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Rund 13.000 Kronen zu Ankäufen stellten vor der Neuaufstellung einige
hervorragende Persönlichkeiten des schlesischen Großgrundbesitzes und der
Industrie zur Verfügung, deren Namen in dankbarer Erinnerung der Jahres-
bericht IQIO verzeichnet. So haben glückliche Umstände dazu beigetragen,
um im Verein mit den schon früher vorhandenen, teils schon ausgestellt
gewesenen, teils bis dahin deponierten Gegenständen ein Werk zu schaffen,
das den Spendern zur Ehre, dem Lande Schlesien zur stolzen Freude
gereicht. Seit der Erweiterung und Neuaufstellung seiner Sammlungen ist das
Troppauer Museum in die erste Reihe der österreichischen Kunstanstalten
getreten. Es würde zu weit führen, alle in den letzten zweieinhalb Jahren
Abb. x. Krönung Mariä, Ende des XV. Jahrhunderts, Wiltener Meister (Museum in Troppau)
gemachten Neuerwerbungen hier zu besprechen, doch sollen wenigstens die
bedeutsamsten und interessantesten Objekte in Bild und Wort vorgeführt
werden. Besonders reichhaltig war der Zuwachs an älteren und neueren
Gemälden, die wir größtenteils der Munilizenz des Fürsten Liechtenstein
verdanken. Neben andern italienischen Bildern sei eine kleine interessante
Tafel aus Fichtenholz besonders erwähnt, die das reich von Figuren belebte
Innere einer dreischiffigen Kirche veranschaulicht. Allerlei Kranke, Gebrech-
liche, Blinde und Lahme streben dem Altar zu, um die Heilung ihres Leidens
zu erflehen. Die Postamente der beiden vorderen Mittelsäulen zeigen auf der
Vorderseite je ein antikisierendes Relief, außerdem trägt die rechte Säule das
Datum 1515. Das Bildchen erinnert in dem warmen braunen Ton des
Fleisches, den charakteristischen, häßlichen Typen am ehesten an die
Art des Veronesers Niccolo Giolfino, von dem es datierte Werke aus den
Jahren 1486 bis x5x8 gibt.