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Man begünstige die Errichtung kleiner Werkstätten; diese sind die Ptianzschule der
Arbeiter, wo dieselben ihr Handwerk oder ihren Beruf am besten kennen lernen. Die
deutschen Fabrikanten, meint dieser Bericht, sind auch tüchtiger als die französischen,
sie sind über die vollkommensten Verfahren unterrichtet und auf dem Laufenden über
alle Fortschritte in ihrer Branche. Kohlen und Maschinen kosten in Deutschland weniger
und die Steuern sind niedriger als in Frankreich. Man hat lange Zeit geglaubt, die
Deutschen seien mit ihren lndustrieerzeugnissen nur die Copisten fremder Länder; das
ist total unrichtig, sie wissen Muster zu erfinden, die dem jeweiligen Geschmack und
der herrschenden Mode vollkommen entsprechen, und sie beweisen uns dies mehr, als
es uns lieb ist. Der genannte Präsident emphehlt ferner in seinem Bericht die unbedingt
nothige Herabsetzung des Arbeitslohnes, die er eine unerbittliche Nothwendigkeit nennt.
(B. Börs-Ztg.)
(Bnohbindersohuie in Gotha.) Der Buchbindermeister Paul Cru cige in
Gotha errichtet eine wErste deutsche Buchbinderschulel mit folgendem Lehrprogramm:
l. Technik des Bucheinbandes, theoretisch und praktisch; 2. das Handvergolden für
Rncken- uud Deckel-Decoration; 3. die Technik des feinen Bucbschnittes; 4. das Leder-
auslegen; 5. die venetianische Ledertechnik. Das Fachzeichnen zerfallt in Styllehre, Flach-
ornament und Zeichnen auf Leder. Das Honorar für den 2'], Monate umfassenden Curs
betragt 4.5 Mark.
(Ein Brunnen für Nürnberg.) lm bayrischen Gewerbemuseum sind zwei Modell-
skizzen zu einem Kunstbrunnen für Nürnberg als Abschluss und Krönung der neuen
Wasserleitung ausgestellt, Sie sind erfunden und modeliirt von H. Schwabe, Professor
für Plastik an der konigl. Kunstgewerbeschule. Die Gesammthöhe des aufzufuhrenden
Brunnens betragt bei beiden Modellen ca. 30 Fuß. Die sitzenden Figuren sind über-
lebensgroß gedacht, das Becken von polirtem, rothlichem Marmor; der architektonische
Aufbau, sowie der figurliche Theil käme in echter Bronze zur Ausführung, das Gitter
von Schmiedeeisen oder Bronze. Die Figuren auf dem Rande des Beckens stellen dar:
den nHandeh, die -Kunstc, die i-Wissenschaft: und nGewerbe-lndustrieu (am großen
Modell sind die Figuren stehend gedacht); die kleinen Kinderliguren (die guten Eigen-
schaften der Stadt Nürnberg) reprasentiren den nFleißu. An den Sockeln der betreffenden
Statuen waren lorbeerumrahmte Tafeln anzubringen und auf ihnen die Namen derjenigen
Manner einzugraben, die sich auf dem betreEenden Felde ein hervorragendes Verdienst
um Nürnberg errungen haben. Die Aufstellung hätte im Herzen der Stadt zu geschehen,
am besten am Marktplatz nach Niederlegung der Kramladen. Der Verfertiger wurde die
Ausführung inclus. der Kosten für den Erzguss und die Aufstellung, ohne Bassin, um den
Preis von 75.000 Mk. übernehmen. (Kunst und Gewerbe.)
(Preisausaohreibungen) Der n. o. Gewerbeverein hat für das Jahr t884[85
folgende Preise ausgeschrieben: t. Silberne oder bronzene Medaillen für Verbesserungen
und Neueinfuhrun von lndustriezweigen; 2. silberne Medaillen an verdiente Werkführer
und Altgesellen; . Bronze-Medaillen an verdiente Arbeiter und Arbeiterinnen; 4. Geld-
preise aus der Peterle-Stiftung. Zur Bewerbung um diese Geldpreise wird man auf Grund
eines ieglichen gewerblichen Erzeugnisses, welches die Geschicklichkeit des betreGenden
Arbeiters zu documentiren geeignet ist, zugelassen. 5. Stipendien aus der Concursaus-
schreibung für gewerbebeliissene Söhne von unbemittelten Wiener Gemeinde-Angehörigen.
Die näheren Bedingungen über diese Preisausschreibungen können in der Vereinskanzlei
jederzeit eingeholt werden.
ß
Im Verlage des Museums erschien der
KATALOG
der
Bibliothek des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie.
XVI und 58x Seiten 8" mit zwei Registern.
Das Werk ist vom Museum um den Preis von 3 G. zu beziehen.
Selbstverlag du k. k. Oesterr. Mnwumx für Kunst und Industrie.
Bunhllruckenl w. cm ammu Sohn u. Wien.