mit seinen Ringen, E. Braun mit seinem Rococo-Schmuck, C. Sevin
mit Türkisenschmuck sind uns aber schon von der vorigen Ausstellung
her bekannt. Ihr Genre ist unverändert geblieben, weder verbessert, noch
verschlechtert. Neu auf der Ausstellung ist J. Adametz mit Granaten-
schmuck, nur sein Genre ist weniger neu, wie ihm wohl zu wünschen
gewesen wäre. Die Granatbijouterie ist der Veredlung sehr bedürftig.
Ebenfalls zum ersten Male ist W. Seepolt mit Ringen uncl anderem
Schmuck erschienen. Das Bemerkenswertheste darunter sind einige Gegen-
stände mit Korallen, doch ist es wohl fraglich, ob diese knopfartige Be-
handlung und Zusammenstellung derselben die richtige ist. Im Hinblick
auf die zahlreichen Korallenschmuckarbeiten Italiens auf der Weltausstellung
will es uns allerdings nicht scheinen, als 0b die rechte Kunstweise für
sie schon gefunden wäre, aber schwerlich dürfte unsere heimische Industrie
dazu berufen sein. Unsere blonden Köpfe und weissen Nacken sind nicht
die rechte Stätte für diesen Schmuck, der dem dunklen Haar und dem
brünetten Teint der Italienerinnen so schön steht. - Endlich gehört
hieher noch die zierliche Decoration der goldenen Uhren von Ph. Fromm
in diamantbesetzten Chiffren und Wappen.
Unter den feineren Arbeiten der Goldschmiedekunst glänzten auf der
Ausstellung des vorigen Jahres vor Allem höchst reizende und vollendete
Arbeiten in Niello. Dasselbe ist leider diesmal nicht der Fall. Die zahl-
reichen kleinen, mit Niello verzierten Sächelchen von L. Segner sind
mehr Spielereien und erwecken kein künstlerisches Interesse, obwohl sie
es könnten, und so hat uns auch Kleeberg diesmal mit einem} Genre
von Schmuckarbeiten erfreut oder vielmehr nicht erfreut, das dem gewöhn-
Iichsten Modegeschmacke folgt.
Besser steht es mit den Emailarbeiten. Sie sind vielleicht nicht so
zahlreich vertreten wie das vorige Jahr, aber es befinden sich vortreüliche
Gegenstände darunter, welche zeigen, dass diese edle Technik trotz der
Ungunst der Zeiten keineswegs in Abnahme zu sein scheint. Wir rechnen
dahin vor Allem ein von August Klein nach Zeichnung von Professor
Teirich ausgeführtes wundervolles Album so wie mehrere andere Gegen-
stände in der Ausstellung dieser Firma. Zu unserer Ueberraschung ist
auch ein für uns neues Etablissement, Jäger 8c Thiel, mit einer grösseren
Collection emaillirten Geräthes erschienen, dessen Formen, wohl veranlasst
durch besondere Bestimmung, zum Theil schwer, eckig und steif sind,
während andererseits die blumige Emailverzierung hier und da ausset-
ordentlich gelungen erscheint. Das Gute, einmal zur Frucht aufgegangen,
stirbt, wie wir sehen, nicht so leicht wieder aus.
Unter denjenigen Gegenständen, die auf der Ausstellung mehr in
sporadischer Art erschienen, empfehlen sich der besonderen Beachtung die
Möbel und die verschiedenen in Holz geschnitzten Arbeiten. Obwohl die
ersteren in ziemlicher Anzahl vertreten sind, so sind es doch mehr ver-
einzelte Gegenstände im Vergleich mit der Ausdehnung und Bedeutung