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in Graz unter eigener Mitwirkung und Leining der Fnchlehrerin Frl. Emma Lorenz aus-
geführt; Gipsmodell einer Anbetung der heil. 3 Könige, von Franz Haider, Fachlehrer
in St. Ulrich.
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat
April von 3193, die Bibliothek von m06 Personen besucht.
Litteratur - Bericht.
Architekturtheile und Details von Bauwerken des Mittelalters bis zur
Neuzeit. Photographische Original-Aufnahmen nach der Natur in
Lichtdruck herausgegeben von Hermann Rückwardt. Abtheilung A.
Alte Architektur. I. u. ll. Serie. Fol. Leipzig, Paul Schimmelwitz,
o. J. (t8g6). ä M. 3c.
Architektonische Sammelwerke, mehr oder weniger aystcmlos aus der Fülle her-
ausgreifend, was der Zufall bietet, ohne Text, ohne Beschränkung auf einen bestimmten
Stil, einfach als Musterbücher für moderne Architekten gedacht, sind nichts Neues auf
dem Gebiete des Kunstverlages. Sie gehören vielmehr zu den charakteristischen Symp-
tomen für den Zustand der Baukunst am Ende unseres Jahrhunderts.
Auch diese Publication verfolgt keinen anderen Zweck, als, willkürlich und un-
systematisch wie sie ist, verwendet und ausgenützt zu werden. Gegen die Qualität des
auf solche Weise Gebotenen ist nichts einzuwenden. Die Lichtdrucke sind klar, jedes
Detail kann genau gewürdigt werden, die Große der Aufnahmen genügt gewöhnlichen
Anforderungen, die Beleuchtungsvcrhaltnisse sind glücklich gewählt. - Die vorliegenden
zwei Serien, je 30 Tafeln umfassend, beginnen mit romanischen Architekturtheilen aus
St. Michael in Hildesheim, der Vincenz-Ktrche in Breslau und dem Mainzer Dom, und
schließen mit dem Barock- und Roeocostil, wie er in Würzburg, Breslau, Münster,
Bremen etc. in Kirchen, Palästen und Bürgerhausern angetroßen wird. Zwischen diesen
beiden Grenzen ist die Eatwicklungs-, Bluthe- und Verfallszeit der Gothik in Beispielen
aus Münster in Westfalen, Braunschweig und Breslau' vertreten, die Backstein-Gothik
durch solche aus Konxgsberg i. Pr., Neumark und Brandenburg a. H. Den Profanbau
der deutschen Renaissance repräsentiren namentlich zahlreiche Portale aus den vorher-
genannten Stadten, sowie aus Meißen, Emden etc., die kirchliche Architektur dieser
Epoche Epitaphien, Kanzeln und Altäre, Fs.
a
Majolika. Von Otto von Falke. (Handbücher der königl. Museen zu
Berlin. Kunstgewerbe-Museum.) Berlin, W. Spemann, 1896. 8'. 200 S.
mit 80 Abbild. im Text. M. z.
Eines der unentbehrlichen Bücher, trotz des bedeutenden Umfanges der schon
vorhandenen Fachlitteratur. Es erschließt neue (d. h. entweder gar nicht oder unzulänglich
bearbeitete) Gebiete, und auf alten Gebieten neue Anschauungen. Zum großen Vortheil
der Sache ist der Inhalt nicht mit gleichmlßiger Ausführlichkeit behandelt. Wichtiges
ist eben eingehender bearbeitet, allgemein Bekanntes mit Berechtigung kurz abgethan
und so im knappen Raume ein Werk von unübertreflicher Klarheit und Uebersichtlich-
kett geschaffen. Programmgemaß sind den Ausführungen in erster Linie die reichen Be-
stande des Berliner Kunstgewerbe-Museums zu Grunde gelegt, jedoch auch viele Beispiele
aus anderen Sammlungen herangezogen, oder auch solche, die sich noch gegenwlrtig,
zumeist zur architektonischen Ausstattung gehörig, unverückt an ihrem ursprünglichen Be-
stimmungsort befinden.
Das Werk umfasst die Fayencen des islamitischen Orients, ferner die europäischen
aus Spanien und Italien, aus den Niederlanden, Frankreich, Deutschland und der Schweiz.
Der Begriff Fayence ist hiebei in weitem Sinne genommen. Ausgeschlossen sind solche
aus Lindern nordlich der Alpen stammende Fayencearbeiten, die durch directen oder
indirecten Einfluss ostasiatischer Kunstübung den Charakter ihrer ursprünglichen heimischen
Entwicklung verloren haben. Das Behandelte ist, wo es anging, bis auf die lltesten Bei-
spiele des Mittelalters zurückgeführt. Ein kurzer, sehr instructiver Excurs über das Tech-
nische der Fayencen im Allgemeinen vermittelt das bessere Verstandniss des historischen
Theils, dem seinerseits wieder reichlich Erkllrungen specieller technischer Eigenthürn-
ltchlteiten und hiemit im Zusamrnenhange stehender charakteristischer Merkmale der
beschriebenen Erzeugnisse beigegeben sind. M-t.
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