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Zeichnungen der feinen Waren
mußten fünf Farben benutzt werden.
Die gewöhnlichen Arbeiten da-
gegen erhielten nur drei Farben.
Vorherrschend war ein einfaches
Blau, zu dem dann noch zwei
andere Farben genommen wurden.
Auch gegenwärtig verwenden
Pueblas Töpfer im allgemeinen
noch die Methoden. die in Europa
für den Prozeß der Herstellung
von Majoliken im XVII. und XVIII.
Jahrhundert in Anwendung stan-
den. Die mexikanischen Majoliken
unterscheiden sich aber von den
italienischen dadurch, daß sie nicht
die Marzacotto-Glasur besitzen,
die aus Bleioxyd, Pottasche und
Sand besteht. Bei den mexikanischen Töpfern wird das Blei in das Email
gemischt, ehe es angewendet wird. Aus diesem Grunde haben die mexika-
nischen Waren ein gleichartiges Email, das so hart ist, daß man es nur
' schwer mit Stahl ritzen kann. Für die Puebla-
Majoliken wurden stets zwei Arten von Tonerde
benutzt, und zwar eine weiße und eine rote. Man
findet diese Arten sowohl in den ältesten als
auch in den neuesten Arbeiten. Die weiße Erde
findet sich an einem Hügelgelände, das etwa
fünf Kilometer von Puebla entfernt ist; die rote
kommt in der Umgebung der Stadt vor. Um die
gewünschten Resultate zu erzielen, werden beide
Arten zu gleichen Teilen gemischt.
Die Verschiedenheit der Farben hängt aber
auch von der Hitze ab, der die Gegenstände im
Brennofen ausgesetzt sind. Ist die Feuerung
schwach, dann erscheint die Tonerde weiß und
porös. Bleiben aber die Stücke bei hoher Tem-
peraturlängereZeit imBrennofen, dann werden sie
nicht nur glasig und hart, sondern ihre Farbe er-
hält ein tiefes Rosa oder eine rötliche Schattierung.
Puebla ist stets das Zentrum der mexika-
nischen Töpferei gewesen. Man unterscheidet
vier Perioden der Puebla-Majoliken. Die erste
zeigt in ihren Formen und Dekorationen den
Schüssel mit Blaumalerei, Puebla, um 1750
Albarello, mit Blaumalerei und Karme- _ _ _ _
literwappemlßoo bis m5 maurischen Stil (etwa von 1575 bis 1700); die