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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Böhmen, 1. Abtheilung

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Erzgebirge die eigentlichen Tanz- und meist zugleich auch „Liebesstückl" und „Gesätzel", 
wovon folgende Proben: 
Tanzgesätzl (Einladung): 
Mei Schotz haßt net Toffl, ^ Und wers möcht dafrog'n, 
Net Jockl, net Hons, I Ter führt mich zan Tonz! > 
Tanz- und Foppgesätzl (auf Eine, die nicht tanzen mag): 
S'Katterl sitzt hintern Tisch, ! Bub'n lotts Katterl geh, 
Honnlt (Handelt) mit Fledawisch, S'Katterl is schee! 2 
Tanz- und Foppgesätzl auf eine Wählerische: 
To drub'n in den Wäldl, To sitzt a feis Madl, 
Wu da Tongl (Tannennadeln) reiröhrt, Hotts Herzl dafrört (erfroren)! 
Tanz- und Foppgesätzl auf eine Tanzsüchtige: 
Dicke Durl, dicke Durl (Dorothea), ! Hupp net su, spring net su, 
Tille, Tille, Deckt, , Sinst datierst dei Röckl! ^ 
Eines der beliebtesten und verbreitetsten „Tanzstückl" war das folgende: 
Duarl hont gsaggt, 
Duarl hont gsaggt, 
Böichala (Bucheckern) sei gout, 
Klaub mas zsam, 
Klaub mas zsam, 
Thon mas in Hout l b 
Inwiefern auch in Ostböhmen die Tanzgesätzl bekannt und verbreitet sind, mögen 
folgende Proben beleuchten, die freilich ihre ursprüngliche Abstammung und Übertragung 
aus dem Egergebiete und Erzgebirge dem Kundigen leicht verrathen: 
Geich — a Fiedelma! 
Löss de Mädla hupp'n, 
Schötzefleisch und Zwiesln dra 
Macht ne gute Supp'n!^ 
Seff bleib dou, 
Mer wejß ja ne, wies Matter Word, 
Seff bleib dou, 
Mer wejß ja ne, wies Word! 2 
Zur vollen Höhe seiner Ausbildung und seines poetischen Werthes erhebt sich das 
vierzeilige Volksliedchen in den eigentlichen Liebesgesätzln, die natürlich seit jeher ebenfalls 
oft genug als Tanzbodenliedln gebraucht wurden. Diese vierzeilige Liebeslyrik des Volkes 
mögen folgende Beispiele kurz charakterisiren: 
1 Mittel-Egergebiet, - Podersain. ? Saazerland, Erzgebirge. ^ Bon der mittleren Eger, Nordwestböhmen, Aubachthal. 
b Ober-Egerland, Plan. ^ Ostböhmen, Reichenberg. ^ Ostböhmen, Jeschten-Jsergau.
	        
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