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mittelalterliche Geschichte der Städte.
Die älteste Urkunde ist vom Jahre 1162.
Ein Mauthregulativ vom Jahre 1394
zeigt, daß Ödenburg schon damals einen
lebhaften Verkehr hatte. Die städtischen
Protokolle sind seit demXV. Jahrhundert
fast ohne Lücke vorhanden. Die Zahl der
königlichen Briefe vor der Schlacht bei
Mohacs beträgt über 200 und noch
zahlreicher sind die Briefe von Mit
gliedern vornehmer Familien. Sehr
werthvoll sind die Schriften aus der
Reformationszeit; Briefe von kirchlichen
Persönlichkeiten des XVI. Jahrhunderts
finden sich massenhaft. Überdies ist das
Archiv eine sehr reiche Fundgrube für die
Geschichte der Umgegend. Das in dem
selben Gebäude untergebrachte städtische
Museum ist besonders in jüngster Zeit
durch eine große Menge vorgeschichtlicher
und römischer Funde bereichert worden;
auch eine Sammlung von Zunftladen
hat hohen Werth. Das Comitatsarchiv,
im Comitatshanse, besitzt mehr Schrift
stücke aus der Zeit nach Mohäcs. Die
hier deponirten Urkundentruhen ent
halten interessante Daten über die mittel
alterlichen Besitzverhältnisse des Öden-
bnrger Comitats.
Etwa in der Mitte der Georgen
gasse ragt die Hauptkirche der inneren
Stadt empor; sie wurde im XVII. Jahr
hundert durch die Jesuiten ganz nach
dem Muster der Wiener Universitüts-
kirche erbaut. Ihr zur Seite steht
das Obergymnasinm der Benediktiner.
Stadtthuri» zu Ldeuburg.
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