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als den Solimail. In Lustspielen wandte er sein lebenschaffendes Talent an eine Menge
gemächliche Väter, großmäulige Raisonneure, Husaren, liederliche Handwerker, tragi
komische alte Diener, die denkwürdigsten jedoch unter diesen Rollen sind der Baczur Gazsi
im „Notar von Pcleske" und ganz besonders der Zigeuner Peti im Schauspiel „Viola",
das deni „Dorfnotar" des Baron Eötvös entlehnt ist.
Gabriel Egressy (l808 bis 1866) ist einer der größten Schauspieler Ungarns.
Seine künstlerische Eigenart nährte sich aus drei Quellen: Talent, Studium und Fleiß.
Er war nicht imposant von Gestalt, doch saß auf seinen Schultern ein Kopf von
mächtiger Intelligenz. Auch sein Organ war nicht gerade stark, allein er herrschte durch
Schönheit und Macht der Rede und wußte damit alle Gefühle, Aufwallungen und Leiden
schaften charakteristisch zu individualisiren. Im Allgemeinen ist es seiner mit großem Fleiß,
durch fortwährendes Studium ausgebildeten Intelligenz gelungen, seine zum Theil mangel
haften äußeren Mittel in erstaunlichem Maße durchzubilden und zu vervollkommnen. Seine
hervorragendsten Rollen waren: Lear, Richard III-, Coriolan, Hamlet, Maröt-Bän, Petur,
Bank, König Matthias, Gritti, Dözsa, Brankovics, Marquis Posa, Kean; im Lustspiel:
Bolingbroke, Garrick, Elias Krumm u. s. f.; man ersieht daraus, welchen ungeheuren
Spielraum er in der Kunstwelt umfaßte. Er war auch Professor an der Theater
akademie, schrieb „Das Buch der Schauspielkunst", und diese literarische Thätigkeit ist die
Erläuterung seiner eigenen Knnstübung, die Theorie einer glänzenden, erfolgreichen
Praxis. Für seine Verdienste in beiden Richtungen wurde er zum Mitglied der Kisfaludy-
Gesellschaft gewühlt. Tie Wirren der Jahre 1848 bis 1849 zogen ihn von seinem
ursprünglichen Berufe ab. Sein patriotischer Eifer riß ihn in die Politik hinein. Als
Volksredner, dann als Regierungscommissär, Organisator von Freischaren und Guerilla-
sührer nahm er an der ereignißreichen Bewegung theil. Er mußte auf türkischen Boden
flüchten, von wo er nach einem Jahre zurückkehrte, aber nur als Regisseur thätig sein
durfte; erst nach fünfjähriger Pause konnte er die Bretter wieder betreten, die ihm mehr
als jedem Anderen das Leben, die Welt bedeuteten. Von da an erntete er seine unver-
welklichen Lorbeeren, mit Ausnahme eines Gastspieljahres in der Provinz, am National
theater, wo ihn auch der Tod ereilte, auf der Bühne in der Rolle des Georg Brankovics.
Sigmund Szentpötery (1798 bis 1858) begann als Liebhaber, wandte sich aber
schon bei Eröffnung des Nationaltheaters dem Lustspielfach der gemüthlichen Väter und
Onkel zu. Die Grundfarbe seiner Rollen war gutmüthige Heiterkeit. Sein guter Geschmack
bewahrte ihn vor allem Gezwungenen, Übertriebenen. In der Darstellung der ungarischen
Täblabirös war er unübertrefflich. Auch im Leben war er eine Figur, die bald für einen
Vicegespan, bald für einen Bischof gehalten wurde. Diese Figuren sind seither auch
aus dem Leben verschwunden und auf die Bühne konnte sie nach ihm keiner in solcher