukunst, die zu den großartigsten 
aller Zeiten gehören, und zweifellos sind auch die Gartenschöpfungen jener
	        
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