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Volltext: Alte und Moderne Kunst VII (1962 / Heft 60 und 61)

nach einigen Monaten. Margarethes Erziehung wurde am kleinen 
Ilof der klugen Margarethe von York, der Witwe Karls des 
Kühnen, fortgeführt, die zuerst in Gent, später in Mecheln 
residierte. Die junge Erzherzogin verbrachte schließlich drei 
glückliche _]ahre an der Seite eines ausgezeichneten Gatten, des 
Herzogs Philibert Il. von Savoyen, im Schloß von Pont 
d'Ain, unweit von Bourg-envßtesse. Zur Witwe geworden, 
wurde sie nach dem frühzeitigen Tod ihres Bruders Philipp des 
Schönen von ihrem Vater Ende 1506 dazu berufen, die Regierung 
der Niederlande zu übernehmen und sich um die Erziehung der 
unmündigen Kinder ihres Bruders zu bekümmem wie auch um 
die des künftigen Karls V. Sie wurde am 22. April 1507 
von den niederländischen Ständen ofhziell als Repräsentantin 
Maximilians l. anerkannt und hielt in Mecheln Hof, wo sie 
bis zu ihrem Tode (1. Dezember 1530) residierte. 
Sie führte eine umsichtige Politik, griff in die Wirren ein, die 
damals Europa bewegten, und verhandelte oft mit viel Geschick; 
in den Niederlanden setzte sie die Politik der Burgunderherzoge 
fort. Da sie die Autorität der Zentralgewalt zu festigen wünschte, 
trat sie mit viel Takt einerseits den Forderungen des heimischen 
Adels entgegen, anderseits den Vorrechten der Städte und dem 
Widerstand der Stände, die sich aus Vertretern des Adels, der 
Geistlichkeit und der Städtischen Körperschaften zusammen- 
setzten und die sich wenig geneigt zeigten, dem Landesfürsten 
Hilfsgelder und Subsidien zu bewilligen. Auf ihre Weise wachte 
sie aber über Wohlstand und Frieden ihrer Untertanen, selbst 
auf die Gefahr hin, den lnteressen ihrer Familie und den 
Ansprüchen des jungen Karls V. zuwiderzu- 
handeln. Sie stieß wohl auf Opposition, doch war dies eben 
der Widerstand, dem sich alle Fürsten seiten eines 
Volkes gegeniibersahen, das seine Freiheit und seine Privilegien 
stets zäh verteidigte. 
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